Kapitel 15

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Pov Kai

„Kai altes Haus, lange nicht mehr gesehen" kam Jannis breit grinsend auf mich zu und nahm mich ihn eine freundschaftliche Umarmung.
Freudig erwiderte ich die Umarmung, wir hatten uns wirklich schon lange nicht mehr gesehen.
Eigentlich seitdem Jule und ich zusammen gezogen waren nicht mehr, dadurch, dass ich aus dem letzten Treffen ausgeschlossen worden war.
„Wie geht's dir?" für meinen Geschmack wurde ich dies in letzter Zeit etwas zu häufig gefragt und meine Antwort war die gleiche wie immer.
„Ganz gut" mit einem etwas aufgesetzten Lächeln.
Zum Glück ging Jannis nicht weiter drauf ein und begrüßte kurz auch seinen Bruder, bevor wir zu Jules und Jannis Eltern gingen, die mit der der Freundin von Jannis schon auf der Tribüne saßen.
Ich wusste noch genau wie aufgeregt ich war als ich die Eltern vom Blondschopf zum ersten Mal kennen lernte und mittlerweile fühlte es sich so an als würde ich meine eigenen Eltern begrüßen.
Besonders in unserer Anfangszeit war ich oft bei den Brandts gewesen, die mich von Anfang an behandelt hatten als wäre ich ihr vierter Sohn.
Irgendwann war ich dann soweit gewesen mich zu öffnen und seitdem wurde unser Verhältnis immer besser.
Ich hatte wohl die besten Schwiegereltern abgegriffen, die es gab.
Und dass sich unsere Familien untereinander auch so gut verstanden war die Kirsche auf dem Sahnehaufen.
Vor kurzem waren sie sogar, mit den Hunden, zusammen in Urlaub gefahren.
Auch meine Schwester war öfter mit Jannis im Stadion gewesen nur mein älterer Bruder grenzte sich ein bisschen ab und war eher selten dabei.
Wahrscheinlich war er mit seiner eigenen Familie genügend beschäftigt, jetzt wo er auch letztes Jahr Vater von einer kleinen Tochter geworden ist.
Während sich Julian mit seinen Eltern unterhielt, unterhielt ich mich mit Jannis der mir von seinem neuen Uni-Projekt erzählte.
Vor gar nicht so langer Zeit waren Jannis, Julian und ich fast jeden Tag zusammen aber seitdem hatte es schon so viel Umzüge gegeben und neue Konstellationen.
Aber man konnte auch verstehen, dass Jannis wieder in den Norden gegangen ist.
Immerhin war nun deutlich dichter wieder an Familie und Freunde und dazu war seine Freundin da oben, während er in Köln kaum noch jemanden hatte außer seinen Bruder aber das auch nur mehr oder weniger.
Nach dem Spiel fuhren wir alle zusammen zu einem nahegelegenen Restaurant wo wir den Tag ausklingen lassen wollten und das Tor von Jascha feiern.
Er war im Moment in ner ziemlich wichtigen Zeit wo es sich entschied ob er in die erste Mannschaft kommen würde aber wenn er so weiter machte wie bisher machte ich mir keine großen Sorgen.
Von der Spielweise ähnelte er Julian ungemein und diese Spieler waren gefragt, wenn er jetzt noch ein paar Tore schoss konnten sie ihn gar nicht, nicht in die erste Mannschaft nehmen.
Auch wenn Jule mich erst überreden musste damit ich mitkam, war ich nun froh hier zu sein.
Ich hatte lange nicht mehr so viel gelacht wie heute außerdem war es schön Jannis mal wieder zu sehen.
Es war schon etwas einsam nur für sich trainieren zu können und sich fast nur mit Julian auszutauschen.
Ich meine ich hatte noch nie ein Problem damit gehabt, wenn der Blondschopf und ich tagelang aufeinander hockten aber irgendwann führte es dann doch zu größeren Reibungspunkten.
Auf einmal ergriff die Freundin von Jannis das Wort die fast die ganze Zeit eher ruhig daneben gesessen hatte und mehr im Hintergrund blieb.
Bisher hatte ich sie nur einmal getroffen und da war sie auch eher schüchtern gewesen um so überraschender war es jetzt, dass sie das Wort ergriff.
„Jannis und ich wollen euch etwas sagen" fing sie etwas zögerlich an.
Bei den Worten ahnte ich schon, dass wir nun das erfahren würden was Jule schon vor paar Wochen erfahren hatte.
Mit einem Blick zu dem älteren, der wissend vor sich hin grinste, bestätigte sich meine Vermutung.
Mindestens genauso Erwartungsvoll wie Jules Eltern blickte ich die beiden, die mir gegenübersaßen, an.
„Wir erwarten ein Kind" mir viel alles aus dem Gesicht als ich das hörte.
Ich hätte mit allem gerechnet aber nicht damit.
Julians Mutter fand zuerst ihre Stimme wieder und gratulierte ihnen erstmal vorsichtig, scheinbar noch nicht ganz wissend wie sie das finden soll, was sie gerade erfahren hatte.
Das kam überraschend.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt