Kapitel 31

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Pov Kai:

Der Bildschirm meines Handys blinkte auf und zeugte mir eine neue Nachricht auf Whatsapp an.
Es waren mittlerweile 4 Tage vergangen, seitdem ich mit Julian gesprochen hatte und irgendwie rechnete ich schon gar nicht mehr mit einer Antwort von ihm.
Dabei waren diese 4 Tage gar nichts im Gegensatz zu den 3 Jahren Funkstille die hinter uns lagen.
Aber diese Nachricht, die mein Handy aufblinken ließ sollte diesmal nicht von Sophia oder meinen Eltern sein oder von Sophia.
Nein sie war tatsächlich von Julian.
Mit zitternden Händen öffnete ich die Nachricht um diese mit beschleunigtem Atem zu lesen.

Hallo Kai, ich würde gerne die beiden kennen lernen. Vielleicht kann ich ja morgen nach dem Training vorbeikommen. Ich denke wir haben auch noch viel zu besprechen, wie es jetzt weiter geht.

Ich weiß nicht genau was ich erwartet hatte aber irgendwie war ich enttäuscht als ich die paar Wörter sah.
Andererseits was sollte er noch Großartiges schreiben und es war doch gut, dass er vorbeikommen wollte.
Das war der erste Schritt, auf den ich so gehofft hatte und jetzt ging mein Wunsch in Erfüllung also kein Grund enttäuscht zu sein.
Schnell schrieb ich dem älteren zurück um ihm zu bestätigen, dass es morgen kein Problem war, wenn er da vorbeikommen würde.
Ich war eh die meiste Zeit zu Hause, das Fernstudium ermöglichte es.
Wenn die kleinen im Kindergarten waren nutzte ich die Zeit um zu lernen und konnte dadurch aber auch flexibel darauf reagieren, wenn ein Kind mal krank war oder ähnliches.
Das würde nicht ewig so sein, denn wenn alles gut lief würde ich gerne in zwei Jahren einen richtigen Beruf ausführen.
Aber vielleicht könnte bis dahin auch mal Julian einspringen.
Aber bevor ich mir jetzt schon darüber Gedanken machte sollte ich mich jetzt erstmal auf morgen konzentrieren.
Das hieß ich müsste bis morgen vielleicht die Wohnung etwas auf Vordermann bringen und die Kinder darauf einstellen, dass sie morgen ihren Vater kennen lernen Würden.
Erst bei dem Gedanken wie die Kinder auf Julian reagieren würden und wie Julian mit den beiden umgehen wurde stieg ein bisschen Nervosität in mir auf.
Es konnte ja immer sein, dass die kleinen einen schlechten Tag haben und dann total bockig sind.
Ich wollte auf gar keinen Fall, dass Julian dachte ich wäre ein schlechter Vater oder ich hätte die Kinder nicht im Griff.
Das erste was ich tat war die Wäsche in die Waschmaschine zu schmeißen die schon seit 5 Tagen in einem Korb stand und sehnsüchtig darauf wartete gewaschen zu werde.
Danach machte ich mich daran die ganzen Spielzeuge, die ins Wohnzimmer gewandert waren wieder ins Kinderzimmer zu räumen.
Obwohl die beiden ein großes Zimmer hatten, das Zimmer was eigentlich als Elternschlafzimmer gedacht war, spielten sich doch so gut wie immer im Wohnzimmer.
War mir aber auch irgendwie lieber, denn dann hatte ich sie wenigstens im Blick, wenn ich nebenbei kochte.
Ein zwei Mal hatten die beiden schon die Wand in ihrem Kinderzimmer mit Bundstiften und Wachsmalern verziert als ich nur paar Minuten nicht im Raum war.
Sobald es still wurde war immer etwas im Busch, das hatte ich mittlerweile gelernt.
„Svea!" ermahnte ich meine Tochter, die gerade klammheimlich ihrem Bruder ihr Gemüse unterjubeln wollte was eigentlich für sie bestimmt war.
Ich sag ja man muss immer ein Auge auf die beiden haben.
Da räumt man nur kurz ein paar Sachen weg und schon wird es gnadenlos ausgenutzt.
„Wenn ihr beide EURE Sachen aufgegessen habt bekommt ihr auch einen Schokoladenpudding" versuchte ich besonders Svea zu motivieren ihr Gemüse zu essen.
Denn nur von Brot Nudeln und Kartoffeln konnte sie sich auch nicht ernähren.
Sie sah mich zwar beleidigt an aber aß wenn auch langsam ihre zwei Möhren brav auf.
Schokolade zieht halt immer.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt