Kapitel 6

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Pov Julian

„Ich bin heute Abend wieder da" murmelte ich gegen Kais Lippen, bevor ich mich in mein Auto setzte um nach Köln zu fahren.
Ich hatte mich heute mit Jannis verabredet, der mit mir über irgendetwas reden wollte.
Eigentlich wären auch Kai und ich zusammen hingefahren, aber es schien irgendwas Ernstes zu sein, weshalb ich heute auch sofort nach dem Training fuhr und nicht an unserem freien Tag.
Ich fragte mich was so schlimm ist, dass es noch nicht einmal Kai erfahren durfte, dabei waren wir meistens zu dritt unterwegs.
In letzter Zeit waren sogar Kai und Jannis mehr zu zweit unterwegs, weil ich dann irgendwelche andere Termine hatte oder so.
Gute 1 ½ Stunden und einem riesen Stau in Köln, später war ich vor Jannis Wohnung angekommen.
Der Verkehr in Köln war echt schrecklich, das vermisse ich bis heute nicht auch wenn es sonst eine schöne Stadt ist, vielleicht auch etwas schöner als Dortmund.
Jannis wartete schon vor der Tür auf mich und schien es gar nicht abwarten zu können, dass ich endlich aus dem Auto stieg.
„Hey" begrüßte ich meinen kleinen Bruder mit nem Handschlag.
„Wieso hast du so lange gebraucht, ich steh schon ewig hier" war bloß seine Antwort, bevor wir uns schon in Bewegung setzten um in das Café zu gehen wo Jannis hin wollte.
„Was ist denn so dringend?" wollte ich noch auf dem Weg wissen, denn langsam war ich echt neugierig, denn so wie sich der jüngere verhielt war echt seltsam.
„Ich glaube wir beide sollten sitzen, wenn ich dir das erzähle."
Was sollte bitte so schlimm sein, dass er mir das erst im Sitzen erzählen wollte.
„Wurdest du aus deinem Studium geworfen?" ich war mir nicht ganz sicher ob das überhaupt ging aber das Studium war mit das wichtigste für Jannis, deshalb war meine Vermutung, dass es irgendwas damit zu tun haben musste.
Doch die Antwort darauf war bloß ein 'nein' was mich schon verwunderte, denn jetzt tappte ich wirklich im dunklen.
Im Café angekommen setzten wir uns in eine kleine Nische, in der wir ungestört waren.
Als wir dann unseren Kaffee vor uns stehen hatten und einen Brownie hielt es nicht mehr aus.
„Jetzt sag schon, was ist los?"
Einen Moment schien er nachdenken zu müssen wie er sich ausdrücken soll bevor er seinen Mund auf machte um endlich damit raus zu rücken.
„Ich werde in Hamburg weiter studieren, bei Greta"
Verständnislos blickte ich meinen kleinen Bruder an.
War es das was er mir sagen wollte, weil wenn ja wusste ich nicht was daran so schlimm sein sollte.
Klar es war schade, dass wir uns dann nicht mal eben treffen konnten aber so schlimm war es dann auch nicht.
Er schien mein mangelndes Verständnis zu sehen und holte tief Luft um weiter zu reden.
„Ich zieh nicht nur nach oben um näher bei ihr zu sein sondern auch weil sie... schwanger ist"
Mit großen Augen beäugte ich meinen kleinen Bruder.
Der Chaot, mit dem ich mich früher gekloppt habe, der Freigeist aus unserer Familie sollte Vater werden?!
„War das gewollt?"
„Natürlich nicht, meinst du ich plane ein Kind mitten in meinem Studium und nach gerade mal einem halben Jahr Beziehung?"
Ich kratzte mich verlegen am Kopf, okay ich war auch nicht davon ausgegangen, dass das geplant war.
„Aber ihr wollt das Kind bekommen?"
„Greta auf jeden Fall und naja ich irgendwie auch aber gleichzeitig überfordert mich das alles, irgendwie ist das auch noch total unwirklich."
Verständnisvoll nickte ich.
Ich wünschte ich hätte irgendetwas sagen können was ihm helfen könnte aber ich selber war viel zu überrumpelt und sprachlos.
„Aber wenn ihr irgendwie Hilfe braucht, auch finanziell, ich bin immer da"
Ich wusste zwar, dass mein Bruder mein Angebot nur im aller größten Notfall in Anspruch nehmen würde aber mir war es wichtig es noch einmal gesagt zu haben. 

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt