Pov Kai
Ich verstand nicht wie die Welt nur so grausam sein konnte.
Wie ekelhaft und rücksichtslos sie über Julian berichteten, als wäre er gar kein Mensch.
Als wäre es nur ein Objekt was sie für ihr eigenes Geld und Schlagzeilen ausschlachteten.
Kein einziger von diesen ekelhaften Menschen schien sich nur eine Sekunde darüber Gedanken zu machen, dass Julian auch nur ein Mensch mit Gefühlen ist und, dass es eigentlich gar keinen Grund gab über sein Outing zu berichten.
Ich hatte wirklich gehofft, dass die Menschen im 21 Jahrhundert schon deutlich weiter sind im Gegensatz zu den Generationen vor uns aber das schien nicht so.
Ich hätte Jule so sehr gewünscht, dass es wieder Erwartens keinen interessiert und er einfach weiter Fußballspielen konnte, wie zuvor aber leider war das nur Wunschdenken.
Nach gerade einem Tag wurde er aus Sicherheitsgründen beurlaubt, weil sich Fans Zugang zum Gelände des Vereins verschaffen wollte um sich auf den Blondschopf zu stürzen.
Seitdem traute er sich noch nicht mal aus seinem Haus, weil er selbst vor seiner Haustür belagert wurde.
Jeden Tag meldete ich mich bei dem älteren um ihn von den Kindern zu erzählen um ihn etwas abzulenken von dem was um ihm rum passierte.
Am Anfang hatte ich noch versucht ihm darüber zu reden was passierte aber ziemlich schnell machte er mir damals klar, dass er nicht auch noch mit mir darüber reden wollte.
Die Bilder die Svea und Jona für ihren Vater malten waren eh viel schöne Gesprächsthemen.
Die beiden vermissten Jule und fragten fast jeden Tag nach ihm.
Ich hätte den Blondschopf auch gerne mal wieder hier, live und in Farbe aber es ging leider nicht.
Sobald er aus der Tür trat würde er von Reportern oder auch Fans überrannt.
Den Kindern erzählte ich, dass Julian krank sei und seitdem malten sie unendlich viele Aufmunterungsbilder.
Die beiden waren so unglaublich süß.
Immer wenn ich mit Julian sprach wollten sie ihn auch hören.
Obwohl die kleinen das noch nicht verstanden aber ich glaube durch ihre Taten und ihre unbeschwerte Art halfen sie Julian am meisten stark zu bleiben und sich von dem ganzen Ballast frei zu machen.Ich war gerade dabei die Spülmaschine auszuräumen als mein Handy anfing zu vibrieren.
Eilig stellte ich den Teller ab den ich noch so eben in der Hand gehalten hatte und nahm das Handy.
Auf dem Display wurde mir Julians Name angezeigt.
Sofort nahm ich den Anruf an, es musste was bedeuten wenn der ältere von sich aus anrief.
„Hey" meldete ich mich möglichst unbeschwert obwohl ich mir eigentlich ganz schön Sorgen machte was den Grund des Anrufes anging.
„Kann ich vorbei kommen?" fragte Julian ohne große Umschweife.
Verwundert runzelte ich die Stirn, wie wollte er zu uns kommen wenn er doch kaum von seinem Grundstück kam?
„Geht das denn?" fragte ich deshalb etwas skeptisch nach.
Nicht, dass ich mich nicht freuen würde, es wunderte mich einfach nur.
„Es muss gehen, ich kann hier nicht mehr bleiben"
Seine Antwort ließ mich meine Augenbrauen noch mehr zusammen ziehen.
„Was ist passiert" fragte ich nun doch deutlich besorgt nach.
„Rob hat sich getrennt"
Ich wusste nicht so recht was ich darauf erwidern sollte.
Einerseits machte es mich irgendwie glücklich jetzt wieder ne Chance bei Julian zu haben aber andererseits wollte ich Julian auch nicht unglücklich sehen.
Besonders im jetzigen Augenblick wo eh schon alles auf Julian einprasselte war es ein mehr als schlechter Zeitpunkt Schluss zu machen.
Ich hätte diesen Robert nie so eingeschätzt, dass er sowas abziehen würde, dieser ach so perfekte Schwiegersohn und Ehemann.
„Wieso das?" fragte ich also wenig einfallsreich nach, denn ich wusste absolut nicht was ich sonst sagen sollte.
„Er meinte ihm wäre das alles zu viel mit meinem Outing. Als wäre es für mich nicht viel" den letzten Teil flüsterte der Blondschopf, doch ich verstand ihn trotzdem.
Am liebsten hätte ich ihn sofort in den Arm genommen um ihn zu trösten aber, dass ging natürlich nicht.
„Was ein Arschloch" sprach ich meine Gedanken aus.
„Können wir vielleicht erst mal nicht darüber reden. Ich würde einfach mich gerne etwas ablenken und vielleicht etwas mit Svea und Jona spielen."
„Natürlich, sie werden sich freuen" antwortete ich ihm.
Sie würden sich wirklich freuen ihren Vater nach langer Zeit endlich wieder zu sehen und ich mich auch.
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Alle guten Dinge sind drei- Bravertz
Fanfiction(Fortsetzung von: 'auf den ersten Blick') Nach einem einem Jahr Pause spielten Julian und Kai wieder zusammen, beim BVB. Es konnte eigentlich nicht besser sein, die beiden wohnten wieder beieinander, spielten km gleichen Verein und waren glücklich z...