Kapitel 55

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Pov Kai: Ich hörte wie die Tür aufgeschlossen wurde und wenig später Kinderstimmen durch die Wohnung hallten.
Julian war mit den Kindern von Kindergarten zurück.
Irgendwie komisch wie normal es in dieser kurzen Zeit geworden ist.
Erschöpft von dem anstrengenden Uni-Vormittag streckte ich meine Steifen Glieder um dann meine kleinen zu begrüßen.
Als ich in den Flur trat hatte Julian die beiden schon von ihren Schuhen und Jacken befreit und war gerade dabei Jona die Hausschuhe anzuziehen mit den kleinen aufgenähten Wolken.
Svea die ihre Stoppersocken in der Hand hielt, kam auf mich zu gerannt und umarmte mich fest bevor sie schon anfing von ihrem Tag zu erzählen.
Aufmerksam lauschte ich ihrer hohen Kinderstimme während ich ihr die Stoppersocken anzog.
Eigentlich hatte sie wie Jona, kleine Schuhe, doch die wollte sie natürlich nicht anziehen, denn Papa und auch Julian hatten ja auch keine Schuhe in der Wohnung an.
Als ich ihr erklären wollte, dass es daran lag, dass sie durch die Wohnung lief und mit den Schuhen nicht so schnell ausrutschen würde hat sie bloß weiter rum gemeckert.
Also hatten wir uns auf diese Antirutsch-Socken geeinigt.
Die ließ sie sich wenigstens ohne Probleme anziehen ohne jedes Mal diskutieren zu müssen.
Nachdem Svea fertig mit ihrer Erzählung war begrüßte ich auch meinen kleinen Mann und nahm ihn auf dem Arm.
Sofort kuschelte er sich an mich und vergrub seinen Kopf an meiner Schulter.
„Ist da jemand müde?“ fragte ich lächelnd woraufhin ich bloß ein Kopfschütteln an meiner Schulter verspürte.
„Er ist im Auto eingeschlafen, ich musste ihn gerade leider wecken“ klärte mich der Blondschopf auf der Gerade seine eigenen Schuhe auszog.
„Wollen wir uns dann ausnahmsweise aufs Sofa kuscheln und ein bisschen Yakari gucken und uns ausruhen?“ fragte ich Jona der sofort viel munterer wirkte und heftig mit seinem Kopf nickte.
Auch seine Schwester war hell auf begeistert und rannte vor in das Geräumige Wohnzimmer.
Vielsagend grinste ich Jule an bevor ich meiner Tochter folgte.
Die Reaktion war mehr als vorhersehbar gewesen.
Welches Kind rastete bei dem Wort Fernseher nicht aus?!
Auch Julian gesellte sich zu uns und hob Svea auf seinen Schoß um näher an mich heran zu rücken und ebenfalls die Füße hochlegen zu können.
Ich mochte Julian so nah bei mir zu haben.
Von mir aus könnte er auch noch etwas näher kommen, dass ich mich ohne Probleme an ihn kuscheln könnte, doch ich traute mich nichts zu sagen.
Der Kuss, bevor er hier zum ersten Mal übernachtetet hatte, war eindeutig noch zu früh und zu überstürzt, dass es sich richtig anfühlen hätte können und seitdem waren wir uns auch nicht mehr so nahe gekommen oder hatten darüber geredet.
Dafür lagen wir fast jeden Abend kuschelnd auf dem Sofa und ließen den Tag mit einer Serie oder Film ausklingen.
Und was soll ich sagen, es fühlte sich verdammt gut an, auch wenn ich da noch nicht zu viel rein interpretieren wollte.
Immerhin kam Julian aus einer knapp zwei jährigen Beziehung und hatte auch so noch ganz viele andere Sachen die er für sich regeln musste, bevor man wieder über ein uns nachdenken konnte.
Wahrscheinlich war es von mir unglaublich naiv jetzt schon über ein uns überhaupt nachzudenken.
Ich sollte viel lieber genießen wie es jetzt war und nicht alles zerdenken.
Immerhin waren wir im Moment so etwas wie eine kleine Familie nur, dass Julian auf dem Sofa schließ.
Alleine wie wir hier gemeinsam auf dem Sofa saßen und Kinderfilme sahen war so schön für mich.
Das hätte ich mir vor ein paar Monaten nicht im Traum erwartet.
Dümmlich vor mich hin grinsend strich ich meinen Sohn durch seine braunen Haare, während ich hoffte, dass ich solche Momente bald öfter genießen durfte.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt