Kapitel 12

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Pov Julian

Ich stand zwar so halb im absoluten Halteverbot aber das war mir im Moment ziemlich egal.
Ich wollte einfach schnell zu Kai, denn bisher wusste ich noch nichts außer, dass es einen schweren Verkehrsunfall auf der Autobahn gegeben hatte und Kai darin verwickelt war.
Aber wie es um ihn stand und wie es im geht wusste ich nicht.
Mit wild klopfendem Herz kam ich am Empfang an, an dem eine Dame mittleren alters saß und gerade telefonierte.
Ungeduldig trommelte ich auf dem Tresen rum und wartete darauf, dass sie endlich fertig wurde.
Ich hielt diese Ungewissheit zerriss mich innerlich.
Ich konnte mich nicht daran erinnern wann ich mir das letzte Mal so große Sorgen um jemanden gemacht hatte.
Kai war einfach die wichtigste Person in meinem Leben ohne der ich nicht mehr konnte.
Umso länger ich nicht wusste was los ist umso mehr Horrorvorstellungen drängten sich in meinen Kopf und das machte die Sache auch nicht gerade einfacher.
Erleichtert atmete ich aus als ich sah, dass die Empfangsdame endlich auflegte.
„Ich wollte zu Kai Havertz" teilte ich ihr mein Anliegen mit.
„Ich darf ihnen leider keine Auskunft geben"
Fassungslos guckte ich die Frau an,
Wie sie konnte mir keine Auskunft geben?
Ich war sein Freund, wem wollte sie sonst Auskunft geben außer mir?
„Entschuldigung ich bin sein Lebensgefährte" versuchte ich ihr klar zu machen, dass ich schon ein Recht hatte zu erfahren wo er lag oder zumindest wie es ihm geht.
„Das kann jeder sagen, ich darf ihnen leider nichts sagen"
Verzweifelt raufte ich mir meine Haare, dass durfte doch jetzt nicht sein.
Was sollte ich denn jetzt machen, ich musste zu ihm, ich hielt diese Ungewissheit nicht mehr aus.
Laut fluchend trat ich vom Tresen weg und holte mein Handy raus um meiner zukünftigen Schwiegermutter zu schreiben.
Die musste mir jetzt helfen, mir zumindest sagen wie es Kai ging sonst würde ich hier gleich ausrasten.
Mit zitternden Fingern wählte ich den Kontakt aus und drückte auf den grünen Hörer.
Gott sein Dank ging sie nach zweimal tuten schon dran.
Verzweifelt schilderte ich ihr meine Situation während ich der Frau am Empfang böse Blicke zuwarf, ich verstand ihr Problem nicht.
Zum Glück konnte sie mich schon einmal beruhigen, dass es Kai den Umständen entsprechend gut ging und konnte mir seine Zimmernummer geben.
Mit einem letzten Vorwurfsvollen Blick lief ich zum Treppenhaus um die Treppen ins zweite Obergeschoss zu nehmen, der Aufzug brauchte mir zu lange.
Vor der richtigen Tür atmete ich noch einmal tief durch bevor ich anklopfte und danach vorsichtig die Tür öffnete.
Dort lag Kai in diesem Krankenhausbett mit einem Verband um den Kopf und ungewohnt blass.
Mit zwei großen Schritten war ich bei ihm am Bett, vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange um mit meinem Daumen vorsichtig über seine weiche Haut zu fahren.
„Gott ich hatte so eine Angst um dich" keuchte ich bevor ich ihm einen gefühlvollen Kuss auf die Lippen drückte.
Schwach erwiderte er den Druck, doch das reichte, er war am Leben, ansprechbar und den Rest bekamen wir schon wieder hin.
Erst jetzt begrüßte ich die Eltern von Kai die auf zwei Stühlen im Raum saßen und sich ziemlich im Hintergrund hielten.
Ich wollte mir gerade auch einen Stuhl holen, doch eine Hand die nach meiner Griff hinderte mich daran.
Sanft lächelte ich den jüngeren an, bevor ich meinen Plan über Bord warf und mich einfach auf die Bettkante setzte.
„Was ist denn genau passiert" wollte ich wissen während ich zwischen den Eltern und Kai hin und her schaute.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt