Kapitel 8

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Pov Julian

Murrend schlug ich meine Augen auf.
Es war viel zu hell hier drin.
Wir mussten auf jeden Fall heute die Gardinen anbringen, sonst würde ich meinen neuen Schlafplatz aussuchen müssen, konnte man ja nicht aushalten so früh am Morgen.
Kai schien es nicht zu stören, denn dieser schlief noch ganz in Ruhe neben mir.
Entschlossen drehte ich mich zu ihm herum um mich dann halb auf ihn zu schmeißen.
Wenn ich nicht mehr schlafen konnte, dann Kai auch nicht.
„Was soll das?" murmelte dieser und versuchte mich noch mit geschlossenen Augen weg zu schieben.
„Ich kann nicht mehr schlafen" rechtfertigte ich mein Verhalten als ob es das normalste der Welt wäre.
„Toll" hörte ich Kai undeutlich ins Kissen nuscheln.
Mittlerweile hatte er schon aufgegeben zu versuchen mich von sich zu schieben und lag einfach regungslos da.
„Kannst du bitte von mir runter gehen, ich bin jetzt auch wach" bat er irgendwann als ich immer noch keine Anstalten machte mich weg zu bewegen.
„Okay aber nur ausnahmsweise" ein bisschen Mitleid hatte ich ja schon mit Kai.
Umständlich rollte ich mich von dem sportlichen Körper meines Freunds und gleichzeitig auch aus dem Bett um dann so wie ich war in die Küche zu gehen um Frühstück vorzubereiten.
Kurze Zeit später kam auch schon Kai hinterher, der immer noch ein bisschen verschlafen aussah.
„Willst du dich nicht anziehen?" fragte er mich schelmisch während er sich auf den Stuhl fallen ließ, der vor der Theke stand.
Grinsend beobachtete ich ihn dabei wie das Karma sofort zurückschlug und er sein Gesicht verzog als er merkte, dass es zu viel Schwung war.
„Ne" antwortete ich immer noch grinsend und rührte unberührt in der Pfanne herum wo ich das Rührei drin zubereitete.
Irgendwie erinnerte mich die Scene etwas an den Morgen nach unserm ersten Mal.
Mittlerweile war Kai zwar nicht mehr am nächsten Morgen verlegen wegen dem was passiert war aber dennoch die Art wie er da saß mit verzogenem Gesicht, verwuschelten Haaren und in den Augen diesen Ausdruck von gutem Sex, erinnerte schon daran.
Kai war auch so ein wandelndes offene Buch.
Eigentlich konnten wir im Trainingslager der Nationalmannschaft oder jetzt beim BVB uns nie vergnügen, weil jeder es Kai auf 10 km ansah.
Das war sehr schwer aber machbar, wenn man sich nur unter Leuten aufhielt und abends nur noch erschöpft ins Bett viel.
„Guck mich nicht so an" beklagte sich der jüngere während er sich durch die verwuschelten Haare fuhr.
„Aber ich gucke dich gerne an" gab ich schulterzuckend von mir.
Besonders gerne guckte ich ihn an, wenn er so verschlafen war wie jetzt.
Kai sagte darauf hin nichts, sondern nahm sein Handy in die Hand und scrollte darin herum.
Ich dachte ich wäre der Morgenmuffel von uns beiden aber gut, vielleicht hatte ich auch einfach zu gute Laune.
Wortlos stellte ich Kai sein Frühstück hin bevor ich ins Schlafzimmer verschwand um mir nun doch etwas über zu ziehen.
„Wir müssen heute auf jeden Fall die Gardinen aufhängen" stellte ich fest als ich wieder in Küche trat wo der jüngere genüsslich sein Rühreibrot aß.
„Oh ja, das müssen wir damit ich nicht weiter unter deinen Angriffen leiden muss" stimmte mir dieser zu, der mir das aufwecken seinerseits immer noch übel zu nehmen schien.
Dabei hatte ich alles Recht dazu, immerhin war er sonst immer derjenige der mich weckte, also war das heute Morgen quasi meine Rache.
„Selbst schuld" antwortete ich bloß, bevor ich mir mein eigenen Frühstücksteller nahm und mich neben den Lockenkopf setzte.
Aber bis auf die Gardinen mussten wir heute echt noch einige Teile aufbauen, wenn ich mich so umsah.
So hatte ich mir meinen freien Tag zwar nicht vorgestellt aber das musste auch sein.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt