Kapitel 33

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Pov Kai

Ich hatte die Kleinen versucht darauf vorzubereiten, dass heute jemand kommen würde den sie in Zukunft öfter sehen würden, dass dieser ganz lieb ist und bestimmt gerne mit ihnen spielen will.
Dass Julian ihr Vater war, verschwieg ich jedoch.
Ich wollte erstmal sehen wie das alles klappte und wie sie sich verstanden bevor ich die beiden mit dem Thema konfrontierte, denn wenn Julian sich das ganze doch noch mal anders überlegen sollte wäre es einfach nur eine Bekanntschaft, die die Kinder schnell abhaken konnten.
Trotz, dass ich sie vorbereitete hatte war der Beginn sehr holprig, keiner wusste so recht was er sagen oder machen sollte.
Selbst Svea war am Anfang sehr schüchtern was man gar nicht so von ihr kannte und Jona wollte gefühlt nur noch auf den Arm und ließ mich gar nicht mehr los.
Erst als er sah wie Svea und Julian zusammen malten als wäre es das selbstverständlichste der Welt traute er sich langsam an Jule ran.
Ich versuchte mich erstmal so gut wie möglich im Hintergrund aufzuhalten, damit sie genügend Zeit hatten sich kennen zu lernen und die Kleinen sich nicht zu sehr an mir orientieren.
Außerdem hatte ich so viel besser den Überblick darüber wie Julian mit Svea und Jona umging.
Und ich musste sagen er machte das sehr gut.
Er würde sicherlich einen sehr guten Vater abgeben, er wirkte so kinderlieb und versuchte so viel und so gut wie möglich mit den beiden Kleinen zu interagieren.
Immer wieder ging er auf Svea oder Jona ein und half ihnen, wenn sie Hilfe gebrauchten.
Aber er hatte wahrscheinlich schon Erfahrung mit seinem Neffen, von dem ich eigentlich der Patenonkel sein sollte.
Leider war es nie so weit gekommen.
Nur über Instagram hatte ich mitbekommen, dass es ein Junge geworden war.
Aber das Gesicht von ihm hatte ich so wie die restliche Außenwelt auch nie zu Gesicht bekommen auch sein Name war mir unbekannt.
Obwohl auch Julian ein paar Bilder mit seinem Neffen auf Instagram hochgeladen gatte wurde immer darauf geachtet, dass der kleine Anonym bleibt.
Das war sicher nicht das schlechteste und trotzdem schade für mich.

Die Zeit schritt voran und irgendwann wurde es Zeit fürs Abendessen und fürs Bett.
Gleichzeitig war dies auch die stressigste Zeit am Tag.
Innerlich betete ich, dass Svea und Jona sich heute zusammenreißen würden und sie heute artig ins Bett gingen.
Ich würde nur ungerne mit den Kindern diskutieren während Julian daneben stand und alles beobachtete.
Erleichtert atmete ich auf als ich leise die Tür hinter mir schloss.
Zum Glück waren die Kinder ohne alt zu großes Murren ins Bett gegangen.
Es war nicht so als ob ich mich für meine Kinder schämen würde, wenn sie mal rum zicken aber ich wollte schon gerne beim ersten treffen ein relativ gutes Bild darstellen.
Ich wollte, dass Julian mich als guten Vater ansah der gut mit den Kindern umging aber sie auch im Griff hat, wenn sie mal ne Trotzfase haben.
Und in dem Alter waren sie gerade wo sie ihre Grenzen austesteten.
Aber jetzt konnten Julian und ich uns ungestört unterhalten ohne, dass ich mich schlecht fühlen musste.
Ich war etwas aufgeregt davor was gleich sich ergeben würde, weil ich so gar nicht einschätzen konnte worauf das ganze hinauslaufen würde.
Ich meine die Wahrscheinlichkeit, dass er sich um unsere Kinder kümmern wollte war ja zumindest relativ groß, sonst wäre er wohl heute nicht hier gewesen aber alles andere war so unglaublich unsicher.
Und besonders das zwischenmenschliche von Julian und mir war so unglaublich angespannt, wenn es nur um uns ging.
Ich hoffte, dass ich diese Spannung ausräumen konnte, denn ich wollte so unbedingt, dass es wieder so wurde wie früher, zumindest so ein bisschen.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt