Kapitel 11

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Pov Kai

Stöhnend fasste ich mir an den Kopf.
Ich hörte wie jemand auf mich einredete ob ich die Person hören könnte und ob ich schmerzen habe.
Obwohl ich ihn hörte und auch antworten wollte brachte ich nichts raus zu sehr vereinnahmte mich das Schwindelgefühl, in mir drin.
Da mein Mund nicht so wollte wie ich nickte ich leicht, bereute es aber wenig später als ich merkte wie mir augenblicklich schlecht wurde.
Ich hörte wie das Stimmengewirr um mich lauter wurde und jemand mir etwas um den Hals legte, aber fassen konnte ich immer noch nichts.
Das änderte sich auch nicht obwohl ich einige Male meine Position änderte bis ich mich wieder in einem Rettungswagen wieder fand.
Verwundert guckte ich mich in der Sterilen Umgebung um bis ich den Sanitäter fand der mit einem Klemmbrett auf seinem Schoß neben mir saß.
„Was?" begann ich mit kratziger Stimme, doch wurde im nächsten Moment schon vom Sanitäter unterbrochen.
„Sie hatten einen Autounfall, wir sind gerade auf dem Weg ins nahe gelegene Krankenhaus. Sie hatten ganz schön viel Glück, das hätte viel schlimmer ausfallen können."
Das Letzte was ich noch wusste, war dass ich im Stau stand an derselben Stelle wie immer, weil sie seit Jahren mit der Baustelle nicht fertig wurden, alles was danach kommt wusste ich nicht mehr.
In mir brannten so viele fragen aber irgendwie hatte ich keine Kraft zu antworten, alleine das Atmen war anstrengend genug, was beim näheren drüber nachdenken ganz schön weh tat.
„Haben sie jemanden den wir anrufen sollen?" fragte der schon etwas ältere Sanitäter nach einer kurzen Stille.
„Meine Mutter, sie ist mein erster Kontakt" brachte ich schwerfällig raus.
Lieber sie riefen meine Mutter an als Julian bevor der wie ein wildgewordener noch hier ankommt und ihm dann noch selber etwas passiert.
Außerdem sollte er ruhig einen schönen Tag mit den Jungs haben, ich lebte ja noch.
Der Sanitäter und schien sich währenddessen etwas zu notieren.
Die Fahrt fühlte sich wie ne Ewigkeit an und die Untersuchungen, die danach kamen waren absolut anstrengen.
Anstrengender als jedes Training.
Ich wollte eigentlich nur noch schlafen und diesen ganzen grellen Lichtern entfliehen.
Kaum hatten mich die ganzen Ärzte und Arzthelferinnen mal kurz alleine gelassen war ich auch schon weg genickt.
Doch lange werte die Ruhe nicht, denn gefühlte Minuten später wurde die Tür schwungvoll aufgerissen und jemand fing rücksichtslos an zu reden, dass ich davon wieder wach wurde.
Meine Mutter stand mit meinem Vater zusammen vor meinem Bett und sah mich besorgt an.
Als ich die beiden sah wollte ich mich schief grinsend aufsetzen doch ließ es sofort wieder bleiben als ein Schmerz durch meine Seite fuhr.
„Mensch Kai was machst du denn für Sachen" fing meine Mutter an, bevor sie sich auf die Bettkannte setzte.
„Ich weiß es nicht, ich kann mich an den Unfall nicht mehr erinnern" murmelte ich.
„Die Polizei meinte ein LKW wäre aufs Stauende gefahren und du hattest Glück, dass du ein paar Autos zwischen euch hattest. Die Nachrichten sagen es gibt drei Tote und fünf schwer verletzte, sowie einige verletzte, du bist echt noch glimpflich davongekommen."
Ich brauchte einen Moment um die Informationen zu verarbeiten und sie einzusortieren.
Da konnte ich mit meinem Rippenbruch, der schweren Gehirnerschütterung und meinen Prellungen echt froh sein, auch wenn Fußball erstmal kein Thema war.
„Weiß Ju..." ich konnte noch nicht mal aussprechen da antwortete meine Mutter schon auf meine nicht wirklich gestellte Frage.
„Julian ist schon auf dem Weg hier hin der müsste auch bald da sein"
Einerseits war ich unglaublich froh, dass meine Mutter in informiert hatte und ich ihn gleich bei mir wissen konnte, andererseits kamen kleine Schuldgefühle in mir auf, dass er wegen mir seinen Tag in Bremen abbrechen musste, er hatte sich so darauf gefreut.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt