Pov Kai:
Ich versuchte krampfhaft die Tränen weg zu blinzeln die mit aller Macht den Weg nach draußen suchten.
Mir war wirklich nicht klar gewesen wie schlimm es für Julian gewesen sein musste.
„Es tut mir leid, ich wollte das alles nicht" brachte ich mit weinerlicher Stimme heraus, mehr wusste ich einfach nicht zu sagen, nachdem Jule mir so viel an den Kopf geschleudert hatte.
Ich traute mich gar nicht zu Julian hoch zu gucken, zu viel Angst hatte ich davor in seine Augen zu sehen in denen sich diese Wut gegenüber mir spiegeln würde.
„Weißt du Kai ich glaube dir, dass es dir Leidtut aber ich kann dir einfach nicht verzeihen. Nicht nur, dass du mich damals einfach im stich gelassen hast sondern auch weil du mir die Kinder drei Jahre lang vorenthalten hast. Ich denke es hat bisher alles gut geklappt und wir sollten es dabei belassen, wir müssen ja keine besten Freunde mehr werden" fuhr er nun mit sanfterer Stimme fort.
Er hatte ja irgendwie recht mit dem was er sagte aber ich konnte es irgendwie nicht akzeptieren, ich konnte nicht weiter machen wie bisher.
Nur oberflächliche Gespräche führen oder über die Kinder und alles andere Todschweigen.
Und erst recht nicht wollte ich akzeptieren, dass er glücklich mit einem Mann wurde, ich war doch derjenige der an Julians Seite gehörte.
„Also haben wir keine Chance mehr?!" flüsterte ich so leise das ich schon fast hoffte das Julian es nicht gehört hatte.
Doch nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen hatte er es sehr wohl gehört.
Ein unangenehmes schweigen breitete sich zwischen uns aus, hätte ich meine Gedanken nur für mich behalten.
Jetzt hatte ich in dem wohl schlechtesten Moment mein tieftes inneres offengelegt.
„Kai ich bin mit Robert zusammen und das glücklich. Was erwartest du von mir"
Ich zuckte mit den Schulten, ich wusste selber nicht so richtig was ich erwartet hatte.
„Okay ich schlage vor du ruhst dich jetzt erstmal aus, ich fahr nach Hause und morgen hole ich die Kinder ab. Und die letzten 3 Minuten vergessen wir jetzt erstmal" damit stand er auf und verschwand aus der Wohnung.
Erschöpfte massierte ich meine Schläfen, die anfingen zu Pochen jetzt wo alles still um mich herum wurde.
Ich fühlte mich wie ein Teenager, der von seinem ersten crush einen Korb bekommen hat.
Aber irgendwie war Julian auch meiner erster crush.
Nie hatte ich mich für jemand anderes interessiert, weil es auch nie einen Grund dafür gab.
Er oder gar keiner war mein Moto aber so wie es schien würde ich jetzt für den Rest meines Lebens bei 'gar keiner' bleiben.
Erschöpft und enttäuscht stand ich vom Sofa auf um ins Schlafzimmer rüber zu wechseln wo ich mich wenigstens unter meiner Decke verstecken konnte.
Am liebsten würde ich auch diese letzten 3 Minuten samt meinem Geständnis vergessen einfach weil es alles viel unangenehmer macht.
Ich hätte mir doch denken können, dass er nicht sofort auf mich zu gesprungen kommt und quasi nur darauf gewartet hat, dass ich ihm meine Gefühle und Gedanken offenbare.
Vielleicht sollte ich Julian schreiben, dass ich das nicht ernst meinte und ich auch nicht wusste wieso ich sowas sagte.
Doch recht schnell entschied ich mich dagegen, dass würde die Sache ja nur noch komischer machen als ohnehin schon und außerdem wäre es die größte Lüge der Welt.
Also tat ich das was ich solchen Situationen immer machte, ich wählte die Nummer von Sophia um mich bei ihr auszuheulen.
Mit ihr konnte ich einfach über alles reden egal was ich für scheiße Fabrizierte.
Und im besten Fall hatte sie sogar eine Lösung für meine verzwickte Situation, denn wenn jemand eine Lösung für alle Lebenslagen parat hatte, und sei es um 3 Uhr morgens, dann war es Sophia.
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Alle guten Dinge sind drei- Bravertz
Fanfiction(Fortsetzung von: 'auf den ersten Blick') Nach einem einem Jahr Pause spielten Julian und Kai wieder zusammen, beim BVB. Es konnte eigentlich nicht besser sein, die beiden wohnten wieder beieinander, spielten km gleichen Verein und waren glücklich z...