Kapitel 26

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Pov Julian

Mit verquollenen Augen und hängenden Schultern saß ich auf meinem Platz in der Kabine während ich vor mir her starrte.
Alles um mich herum erinnerte mich an Kai, an unsere gemeinsame Zeit und machte mir nochmal schmerzlich bewusste wie sehr ich im dunklen tappte bezüglicher der bewegpunkten von Kai.
Natürlich hatte ich noch mehrfach versucht ihn zu erreichen und mit ihm zu reden aber egal was ich tat ich kam nicht an den jüngeren ran.
Selbst seine Eltern wussten angeblich nicht wo er war.
Eigentlich wollte ich auch heute zu Hause bleiben, doch Marco musste mir natürlich n Strich durch die Rechnung machen und mich höchst persönlich abholen um mich zum Training zu schleifen.
Er war der meinen, dass mir etwas Abstand guttun würde.
Ich konnte förmlich Spüren wie sich die Blicke der anderen sich in mich hinein Borten.
Wem war es zu verübeln!?
Vor nicht alt zu langer Zeit mache ich vor allen noch einen Heiratsantrag und nun tauchte ich total heruntergekommen hier auf, während Kai schon seit einem Monat nicht mehr aufgetaucht war.
Aber bis auf Marco wusste noch keiner Bescheid, dass Kai verschwunden war.
Ich fühlte mich auch noch nicht in der Lage darüber zu reden obwohl ich natürlich wusste, dass ich es irgendwann trotzdem machen musste.
Die Fragenden Blicke von Roman und Marius machten mir etwas Angst, dass ich vielleicht doch schneller darüber reden musste als mir lieb war, denn so wie sie mich ansahen wussten die auch nicht was geschehen war.
Nachdem alle so langsam eingetrudelt waren ergriff Watzke das Wort der neben Favre stand und ziemlich ernst rein blickte.
„Guten Morgen Männer! Ihr fragt euch sicherlich was ich hier mache aber ich muss kurz mit euch reden. Kai Havertz hat mit uns Kontakt aufgenommen, denn er hat sich dazu entschlossen seine Karriere zu beenden. Die Gründe für diesen Entschluss möchte er gerne privat halten. Für die Öffentlichkeit wird es heißen, dass es eine Verletzung beim Training gab weshalb er nun nicht mehr Fußballspielen kann. Ihr seit dazu angehalten dieses auch bei Fragen so zu kommunizieren. Ich verlasse mich auf euch, ansonsten gutes schaffen."
Damit verabschiedete sich Watzke und ließ uns alleine.
In meinem Kopf war nur noch ein großes Fragezeichen.
Hier war doch etwas gewaltig faul, wieso sollte Kai seine Kariere beenden und die viel größere Frage, wieso sollten wir für ihn lügen?
Das machte doch alles kein Sinn.
Langsam wandelten sich meine Schuldgefühle, die ich mir für Kais Auszug gab, in Wut um.
Wieso hatte er nicht mit mir geredet?
Ich war immer für ihn da gewesen, er konnte immer zu mir kommen, dann hatte ich es doch zumindest verdient, dass Kai mit mir vernünftig Schluss macht.
Ich fragte mich so langsam ob Kai mir nur was vorgespielt hat.
Wollte er mich doch nicht heiraten und wusste nur nicht wie er es mir sagen sollte aber da blieb dann immer noch die Frage weshalb er seine Kariere aufgab.
So ein schlechtes Gewissen konnte er mir dann doch nicht gegenüber haben, wenn überhaupt meine Theorie stimmte.
„Alles gut bei dir?" fragte mich Marco vorsichtig als sich der Erste Schock gesetzt hatte.
Mein Blick sagte wohl alles, denn der ältere hob sofort abwehrend die Hände und traute sich auch das restliche Training nicht mehr mich auf die Sache anzusprechen.
Das war auch besser so, denn in mir brodelte es einfach nur noch.
Ich besaß auch kein Verständnis mehr für das was Kai gemacht hat.
Mittlerweile war ich mir sicher, dass ich gar nicht schuld für die jetzige Situation war.
In der ganzen Beizung, seitdem wir wieder zusammen waren, war ich die beste Version meiner selbst.
Ich hatte alles getan um dem jüngeren die Welt zu Füßen zu legen aber wenn das nicht reichte und es nicht gewürdigt wurde musste ich mich wohl jetzt damit abfinden.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt