Kapitel 34

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Pov Julian

Ich war unglaublich froh, dass Svea und Jona nach einer Zeit offener wurde und sie sich nicht mehr vor mir versteckten.
Vielleicht hatte mein kleines Gastgeschenk doch etwas gebracht.
Tatsächlich rann die Zeit nur so davon nachdem die Kinder mich mehr an sich rann ließen und ich mit den beiden malen und spielen konnte.
Dabei versuchte ich die Blicke von Kai auszublenden die mich die ganze Zeit zu verfolgen schienen.
Ich wusste nicht genau ob er auf einen Fehler meinerseits wartete um mich zu kritisieren oder wieso er das Geschehen so intensiv verfolgte aber irgendwie machte mich das nervös.
Ich konnte mich dadurch nicht 100% auf Svea und Jona konzentrieren, sondern war die ganze Zeit halb bei Kai.
Zugegeben war es für mich genauso interessant Kai zu beobachten wie es scheinbar für ihn war mich zu beobachten.
Als wir noch zusammen waren war er selbst noch ein halbes Kind gewesen, der mit seinem Leben genug beschäftig gewesen war und ein Kind total überfordernd gewesen wäre und jetzt griff er wie selbstverständlich durch und zeigte ne klare Linie als die beiden ins Bett mussten.
Er war einfach so reif und irgendwie erfahrend geworden, dass ich plötzlich das Gefühlt hatte der Jüngere von uns beiden zu sein.
Wenn ich mir auch überlegte wieviel Kai aufgegeben hatte, nur für die zwei.
Ich schüttelte den Kopf, zu viel Mitleid sollte ich nun wirklich nicht zeigen immerhin wäre das Ganze gar nicht nötig gewesen, wenn er einfach mit mir geredet hätte.
Trotzdem bewunderte ich ihn ein wenig, denn es war bestimmt nicht leicht sich um zwei Babys zu kümmern.
Mit verwuschelten Haaren und einem Babyphone in der Hand kam Kai wieder zurück ins Zimmer.
Scheinbar hatte er die beiden erfolgreich ins Bett gebracht.
Nun setzte er sich neben mich auf das große Sofa und schien darauf zu warten, dass ich das erste Wort ergriff, während ich darauf wartete, dass er das erste Wort ergriff.
Es war irgendwie komisch jetzt so voreinander zu sitzen nach so langer Zeit, kein Wunder, dass keiner so recht wusste was er sagen sollte.
„Willst du n Bier" bot mir Kai etwas unbeholfen an, weil er wohl auch nicht wusste wie er anfangen sollte.
Unter anderen Umständen hätte ich es vielleicht angenommen aber ich wollte es mir hier nicht zu gemütlich machen und zu lange bleiben, auch nicht.
Nach einer weiteren drückenden Stille ergriff Kai wieder das Wort.
„Kannst du dir Vorstellen für die beiden da zu sein als Vater"
„Natürlich" antwortete ich ohne groß darüber nachdenken zu müssen.
Mir war klar, dass es schwierig werden würde bis sich alles eingespielt hatte aber ich wollte auf jeden Fall für die beiden da sein und auch meine Vaterrolle ausleben.
„Das freut mich zu hören, die beiden wissen aber noch nicht, dass du ihr anderer Papa bist, ich wollte erstmal gucken wie es so läuft und ich würde in naher Zukunft es auch erstmal dabei belassen bis ihr euch richtig kennen gelernt habt"
Ich wusste nicht wieso aber irgendwie überraschte mich das ein bisschen, dass er den beiden noch nicht gesagt hatte, dass ich der Papa bin nachdem die beiden scheinbar schonfragten aber andererseits konnte ich seine Beweggründe auch verstehen.
„Ja vielleicht kann ich zweimal die Woche vorbei scheuen, dass sie sich an mich gewöhnen können" schlug ich vor, den öfter würde ich es wahrscheinlich nicht schaffen mit dem ganzen Training, den Spielen und ein bisschen Zeit wollte ich ja auch noch für Rob haben.
„Ja klar können wir gerne so machen" stimmte mir Kai erfreut zu, er schien erleichtert darüber zu sein, dass ich mich wirklich für meine Vaterrolle interessierte.
Doch eine Sache musste noch geklärt werden die mir sehr wichtig war und voraussetzte, dass ich die Kinder irgendwann für ein Wochenende zu mir holen konnte.
„Wenn es für dich okay wäre würde ich dann irgendwann auch meinen Freund mitbringen, ich glaube das wäre ganz gut, wenn Svea und Jona auch ihn kennen lernen, wenn die beiden mal n Tag oder ein Wochenende bei mir verbringen"
Ich merkte wie Kai bei meinen Worten innehielt und mich aus großen Augen anstarrte als ob er versuchte zu verstehen was ich gerade gesagt habe.
„Du hast einen Partner?" fragte der Lockenkopf mit vermeintlich brüchiger Stimme nach.
„Ja" antwortete ich schlicht, denn mehr gab es nicht zu sagen.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt