Kapitel 37

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Pov Kai

Svea war gar nicht zu beruhigen als sie erfuhr, dass wir zum Training von Julian fahren würden.
Jona dagegen war wohl nur begeistert, weil seine Schwester so begeistert war, aber das war okay.
„Ihr beiden lauft nicht vor und bleibt bei mir an der Hand bis wir am Trainingsplatz angekommen sind" stellte ich klar bevor ich erst Jona dann Svea aus ihrem Kindersitz befreite.
Ich wusste ganz genau wie schnell die beiden weg sein konnten, wenn sie gas gaben und sie dann auf dem Trainingsgelände wieder zu finden könnte schwierig werden.
Außerdem wollte ich nicht noch mehr Aufsehen erregen.
Bevor wir uns auf den Weg machten angelte ich mir noch den Rucksack mit Verpflegung aus dem Kofferraum und dann ging es los.
Auch für mich war dieser Tag unglaublich aufregend, immerhin würde ich Leute sehen, die ich seit drei Jahren nicht mehr gesehen hatte und bei denen ich den Kontakt auch einfach abgebrochen hatte, nachdem ich Julian verlassen hatte.
Ich konnte so gar nicht die Reaktionen von den einzelnen einschätzen.
Einige würde es wahrscheinlich nicht großartig interessieren aber vor Romans und Marius Reaktion hatte ich schon etwas Angst.
Ich versuchte mir nichts von meiner eigenen Nervosität anmerken zu lassen, denn die Kinder waren schon so aufgekratzt genug, da musste ich das ja nicht noch verstärken.
So wie mir Julian es versprochen hatte war der Weg zu Trainingsplatz ziemlich unkompliziert, jeder wusste bescheid und ich musste mit keinem rum diskutieren ob ich jetzt reindurfte oder nicht.
Als wir dann um die letzte Ecke zum Trainingsplatz bogen war ich überrascht schon die ersten Spieler auf dem Platz zu sehen.
Wir waren eigentlich so früh losgefahren, dass wir noch einen guten Zeitpuffer hatten aber anscheinend hatte dann doch alles länger gedauert als gedacht.
Svea die eh schon die ganze Zeit an meiner Hand gezerrt hatte riss sich nun los um zum Zaun zu rennen.
Ich ließ sie gewähren immerhin hatte ich sie hier ja wenigstens im Auge.
Jona hingegen blieb an meiner Hand und kam brav mit mir auf die Art Tribüne, auf die wir uns setzten.
Ich war mir nicht ganz sicher aber ich glaubte am anderen Ende des Sportplatzes Bürki zu sehen der mit Marwin sich schon aufwärmte.
Ich fühlte mich in meine Vergangenheit zurückversetzt, in der ich hier auch fast jeden Tag war, mit den Jungs rumgealbert hatte und das getan hatte was mir am meisten Spaß machte.
Am Anfang war ich wie heute nur als gast hier gewesen um mit nach dem Training mit Jule nach Hause zu fahren und die paar Spieltage zu genießen.
Trotz der Schwierigkeiten zu dieser Zeit hegte ich nur gute Erinnerungen an die Tage wo ich auch hier saß und zuguckte.
Aber als ich dann endlich wieder mit Julian zusammen wohnte war wohl die schönste Zeit hier.
Dortmund gehörte genauso zu meinem ganzen Werdegang wie Leverkusen und Bayern.
Aber egal wie viele Erinnerungen ich auch hier hatte, an Leverkusen würde auch Dortmund nicht rankommen.
Da wo alles angefangen hatte, egal auf was bezogen.
Wenn ich mit meinem Studium fertig bin würde ich vielleicht nach Leverkusen zurück kehren nur halt nicht mehr als Spieler.
Ich musste schlucken als sich mir die Bilder von meiner Anfangszeit am Kurtekotten aufdrängten.
Wie unbeschwert es damals noch alles war.
Erst als mein Name gerufen wurde tauchte ich aus meinen Erinnerungen und Gedanken wieder auf.
Vor mir standen Julian und Marius, beide mit einem Ball unter dem Arm geklemmt.
„Oh Hey" begrüßte ich die beiden während ich instinktiv aufstand ohne wirklich zu wissen wieso.
„Tach hätte ja nicht gedacht, dass ich dich noch mal zu Gesicht bekomme" begrüßte mich Marius der mich mit einem durchdringenden Blick musterte.
Ich wand mich etwas unter seinem Blick, diese ganze Situation war mir mehr als unangenehm.
Ich hatte keine Ahnung wie ich mich verhalten sollte geschweige denn was ich sagen sollte.

Alle guten Dinge sind drei- BravertzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt