Kapitel 39: Eingeschneit (Bella)

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Hallo ihr Lieben! Na, wie hat euch das letzte Kapitel gefallen? Ob Edward die Katastrophe aufhalten und abwenden kann? Was da wohl noch alles passiert.... :D Es bleibt spannend also bleibt dran! Ich hoffe euch gefällt dieses Kapitel, auch wenn es etwas kürzer ausgefallen ist. Viel Spaß und viele Umarmungen. Eure VNOW


Bellas Sicht

Als Jacob und Leah von ihrem Ausflug wiederkamen, sahen sie jeder auf seine Weise erschöpft aber auch sehr glücklich aus. Unser säuberlich ausgearbeiteter Plan hatte wunderbar funktioniert und es war eine günstige Fügung gewesen, dass die Straßen ausgerechnet an diesem Tag unbefahrbar gewesen waren. Das Winterresort am Mount Olympic war verlassen und menschenleer, bis auf zwei emsige Skifahrer, die über die verschneite Einöde glitten.

Die nächsten Tage wurden sehr gemeinschaftlich, denn außer auf Spaziergängen (bei wenig einladenden minus acht Grad) würde sich niemand weit vom Haus entfernen können und ich überlegte, was wir wohl unternehmen konnten, um die Langeweile etwas abzumildern.

Wir veranstalteten Spielenachmittage im Hostel, zockten Scrabble, in dem Angela, der Platinblond ausgezeichnet stand, stets gewann und Monopoly in dem Jacob unschlagbar war. Schließlich brachten uns María Paz und Ferney Poker spielen bei. Wir hatten einige Kisten Bier aus dem Supermarkt hergetragen und die Kronkorken dienten ersatzweise als Pokerchips. Nach einiger Zeit wurde ich sogar richtig gut, sodass wir regelrechte Wettkämpfe veranstalteten. Die Reisenden Patricia und ihre Freunde schlossen sich uns an und wir verbrachten lustige Stunden gemeinsam.

Die Gespräche mit Santiago blockte ich gekonnt ab, darin hatte ich dank Mike Newton ja genug Erfahrung, und freundete mich stattdessen mit dem schweigsamen Ferney an, mit dem ich fast täglich pokerte. Zwischen Angela und María Paz knisterte es gewaltig und ich hatte Freude daran, meine Freundin so verliebt, wie noch nie zuvor in ihrem Leben, zu sehen.

Die übrige Zeit nutzte ich, um mein Vampirstudium zu vertiefen. Ich kam gut voran mit Eneas Vermächtnis, las jetzt schneller und hatte das Kapitel über die Chroniken der Vampirzirkel beendet. Neben den Ausführungen über die Volturi in Italien, der selbsternannten Königsfamilie, waren der große Clan des Senegals, die indische Dynastie der Pishaach und das Dreigestirn der Amazonen genannt. Ich vermutete, dass es noch viele andere kleine und große Gruppen aus Vampiren gab, aber dass es sich bei den aufgelisteten zumindest um die ältesten handelte.

Manchmal fielen mir während ich las, kleinen Details oder Erinnerungen wieder ein, wie im darauffolgenden Kapitel, in dem vampirische Körpereigenschaften vertieft wurden. Zögerlich wegen der Splitter der Vergangenheit, die auf mich hereinprasselten, begann ich einen neuen Absatz zu lesen, der die vampirischen Augenfarben und die Beziehung zur Nahrung beschrieb:

Die Relation zwischen der sukkubischen Ernährung und der jeweiligen Farbe der Augen ist ein essentielles Merkmal des Bluttrinkers, da es bei keinem anderen Wesen, welches auf Erden wandelt, festzustellen ist. Dem sukkubischen Organismus ist die Aufnahme von Flüssigkeiten zugebilligt, welche wichtige Lebenskräfte bergen und zudem eine Mangelernährung oder anderweitige Schwächung des Körpers verhindern, die etwa durch das fehlende Sonnenlicht entfacht würde. Dabei kann ein Bluttrinker auch problemlos vielerlei andere Flüssigkeiten als dem charakterischen Lebenssaft zu sich nehmen, obwohl der geforderte Nährwert im Organismus und der sukkubische Durst dadurch keineswegs befriedigt werden können. 

Im Folklor vieler Culturen ist die Angst der Sterblichen vor der klassischen Ernährung des gemeinen Sukkubus äußerst verbreitet, der Ernährung von ihrem Blut. In diesem Fall nehmen die Augen eine ganz ähnliche Farbe an wie das Nahrungsmittel, ein lebendiges Carmensinrot, welches sich mit der Zeit und steigendem Appetit in einen noch helleren leuchtenden Ton verwandelt.

Auch die sukkubische Ernährung, welche nicht auf Menschenopfern basiert, hinterlässt ihre bezeichnende Augenfarbe. Sollte sich ein Bluttrinker über einen längeren Zeitraum (circa ab 150 Tagen) von dem Blut der Landsäugetiere ernähren, so nehmen die Augen zunächst einen Bernsteinton und schließlich die helle Farbe von poliertem Gold an. Im Zustand der Nichtsättigung des sukkubischen Durstes wird die Augenfarbe graduell dunkler, bis sie schließlich einen gänzlich schwarzen Ton wie Teer und Kohle aufweist. 

Eine andere Farbe kann der Verzehr des Blutes von Fischen, Wassersäugetieren und Reptilien hervorrufen. Im Falle vollständiger Sättigung nehmen die Augen einen silbrig-eisblauen Ton an, sobald der Durst neu erwacht werden sie, ebenso wie bei Consum des Lebenssaftes von Landsäugetieren stetig dunkler, bis sie zur Gänze ein dunkles Meeresblau annehmen.

Alle weiteren möglichen Nahrungsquellen, wie Vögel, Parasiten, Insekten, Weichtiere, Amphibien oder dergleichen sind in der Liste nicht aufgeführt, da bislang kein Versuch bekannt ist, dass ein gemeiner Bluttrinker seine Nahrungszufuhr ausschließlich auf dieser Manier regulierte.

In dieser Nacht suchten mich zum ersten Mal seit langem keine Alpträume heim, obwohl ich von glühenden goldenen Augen träumte. 

(1) Vulnerability is a sign of strength: Bis(s) zum Sonnenaufgang (TWILIGHT-FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt