Bellas Sicht
Das Treffen war kürzer gewesen als ich gedacht und ursprünglich beabsichtigt hatte, aber all das was Edward mir erzählte, hatte mich vollkommen aus der Bahn geworfen. Noch mehr: Ich glaubte ihm nicht.
Ich konnte mir nicht erklären, warum er sich jetzt so plötzlich umentschieden hatte. Er war doch so sicher erschienen als er mir damals Lebewohl sagte und ebenso hatte ich seine Beweggründe angenommen, mich damit all die Monate abgefunden. Natürlich würde sich ein Vampir, ein von Natur aus so vollkommenes Wesen nicht mit einem Menschen abfinden!
Von Anfang an hatte ich gewusst, dass Edward und ich nie im Leben in einer Liga spielten und plötzlich tauchte der Verursacher des Chaos auf und behauptete, dass doch alles anders wäre. Dass er zu meinem eigenen Schutz gegangen war. Ich war nicht sicher, was ich davon halten sollte. Dennoch war ich stolz auf mich. Ich hatte meine Position gut vertreten, hatte mich stark gemacht für das was ich dachte und wollte und war nicht willenlos zurück in seine muskulösen Arme gestürzt. Und das musste auf jeden Fall so bleiben.
Ich steuerte vollkommen versunken in meinen Gedanken statt zum Hostel zu Charlie nach Hause. Heute Nacht wollte ich für mich sein, in Ruhe nachdenken und mit meinem Hund kuscheln ohne mit Fragen bombardiert zu werden. Als ich ankam bemerkte ich sofort, dass die Verabredung von meinem Dad länger als meine dauern sollte. Der Streifenwagen in der Auffahrt fehlte.
Auf meinem Bett im Schneidersitz, schrieb ich Angela und Leah zwei fast identische Nachrichten, in denen ich berichtete, dass das Treffen kurz und angenehm verlaufen war und wir uns morgen nochmal sehen würden, um weitere Sachen zu besprechen. Ich hatte einfach nicht Nein sagen können, als er mich gefragt hatte. In mir hatte sich plötzlich ein eigenartiges Glücksgefühl ausgebreitet, als wäre ich innerlich heil und alles wäre in Ordnung. Ich verstand es selbst nicht.
Innerhalb von wenigen Minuten kam Angelas Antwort:
Oha Bella! Ich bin froh, dass ihr ein schmerzloses Wiedersehen hattet. Klar, dass ihr euch morgen trefft, ihr habt euch ja sicher viel zu erzählen ;) Ich wünsche dir ein tolles Date, ruf auf jeden Fall an, wenn du wieder da bist! Ich drücke dich! A.
Leahs Nachricht erreichte mich nur wenig später:
You gooo girl! Ich hoffe der Blutegel hält sich zurück und ist lieb zu dir! Ansonsten muss er wohl die Bekanntschaft mit einigen wenig freundlichen Werwölfen machen. Quil, nen Kumpel von Jake hat sich unserem Rudel angeschlossen und Seth auch. Hat sich heute das erste Mal verwandelt, fast vor deinem Dad, das war vielleicht unangenehm. Aber keine Sorge, er hat nichts mitbekommen, denkt wohl nur, dass Seth und ich nen Vollknall haben. Das hält ihn trotzdem nicht ab, meine Mom zu besuchen. Charlie ist ein Guter! Meinen Segen haben die beiden <3 Sag dann morgen mal bescheid, wie es gelaufen ist mit Eddy und wir sehen uns übermorgen im Hostel bei der Schicht.
Ich legte mein Handy zur Seite, da hörte ich ein leises Pling und las die zweite Nachricht von Leah:
Ach so, Bella, auch wenn ich wieder fast gesund bin, ich will trotzdem was von Oma Swans Hühnersuppe! Versprochen ist versprochen!!!
Ich grinste während ich die Antwort tippte, dann streckte ich mich auf meinem Bett aus und Darcy rollte sich auf meinem Schoß zusammen um von mir gestreichelt zu werden. Es gab so vieles worüber ich nachdenken wollte. Draußen dämmerte es und ich hatte den Eindruck, die Kälte zog bis ins Haus und hinein in meine Knochen. Ich nahm eine Wolldecke und wickelte mich wie ein Burrito darin ein, sah wie der Tag immer schwächer wurde und die Nacht heraufzog, sternenklar und beißend wie Eis...
Ein Schreck fuhr durch meine Glieder und ich wachte auf. Wie spät war es? Hatte ich das Treffen verpasst? Darcy sprang von mir auf und wuselte schwanzwedelnd auf dem Boden herum. Nein, draußen war es noch dunkel, auch wenn sich von Osten die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont wagten.
DU LIEST GERADE
(1) Vulnerability is a sign of strength: Bis(s) zum Sonnenaufgang (TWILIGHT-FF)
VampireBella hat genug und eröffnet im verwaisten Haus der Cullens ein Hotel für Touristen, um sich auf ihre Zukunft anstatt auf Edward, der sie verlassen hat, zu fokussieren. Doch viel zu schnell wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Was hat es mi...