Leas Sicht
Es war wichtig, dass ich mich nicht allzu lange im Restaurant aufhielt, da sonst relativ schnell klar wäre, dass ich nicht zum Personal gehörte. Also musste ich sichergehen, dass Jacob schon in Stellung war, bevor ich die Bühne betreten und zur Tat schreiten konnte. Vom schummrigen Korridor aus, der zu den Toiletten und zu dem Personalraum führte beobachtete ich Jenkins und seine Kollegen und spähte parallel durch die große verglaste Außenwand nach draußen. Ich entdeckte Jake im gleichen Moment wie der Mann, der Jenkins gegenüber zu Mittag aß.
„ J. Guck dir mal die Karre an".
Karre, dachte ich mürrisch. Dieses Teil nur für zwei Stunden zu mieten kostete uns ein Vermögen.
„Nicht schlecht". Die beeindruckten Blicke der Männer fielen auf die blitzende Limousine, die vor dem Restaurant vorgefahren war. Mein Stichwort. Schnellen Schrittes ging ich auf den Tisch zu, an dem die Männer saßen. Dabei drapierte ich das weiße Handtuch über meinem Arm.
„Meine Herren, ist unter ihnen ein gewisser J. Jenkins?" fragte ich höflich und hoffte, das meine Stimme ruhig und angenehm klang. Jenkins nickte mir leicht zu, und seine Augenbrauen schoben sich kaum merklich zusammen. Fuck! Hatte er mich erkannt?
„Mister Jenkins, entschuldigen sie die Störung. Ich möchte Ihnen mitteilen, dass da ist ein Auto auf Sie wartet." Zögerlich sah er mich an und Unglauben triefte von seinem Blick.
Doch ich musste aufs Ganze gehen. Wenn wir schon hier waren, konnte ich die Gelegenheit nicht so ungenutzt verstreichen lassen. Somit setzte ich alles auf eine Karte.
„Mister Hendrikson erwartet Sie bereits" sagte ich und ging voran Richtung Ausgang, mit jeder Faser meines Körpers flehend, dass er mir folgen würde. Juri Hendrikson war einer der bekanntsten politischen Magnate der Stadt, und ich hoffte atemlos, dass Jenkins den Köder geschluckt hatte. Da hörte ich, wie einer der schweren Stühle zurückgeschoben wurde und mit einem prüfenden Blick über die Schulter offenbarte ich mir das überraschte Gesicht von Jenkins, der mir hinterher ging.
Unter größter Mühe, nicht dem Drang nachzugeben, aus dem Restaurant zu rennen näherten wir uns dem Ausgang. Ich dankte dem Himmel, dass es ein betriebsamer Mittag und das restliche Personal zu beschäftigt mit ihrer Arbeit war, um Notiz von ihrer falschen Kollegin zu nehmen, die dabei war, einen ihrer Gäste zu entführen.
In der Garderobe drehte ich dem Jackenordner den Rücken zu und half Jenkins so schnell ich konnte, ohne übereilt zu wirken in seinen Mantel, dann schritt ich vor ihm aus der Tür und stolzierte regelrecht die letzten Meter zur schwarzen Limousine. In meinem Kopf wiederholte sich nur ein Gedanke: Ich hatte ihn. Alle Anspannung war von mir abgefallen und ich freute mich fast auf das, was folgen würde.
Am Wagen angelangt öffnete ich die Hintertür, damit Jenkins einstieg.
„Danke Süße" sagte er grinsend als, er an mir vorbei die Limousine betrat und ich musste mich zusammenreißen nicht laut aufzulachen, als ich nach ihm in den Wagen schlüpfte und die Tür hinter mir ins Schloss zog. Das Innere des Wagens war in schummriges bläuliches Licht getaucht und ließ das Interieur aus cremefarbenem Leder hypnotisierend erscheinen. Die Fenster waren so verdunkelt, sodass wir nur wenig vom Tageslicht draußen, die Passanten aber genauso wenig von uns drin sehen konnten. Ich setzte mich Jenkins gegenüber und der Schock darüber, niemanden außer mir im Wagen anzutreffen, trat noch deutlicher in sein Gesicht, als das leise Klicken der Türverriegelung erklang, die Jacob von vorne betätigt hatte. Er würde alles mithören, obwohl die Trennscheibe aus geschwärztem Glas oben war. Also begann ich.
„Ich gehe davon aus, dass Sie bereits wissen wer ich bin, aber hier noch einmal für's Protokoll: Mein Name ist Leah Clearwater. Ich habe interessante Informationen für Sie Jenkins und Sie können selbst entscheiden, was Sie damit anfangen wollen." Beides waren Lügen, Jenkins hatte keine Wahl und ich hatte auch keine Informationen im akademischen Sinne für ihn.
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(1) Vulnerability is a sign of strength: Bis(s) zum Sonnenaufgang (TWILIGHT-FF)
VampirosBella hat genug und eröffnet im verwaisten Haus der Cullens ein Hotel für Touristen, um sich auf ihre Zukunft anstatt auf Edward, der sie verlassen hat, zu fokussieren. Doch viel zu schnell wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Was hat es mi...