Jacobs Sicht
Ich sah Bella direkt, sie stand schon auf dem Parkplatz des Diners neben unserem alten verbeulten Transporter. Ich hatte sie schon länger nicht gesehen, aber mir fiel sofort auf, wie mitgenommen sie aussah. Mit schnellen Schritten ging ich auf sie zu und nahm sie fest in den Arm. Dicht hinter mir ging Leah und sah uns aus dunklen, mandelförmigen Augen an.
„Hi Bella" sagte ich und trat einen Schritt zurück um sie besser ansehen zu können. Unbestreitbar war sie hübsch, aber in ihren Augen lag eine tiefe Traurigkeit, die so sehr mit ihrem Ausdruck verbunden war, dass es schien, als wäre sie damit geboren. Aber ich wusste es besser, kannte sie länger und wusste, dass sie erst seit Kurzem so mitgenommen, so erschüttert aussehen konnte.
„Hi Jake, hallo Leah!" Sie lächelte uns beiden unsicher an.
„Bella, was ist mit dir passiert" brach es aus mir heraus. Sie schüttelte nur matt den Kopf.
„Jake, mir ging es schonmal besser, das stimmt, aber ich möchte gerade wirklich nicht darüber sprechen". Sie kniff ihre Lippen zusammen, ein eindeutiges Zeichen.
Ein kurzer Augenblick verging, als sich Leah zu Wort meldete.
„Lasst uns doch reingehen, sonst kriegen wir bestimmt keinen Platz mehr!Ich weiß ja nicht wie es euch geht, aber ich verhungere gleich! " Sie deutete mit der Hand zum Diner, aus den Fenstern lockte einladendes Licht. Ich war sofort einverstanden, in meinem Bauch rumorte es , jedoch nicht nur wegen meines Appetits.
„Würde es euch stören wenn wir das Essen mitnehmen?" Bella blickte an sich herunter, und ich sah ihre schlammigen Turnschuhe und matschige Jogginghose.
„Klar, kein Problem" meinte ich ehrlich zu ihr, doch ich sah dass sie ein schlechtes Gewissen hatte.
„Es ist auch wegen dem...naja..weshalb ich mit euch reden wollte." druckste sie herum. „Das besprechen wir besser nicht da, wo uns jemand belauschen könnte."
Mein Interesse war von Anfang an geweckt, aber nun sah ich Leahs Blick, der erwartungsvoll an Bella hing.
Ich sprang ein: „Okay, was sollen wir dir mitbringen?"
„Eine Pizza Margarita und eine große Cola, bitte" sagte sie und zog einen Zehner aus ihrem Portemonnaie. Leah und ich steuerten zur Tür des Lokals und konnten direkt bestellen. Unsere Wartezeit verbrachten wir schweigend und ich beobachtete sie, doch als wir unser Essen bezahlten überwand sich Leah. „Sie hat sich ganz schön verändert zu früher." Darüber hatte sie also die ganze Zeit nachgedacht.
„Leah, als ich Bella vor drei Monaten das letzte Mal gesehen habe, war sie ganz anders als heute, viel froher. Ich denke, was auch immer sie gerade beschäftigt ist nur vorübergehend, ich hoffe nicht, dass sie immer so traurig aussehen wird." sagte ich, als ich unsere Bestellung entgegennahm.
Leah lehnte mich zu mir und ein Schauer jagte über meinen Rücken. „Du kannst das jetzt Wolfsintuition nennen oder was auch immer, aber ich denke, ich weiß was Bella hat"
Überrascht zog ich die Augenbrauen hoch und wartete gespannt.
„Mann Jacob, ich kann's nicht glauben. Offenbar ist es doch eher weibliche Intuition. Aber ich hätte echt gedacht, du könntest ein gebrochenes Herz erkennen, wenn du eins siehst. Nach der Trennung von Sam sah ich einige Tage genauso aus."
„Einige Tage..." murmelte ich düster.
Leah knuffte mich in die Seite und zog vor mir aus dem Laden. Dabei bot sich mir wieder einmal die Möglichkeit sie ausgiebig zu bestaunen. Ihre kinnlangen schwarzen Haare, in der Mitte gescheitelt und so fein, dass sie auch an windstillen Tagen um ihr Gesicht spielten. Ihre schlanke Figur, drahtig und gediegen, die Haut kupferfarben genau wie die meine, aber viel makelloser. Ihre Augen waren dunkelbraun, fast schwarz aber ganz weich und warm. Genau unter dem linken Auge hatte sie ein Geburtsmal und ich bezeichnete es oft als Ursprung ihre Intuition, als drittes Auge sozusagen. Um den Hals trug sie wir immer an einem Lederband eine fein geschnitzte Figur eines Adlers mit geöffneten Schwingen.
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(1) Vulnerability is a sign of strength: Bis(s) zum Sonnenaufgang (TWILIGHT-FF)
VampireBella hat genug und eröffnet im verwaisten Haus der Cullens ein Hotel für Touristen, um sich auf ihre Zukunft anstatt auf Edward, der sie verlassen hat, zu fokussieren. Doch viel zu schnell wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Was hat es mi...