~• Kapitel 8 •~

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Lukas war in der letzten Zeit häufiger danach mal vorbei zu kommen

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Lukas war in der letzten Zeit häufiger danach mal vorbei zu kommen.

Meist trinken sie Tee zusammen. Reden miteinander und so hat Emma mehr und mehr über das Leben als Werwolf erfahren.
So weiß sie nun, dass sie miteinander in ihrer Wolfsform über Körpersprache und die Instinsität der Knurrgeräusche kommunizieren.
So verstand Lukas, dass Emma seinem Bruder kein Leid antat, als er und sie das erste Mal bei der heruntergekommenen Hütte aufeinander trafen.

Wenn Emma an diesen Tag zurückdenkt, kommt es vor wie eine Ewigkeit. Dabei sind erst einige Wochen ins Land gezogen.
Die Zeit vergeht schneller, hier, an einem Ort, an dem sie schon soviel erlebt hat.

Sie seufzt, während sie sich ihren Mantel überwirft.
"Meine Vorräte gehen allmählich zur Neige", ruft Lorna von der Feuerstelle, "Bring mit was du findest, in Ordnung?"
"Mache ich", antwortet Emma und zieht ihren Mantel enger.
Sie greift nach dem Korb und öffnet die Tür.
Klare, kalte Luft schlägt ihr entgegen, als sie in den schwachen Sonnenschein tritt.
Obwohl der Himmel wie ein Farbgemisch aus Blau und Grau aussieht, schafft es die Sonne zumindest einige ihrer Strahlen gen Boden zu schicken; sehr zu Emmas Freude.
Fast augenblicklich ziehen sich ihre Mundwinkel ein Stück in die Höhe und sie bekommt direkt bessere Laune.

Mit federnden Schritten, den Korb leicht schwenkend, geht sie den Weg entlang. Ihr Ziel, die Felder und die kleine Baumgruppe innerhalb der Umzäunung. Dort ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie feine Kräuter findet, am größten.

Als sie am Dorfplatz ankommt, sieht sie Tom in einigem Abstand in einer Gruppe von anderen Männern. Wild gestikuliert er, während er auf sie einredet und dabei immer mal wieder von einem Fuß auf den anderen tritt.
Auf der anderen Seite des Dorfplatzes gehen drei Frauen ihres Weges, die riesige Wannen voll von Kleidung in ihren Armen tragen.
Kinder toben über den Platz, rennen sich laut kreischend und lachend gegenseitig hinterher.
Emma lächelt, als sie diese betrachtet.
Unwillkürlich denkt sie an ihre eigene Kindheit, in der solche Momente rar und kostbar waren.
Meistens hatte sie keine Zeit zum Spielen. Wie viele Kinder aus ihrem Dorf auch, musste sie ihren Eltern bei der Arbeit helfen.

Emma geht weiter, verlässt den Dorfplatz und geht über die Wege zwischen den Hütten hindurch.

An den Feldern angekommen, klebt ihr Blick förmlich am Boden, während sie mit langsamen Schritten die Ränder abläuft. Ab und an kniet sie sich hin, wischt den Schnee zur Seite, nur um sich dann wieder mit leeren Händen aufzurichten.
Sie sieht sich die langen Felder an und blickt dann in ihren Korb hinein.
"Das wird ewig dauern, wenn ich alle Ränder ablaufe", stellt sie fest und überlegt bereits, ob sie das Feld Feld sein lässt und direkt zur Baumgruppe geht.
Sie seufzt und schüttelt den Kopf: "Nein, zumindest irgendetwas sollte ich finden."
Und mit diesen Worten läuft sie weiter.

~•~

Sie weiß nicht wie viel Zeit vergangen ist, doch sie hat tatsächlich noch Kräuter am Feldrand gefunden und auch bei der Baumgruppe, die ihr mit ihren Ästen, die den Schnee halten, sehr geholfen haben. So war weniger auf dem Boden und sie musste nicht bei jedem Schritt mit dem Fuß über den Boden scharren.

When the snow falls Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt