~• Kapitel 6 •~

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"Oh, das hat gut getan", äußert Emma und hält sich ihren vollen Bauch, der sich nun nach drei Schälchen Eintopf viel schwerer anfühlt

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"Oh, das hat gut getan", äußert Emma und hält sich ihren vollen Bauch, der sich nun nach drei Schälchen Eintopf viel schwerer anfühlt.
"Es scheint dir gemundet zu haben", schmunzelt Lorna und hängt ihren Mantel an den Haken neben der Tür.
"Sehr", bestätigt Emma und nickt.

Die Sonne ist bereits untergegangen, hat sich hinter den Bergspitzen versteckt und wartet bis der Mond den Platz am Himmel wieder freigibt.
Zig Sterne funkelten auf sie herab, als sie vom Dorfplatz zu Lornas Hütte gingen.

"Möchtest du auch einen Tee?", fragt diese mit dem Teekessel in der Hand.
Emma lässt sich auf einen der Hocker fallen und schüttelt den Kopf, "In meinem Magen ist nicht mal mehr Platz für Tee."
Sie kichert und zerkleinert für Lorna die Kamille.

Lorna füllt indes den Kessel mit Wasser und hängt ihn über die Feuerstelle.
Sie will sich gerade zu Emma setzen, als die Hüttentür mit einem lauten Knall aufgestoßen wird, der beide Frauen zusammenfahren lässt.

"Ich brauche Hilfe!", ruft ein Mann, der einen Jungen in seinen Armen hält.
Sofort lässt Lorna alles stehen und liegen und läuft auf sie zu.
"Was ist passiert?", fragt sie und blickt dem Jungen ins Gesicht.
"Ich- ich weiß- nicht", schnauft der Mann und geht mit dem Jungen in seinen Armen auf den Tisch zu, an dem Emma sitzt.
Kurzerhand steht diese auf und wischt in einer fließenden Bewegung alles runter.
Gefäße und Becher fallen scheppernd zu Boden.

"Ich habe ihn vor unserer Hütte gefunden. Er lag da, gab keinen Ton von sich und sein Bein, ich- weiß einfach nicht...", erzählt der Mann hektisch und legt den Jungen auf dem Tisch ab.
"Beruhig dich, Erik, er ist bewusstlos, nicht tot und nun lass mich sehen", fordert Lorna sanft, aber bestimmt. Sie schiebt den großen Mann zur Seite und besieht sich die Beine des Jungen.

"Das rechte Bein", sagt der Mann schnaufend und zeigt darauf.
Emma folgt dem Finger mit ihrem Blick. Das Hosenbein des Jungen ist mit Blut durchtränkt.
"Bring mir ein Messer, Emma und du Erik, setz dich. Du machst mich nervös, wenn du hinter mir umher läufst."
Emma nickt und läuft an dem Mann vorbei, der sein auf und ab gehen einstellt und sich auf einen Hocker bei der Feuerstelle fallen lässt.
"Wir müssen uns beeilen", sagt er laut, "Du weißt...", er stockt, "Warum..."
Emma greift indes nach einem Messer und bringt es Lorna.
Diese nimmt es ihr in einer schnellen Bewegung aus der Hand und beginnt das Hosenbein aufzuschneiden.
Zum Vorschein kommt eine tiefe, blutige Wunde und wenn Emma sich nicht täuscht, kann sie den Knochen sehen.
Übelkeit kriecht ihre Kehle empor und sie kann nicht verhindern ein würgendes Geräusch von sich zu geben.
Sofort wendet Lorna ihren Blick Emma zu. Mit blitzenden Augen sieht sie an.
"Reiß dich zusammen", fordert sie, was Emma mit einem mühevollen Nicken bestätigt.
"Hol mir Wasser und Leinentücher. Beides findest du in der Speisekammer."
Froh, sich von dem Anblick entfernen zu dürfen, folgt sie Lornas Anforderung.

"Ich muss die Wunde reinigen. In dem Regal hinter mir ist Schafgarbe. Stell daraus einen Sud her und bring ihn mir", befiehlt Lorna, als Emma wieder bei ihr ankommt.
Den Eimer mit Wasser und die Tücher legt sie ihr hin, bevor sie sich erneut abwendet und das besagte Regal absucht.

When the snow falls Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt