𝗧𝗼𝘅𝗶𝗰 - Liebe durch Chemieʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰ

·4·

"Willst du mit in den Verhörraum kommen?" fragte Jimin den Schwarzhaarigen. Er hatte Lee Sumins Freund vorgeladen und musste ihn jetzt verhören.

Yoongi nickte knapp und ging mit Jimin in den Raum. In der Mitte stand ein Verhörtisch, an denen sie sich setzten. Vor ihnen saßen Junghoon und sein Rechtsanwalt. An der Wand stand Namjoon, doch niemand schenkte ihm Aufmerksamkeit.

"Also Oh Junghoon." begrüßte Jimin ihn und legte die Mappe mit den bisherigen Ergebnissen der Ermittlung auf den Tisch. "Sie sind Lee Sumins Freund?"
"Ja." antwortete der Blonde knapp.

"Sumin wurde vor vier Tagen ermordet. Wo waren sie in dem Zeitpunkt von 17 bis 23 Uhr?" fragte Jimin sofort nach. Er hatte keine Lust, irrelevante Fragen zu stellen.
"Zuhause."
"Alleine?"
"Ja."

"Sie haben mit Sumin zusammengewohnt?" stellte Jimin die Frage, während er in seiner Mappe herumblätterte. "Warum haben Sie keine Vermisstenanzeige aufgegeben?"
"Ich wusste nicht, dass es nötig war." stotterte er überfordert. "Wir leben an uns vorbei. Sie muss arbeiten, wenn ich frei habe und andersherum."

"Als was arbeiten Sie, dass sie ein Personenschützer brauchen?"
"Ich leite eine Firma. Wir bekommen momentan ziemlich viele Drohungen." erzählte Junghoon bedrückt. "Sumin wusste es, aber sie wollte keinen Beschützer."
"Auch nicht Sie?"
"Was?"

"Wollen die meisten Frauen nicht einen Beschützer als Freund haben?"
"Nein, sie wollte alles allein machen. Ich durfte ihr bei den meisten Sachen nicht helfen."
"Das hat sie bestimmt wütend gemacht." schlussfolgerte Jimin schmunzelnd.

"Ich bringe doch nicht meine Freundin um!" rief der Blonde empört. "Warum sollte ich das tun?"
"Menschen haben schon für weniger getötet. Sie wollte sich trennen, weil Sie zu aufdringlich waren und dann ist Ihnen eine Sicherung durchgebrannt und haben zugestochen." erzählte Jimin gelassen und sah Yoongi an. "Klingt das gut?"

"Nein." antwortete dieser und sah ihn ebenfalls an. "Er war es nicht."
Jimin verdrehte seine Augen und seufzte. "Das weiss ich." murmelte er und musterte Junghoon. "Hatte Sumin Feinde?"

"Sie wurde von jedem gemocht." antwortete er, verstand noch immer nicht die Situation. "Also werde ich jetzt doch nicht verdächtigt?"
"Können Sie uns bitte alle Drohungen schicken, die Sie erhalten haben?"
Widerwillig nickte der Blonde. "Es werden aber viele sein."

[...]

"Wir haben schon alle belanglosen rausgefiltert und immer noch so viele?" fragte Jimin aufgebracht und starrte den großen Stapel auf seinem Schreibtisch an. "Yoongi, durchsuch sie und gib mir dann deine Auswahl."

"Wieso ich?" fragte dieser genervt und setzte sich hin.
"Du bist doch mein Partner. Partner machen sowas für einander." erklärte Jimin und sah ihn interessiert an. "Hattest du noch nie einen Partner?"

Yoongi schüttelte seinen Kopf und nahm sich eine Mappe von einem Stapel.
"Hast du überhaupt mal einen Mord gelöst?" fragte der Agent weiter, doch Yoongi las sich lieber durch die Mappe. Dann legte er sie weg und nahm sich eine neue.

Seufzend lehnte sich Jimin nach hinten und biss nachdenklich auf seinem Stift herum. Irgendwie musste er dieses Geheimnis um ihn lüften.

Yoongi hob seinen Blick und starrte Jimin an. Natürlich erwiderte dieser den Blick und wurde erst aus den Gedanken gerissen, als es an der Tür klopfte.

"Es tut mir leid, Herr Park." flüsterte seine Babysitterin unsicher und hielt Haneuls Hand. "Er hörte nicht auf zu weinen."
Während immer noch kleine Tränen Haneuls Wangen herunter flossen, lief dieser auf seinen Vater zu.

"Was ist los, Großer?" fragte Jimin besorgt und hob ihn auf seinen Schoss.
"Ich habe dich vermisst." schniefte sein Sohn und kuschelte sich an ihn, während er sich die Tränen von den Wangen wischte.

"Darüber haben wir doch geredet." schmunzelte Jimin und strich über seine braunen Haare.
Er schloss jegliche Tabs auf seinem Computer und küsste Haneuls Stirn.
"Ich muss arbeiten, aber ich werde heute Abend doch wieder Zuhause sein."

Sein Sohn krallte sich in sein Hemd und schmollte.
"Du kannst dir einen Kaffee holen." seufzte Jimin und sah die Babysitterin an, die nickend aus dem Raum ging.

"Ist das dein Freund?" fragte Haneul und beobachtete Yoongi an. Dieser blickte von seinem Blatt auf und sah den Kleinen an. Plötzlich fing er an zu lächeln und hob die Hand, um zu winken. Es war nur ein kleines Lächeln, doch es genügte für Jimin.

"J-ja." stotterte dieser perplex. Haneul rutschte von seinem Schoss und ging zu ihm. "Nein, Haneul. Lass ihn in Ruhe."
Mit ungutem Gefühl sah er zu, wie Yoongi ihn hochhob und auf den Tisch setzte.
Er inspizierte ihn und pikste ihm schließlich leicht in den Bauch. Lachend griff Haneul nach seinem Finger und hielt ihn fest.

"Magst du Papa?" fragte der Braunhaarige neugierig.
"Das fragt man nicht." antwortete Jimin hektisch und sah zu, wie Yoongi leicht nickte. Also konnte er durch seinen Sohn gewisse Antworten bekommen.

"Werdet ihr heiraten?"