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"Haneul." warnte Jimin und stand auf. "Du sollst sowas nicht fragen."
"Das ist doch eine berechtigte Frage." antwortete Yoongi und sah ihn provozierend an. "Findest du nicht?"

Schweigend ging Jimin um den Tisch, um Haneul auf den Arm zu nehmen. Trotz seines Widerstands ging er aus dem Raum und suchte die Babysitterin.

"Keine Süßigkeiten für ihn." sagte Jimin und ließ seinen Sohn auf den Boden gleiten. Er kniete sich zu ihm herunter, um ihn besser anzugucken und seufzte leise. "Benimm dich."
Schmollend nickte Haneul und umarmte seinen Vater. "Hab dich lieb."
"Ich dich doch auch." murmelte Jimin und ließ ihn los. "Bis heute Abend."

Er sah noch zu, wie die beiden im Aufzug verschwanden und ging schließlich wieder in sein Büro.
"Tut mir leid." murmelte Jimin und setzte sich. "Er hat momentan eine vorlaute Phase."

"Was ist mit deiner Frau passiert?" fragte Yoongi interessiert.
Überrascht hob Jimin seine Augenbrauen. "Du interessierst dich etwa für mein Leben?"
Schweigend sah Yoongi ihn an und nahm eine neue Mappe.

"Wir haben uns getrennt." erzählte Jimin schließlich, um ein Gespräch aufzubauen. "Haneul ist aber am Wochenende bei ihr."
"Ich mag den Kleinen." gab Yoongi zu und biss sich auf die Unterlippe, als hätte er etwas falsches gesagt.

"Es ist nicht schlimm, eine Konversation zu führen." schmunzelte Jimin, doch wurde mal wieder ignoriert. "Hast du eine Freundin?"
Yoongi las sein Blatt und legte dir Mappe weg, nur um die nächste zu nehmen.

"Einen Freund?"
Yoongis Blick hob sich. Mit einem undefinierbaren Blick starrte er Jimin an.
Amüsiert klickte der Schwarzhaarige auf seiner Maus herum und war nun derjenige, der den anderen ignorierte.

Er drehte sich in seinem Stuhl umher und wartete ungeduldig, bis Yoongi fertig war.
Genervt hielt dieser ihm eine Mappe hin. "Lies."

"Sag nicht, was ich zu tun habe." beschwerte sich Jimin und nahm sie entgegen. Er las ein paar Sätze und hob seine Augenbrauen. "Er hat Sumin gedroht. Gibt es noch so welche?"

"Nein." antwortete Yoongi und lehnte sich zurück.
"Sumin hat nicht in der Firma gearbeitet." murmelte Jimin nachdenklich. "Also war es keine leere Drohung, weil er ordentlich recherchiert hat. Anstatt auf den CEO zu gehen, droht man den Nahestehenden. Macht Sinn."

"Frauen haben mehr Geschmacksnerven als Männer." erzählte Yoongi und sah Jimin belanglos an.
"Wieso erzählst du mir immer so unnötige Fakten?" fragte der Agent genervt.

"Wieso hat deine Frau sich scheiden lassen? Sie hat mehr Geschmack als du, also macht es keinen Sinn, dass sie dich nicht mehr haben will. Du scheinst ein guter Ehemann zu sein." erklärte Yoongi leise.
Jimin lachte kaum hörbar und lehnte sich etwas über den Tisch. "Du verwechselst die Nerven in der Zunge mit dem subjektiven Empfinden eines Partners. Außerdem waren wir nicht verheiratet und ich habe Schluss gemacht."

"Verstehe." murmelte Yoongi und lehnte sich etwas zurück.
Jimin stand auf und nahm die Mappe mit der Drohung vom Tisch. "Ich rede kurz mit dem Computernerd und bin dann wieder da."

Er verließ das Büro und fuhr mit dem Aufzug in einen anderen Stockwerk. Dort besprach er mit dem Techniker, dass er den Schreiber der Drohung ausfindig machen sollte und war wieder auf dem Weg zum Büro.

"Yoongi." rief Jimin und tippte diesem auf die Schulter. Blitzschnell wurde er an der Hand nach vorne gezogen und mit dem Arm auf dem Rücken auf den Tisch gedrückt.
"Yoongi." wiederholte Jimin schmerzerfüllt und sah ihn fassungslos an.

Anscheinend bemerkte Yoongi erst jetzt, was er getan hatte und ließ ihn sofort los. "Tut mir leid." murmelte er geschockt und senkte seinen Blick.
Jimin massierte seine Schulter und sah ihn eindringlich an. "Was sollte das?"

Da Yoongi nicht antwortete, lehnte sich Jimin gegen den Schreibtisch und verschränkte seine Arme vor der Brust. "Sag."
Der Schwarzhaarige sah ihn kurz an, bevor er zur Tür ging. Doch Jimin lief ihm schnell hinterher und drückte mit einer Hand die Tür zu, während Yoongi versuchte, diese zu öffnen.

"Du beantwortest erst meine Frage." sagte Jimin angespannt. Yoongi drehte sich langsam um und sah den Agent geradewegs in die Augen. Da Jimin hinter ihm gestanden hat, war nicht sehr viel Platz zwischen ihnen. Doch Jimin machte auch keinen Eindruck, als würde er daran etwas ändern wollen, denn zum ersten Mal hatte er die komplette Kontrolle.

𝗧𝗼𝘅𝗶𝗰 - Liebe durch ChemieʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt