·88·

489 54 14
                                    

Schweigend sahen sie sich an, während Jimin nach Luft schnappte.
"Bist du fertig?" fragte Yoongi, woraufhin Jimin leicht nickte.

Er ließ schließlich den Jüngeren los.
"Tut mir leid." murmelte Jimin verlegen und senkte den Blick. "Scheisse, das wollte ich nicht sagen."
"Alles gut." antwortete Yoongi und strich über Jimins Hinterkopf, bevor er ihn so an sich drückte.
"Mir ist das zu viel." hauchte Jimin und stieß ihn sanft von sich. "Ich rede kurz mit Haneul."

Yoongi sah zu, wie Jimin zum Auto ging und mit Haneul redete. Als Jimin ihm einen Kuss auf die Stirn gab, ging er zum Wagen und setzte sich auf die Fahrerseite.

"Ich kann fahren." sagte Jimin genervt und setzte sich neben ihn.
"Nicht heute." antwortete Yoongi und sah zu Haneul nach hinten, welcher ein Buch auf dem Schoß hatte.

Beleidigt sah Jimin aus dem Fenster, während Yoongi losfuhr. Die ganze Autofahrt wurde geschwiegen und als sie endlich Zuhause ankamen, verzog sich Jimin in sein Zimmer.

Yoongi spielte mit Haneul, bis es dunkel wurde und der Kleine ins Bett musste.
Leise öffnete der Ältere die Schlafzimmertür und sah Jimin an, welcher zusammengerollt im Bett lag und auf sein Handy starrte.

"Kannst du wenigstens deinem Sohn eine gute Nacht wünschen?" fragte Yoongi schließlich.
"Klar." murmelte er, doch stand nicht auf.

"Jetzt?"
"Ich stehe doch schon auf." zischte er, erhob sich und stieß Yoongi an die Schulter, als er an ihm vorbei ging.
Jimin küsste Haneuls Stirn und wünschte ihm eine gute Nacht, bevor er die Zimmertür schloss und die Treppen hinunter lief, um sich auf die Couch zu setzen.

"Haneul will wieder zu Eunyul." sagte Jimin leise, während er sein Kopf auf die Lehne bettete. Yoongi, welcher im Türrahmen stand, sah ihn schweigend an.

"Warum ist mein Leben so scheisse?" murmelte er weiter und schloss erschöpft die Augen. "Was habe ich getan, damit ich sowas verdiene?"

[...]

Nervös öffnete Jimin die Tür, als er hereingebeten wurde.
Sein Chef saß auf seinem Ledersessel und lächelte ihn leicht an. "Freut mich, dass Sie wieder hier sind. Nette Brille."

"Tut mir leid, dass ich ihnen das nicht erklärt habe, dass..."
"Dass Sie undercover unterwegs waren?" vollendete sein Chef seine Ausrede und schmunzelte. "Wie war es dort? Irgendwas herausgefunden?"

Jimin schüttelte schweigend seinen Kopf.
"Als Yoongi mich angerufen und erzählt hat, was Sie beide machen, war ich stolz auf Sie. Trotz der Gefahr wollten Sie unbedingt den Fall lösen." erzählte der Ältere und machte eine kurze Pause. "Und plötzlich, ein paar Tage später, liegt ein Brief auf meinem Tisch, in welchem steht, dass Sie sich nicht eingeschleust haben. Wo waren Sie?"

Jimin senkte beschämt seinen Kopf.
"Hat Yoongi Sie zu irgendetwas gezwungen? Hat er Sie entführt?" fragte er nun weiter.
"Selbstverständlich nicht."
"Tut er Ihnen weh?"

Genervt blickte Jimin ihn an und hob seine Augenbrauen. "Ernsthaft?"
"Wo waren Sie das halbe Jahr?"
"Das kann ich nicht sagen." antwortete der Agent unsicher.

Sein Chef seufzte laut und stand auf. "Es würde sowieso nicht daran ändern. Ich werde morgen zum Direktor gehen und um Ihre Entlassung bitten. Sie sind ein guter Agent, aber einen Vorgesetzten anzulügen ist ein Vergehen. Hinzu kommt es, dass Sie ein halbes Jahr nicht auf der Arbeit aufgetaucht sind."

"Sie können mich nicht feuern." stammelte Jimin und riss seine Augen auf.
"Das hätten Sie sich vorher überlegen sollen. Bitte leeren Sie Ihr Büro. Sie werden dann am Ende der Woche Ihre Kündigung per Post erhalten." erklärte sein Chef und wies Jimin aus dem Raum.

Geschockt schleppte er sich in sein Büro und sah sich um, während er nervös auf seiner Unterlippe herumbiss.
"Fuck." nuschelte er aufgelöst und ließ sich auf seinen Stuhl fallen. Er legte seine Finger auf seinen Mund und starrte in den Raum.

Als er sich wieder regte, stand er auf und fing langsam an, seine Wertsachen in einen kleinen Karton zu legen.
Anschließend hob er die schwere Kiste an und sah sich erneut im Raum um.

Er war nicht traurig oder enttäuscht. Er war betäubt. Fühlen tat er nichts und das war erschreckend für ihn, doch er wusste, sobald er sich heute Abend ins Bett legen würde, würden seine Gefühle ihn zermalmen und ein Häufchen Elend hinterlassen.

xxxx

Today's Question: Seid ihr gut in Mathe?

My Answer: Yes, kurzer Flex: Auf meinem Abschlusszeugnis von der Realschule hatte ich eine Eins (˘⌣˘) 

𝗧𝗼𝘅𝗶𝗰 - Liebe durch ChemieʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt