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Jimin sah vom Bildschirm auf, als Yoongi aus dem Raum kam und sich an den Tisch setzte.
"Hast du Zuhause gelernt, tief in deine Gedanken zu versinken?" fragte Jimin und stand auf, um Yoongi einen Tee zu machen.

Er stellte eine Tasse mit gefühltem heissen Wasser vor den Älteren und setzte sich wieder.
"Ich habe davon gelesen." meinte Jimin und lächelte leicht. "Man soll so stark in Gedanken sein, dass man sein Körper sozusagen verlässt und nichts mehr mitbekommt."

Schweigend sah Yoongi ihn an.
"Das ist eine Technik, um Folter zu überstehen. Beim Militär wird es verwendet, damit die Soldaten keine Geheimnisse ausplaudern und schmerzlos sterben." erzählte Jimin weiter. "Du benutzt die Technik ständig. Mir ist das bei unserem ersten Treffen aufgefallen. Wenn dir langweilig ist oder wenn wir diskutieren, wendest du es an. Wenn es dir zu viel wird, schaltest du einfach ab."

"Was willst du von mir?" fragte Yoongi leise. Er hörte sich nicht verärgert an, aber glücklich schien er auch nicht.
"Du hast mir erzählt, dass die Wunden aus deiner Kindheit stammen. Wurdest du gefoltert, um diese Technik zu perfektionieren?" fragte Jimin vorsichtig, doch bekam nur Yoongis Schweigen.

"Ich nehme dein Schweigen als Bestätigung." murmelte Jimin und biss sich nervös auf seine Unterlippe. "Ich möchte dich kennenlernen, deswegen rede ich mit dir darüber. Ich habe nicht vor, irgendwem davon zu erzählen, das ist bloß für mich, um dich zu verstehen."

"Das Wissen bringt dich um." antwortete Yoongi leise und trank seinen Tee. "Du hast gesagt, dass Haneul an erster Stelle steht, also musst du mit deinen Nachforschungen aufhören. Er soll mit einem Vater aufwachsen."

Jimin lehnte sich über den Tisch und zeigte mit einer Fingerbewegung, dass Yoongi sich ebenfalls vorbeugen soll.
Er veband ihre Lippen miteinander und lächelte ihn an. "Du bist süß."

"Ich mein's ernst." murmelte er und lehnte sich zurück. Jimin stand auf und setzte sich vor ihn auf den Tisch. Er sah auf Yoongi hinunter und seufzte.
"Ich pass auf mich auf." antwortete er und fuhr mit seiner Hand durch Yoongis Haare. "Ich war schon in schlimmeren Situationen."

"Schlimmer als ein Kind, welches gefoltert wird?" fragte Yoongi amüsiert.
"Das ist nicht witzig." murmelte Jimin und rutschte auf seinen Schoss. Er umarmte den Älteren und genoss die plötzliche Ruhe.

"Ist dein Verlangen, Fakten auszusprechen irgendeine Traumabewältigung?" fragte Jimin und sah ihn schmunzelnd an.
"Nein." antwortete Yoongi verwirrt.
"Erzählst du sie, wenn du nervös bist?" vermutete der Jüngere. Schweigend schaute der Älterw ihn an.

Jimin verteilte federleichte Küsse auf Yoongis weicher Haut am Hals und hielt sich an seiner Schulter fest.
Wohlig seufzte Yoongi und fuhr mit seinen Händen über Jimins Körper.
"Steh auf." forderte er und erhob sich, sobald Jimin nicht mehr auf seinen Beinen saß.

Yoongi griff Jimins Taille und schob ihn ins Schlafzimmer. Er fummelte etwas an seinem Gürtel herum, bis Jimin lachend seine Hände wegschob und den Gürtel selber öffnete.

Yoongi schubste Jimin auf das Bett und kniete sich über ihn. Während seine Hände jeden Zentimeter von Jimins Körper erkundigten, küsste er ihn so liebevoll wie es nur ging und ließ Jimin auf Wolke sieben schweben.

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Today's Question: Gehört ihr zu den weirden Menschen, die Wasser unterscheiden können?

𝗧𝗼𝘅𝗶𝗰 - Liebe durch ChemieʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt