Reed900: What it meant to be Human || A Detroit: Become Human Story

Kapitel 25 - Inmitten von Piranhas

„Ich sagte: Abgelehnt!", wiederholte Fowler streng.

Gavin knirschte mit den Zähnen und raufte sich die Haare. Er war außer sich. Geräuschvoll knallte er die Handflächen auf Fowlers Tisch.

„Verdammte Scheiße! Die Schwarzer Elster ist höchstwahrscheinlich auf dieser gottverdammten Auktion und Sie lehnen ab?! Das ist DIE Chance, um an entscheidende Hinweise zu kommen! Ich fass es nicht!"

Fowler blieb ruhig und faltete die Hände ineinander. Er ließ sich von Gavins Temperament nicht mitziehen.

„Ich verstehe Ihre Argumentation, aber das Problem ist, dass wir - erst recht nicht in so kurzer Zeit - keine Genehmigung für einen Undercoverauftrag bekommen, verstehen Sie, Reed? Das liegt nicht in meinem Ermessen, sondern muss von ganz oben abgezeichnet sein, davon abgesehen ist das auch nicht Ihr Metier", erläuterte Fowler sachlich. „Des Weiteren, was gedenken Sie zu tun? Einfach auf die Auktion zu spazieren und irgendjemand wird Ihnen dort schon die Identität der Elster verraten? Wohl kaum. So leicht ist das nicht und derartige Einsätze müssen wohlweislich überlegt und geplant sein. Verzeihen Sie, Reed, aber Sie und Ihr vorlautes wie loses Mundwerk sind ohnehin nicht sonderlich geeignet für derartige Aufgaben."

„Fuck!", stieß Gavin ungehalten aus, weswegen Nines kurz das Gesicht verzog. „Scheiß auf die ganzen beknackten Formalien! Kein Wunder, dass uns diese Arschgeigen auf der Nase herumtanzen und Leute wie Adrian Wolf oder die Zeitungen das DPD belächeln!", fuhr der Dunkelhaarige fort und ließ seinen Unmut freien Lauf. „Sie waren doch derjenige, der mir diese beschissenen Schwarzmarktfälle aufgeschwatzt hat, weil Hank und Connor keine Zeit mehr für den Mist haben und jetzt bin ich an der Sache dran, reiß mir den Arsch dafür auf und bin sogar so kurz davor diese Wichser zu schnappen und Sie haben nichts Besseres zu tun wie mir jetzt ein Riegel davor zu schieben?!"

Nines biss sich etwas nervös auf die Unterlippe, denn er hatte das dumpfe Gefühl, dass Fowler sich Gavins absolut unhöfliche und obszöne Wortwahl sowie Impertinenz nicht länger bieten lassen würde.

„Ich meine, wollen Sie mich verarschen?!", schrie Gavin vor Erzürnung. „Sind Sie nicht mal scharf darauf, dass die Zeitungen Sie in den Himmel loben würden, wenn das DPD endlich die Schwarze Elster fassen würde und dieser ganze Schwarzmarktmist endlich sein Ende finden würde, mh?"

Captain Fowler atmete schwerfällig aus. Nines bemerkte an seinen angespannten Gesichtszügen, dass der Captain sich allmählich sehr stark am Riemen reißen musste, nicht ebenso ausfällig wie Reed zu werden.

„Hören Sie, Gavin. Ich bin an Formalien gebunden, ok? Ich weiß derartige Sachen interessieren Sie einen feuchten Dreck, aber ich kann Ihnen für so etwas keine Erlaubnis erteilen, wenn dies nicht mit den Oberkommissaren und der Staatsanwaltschaft abgesprochen wurde. Außerdem geht es hier um eine legitim eingetragene Wohltätigkeitsveranstaltung auf der massenhaft Leute anwesend sind, die viel Kohle haben und teure Anwälte besitzen. Die werden uns verklagen", versuchte Fowler Gavin zur Vernunft zu bringen und die Sachlage zu erklären. „Ich habe Hank und Connor damals an die Sache drangesetzt, damit die beiden etwas Handfestes finden, womit wir eine Chance hätten diese Kerle hochzunehmen oder zumindest gegen sie vorzugehen, verstehen Sie?"

„Ja, ich verstehe sehr wohl!", erwiderte Reed schnippisch. „Aber Sie begreifen nicht, dass das Handfeste was Sie suchen, höchstwahrscheinlich auf dieser Auktion zu finden ist! Wie langen waren Hank und Connor bereits erfolglos an dieser Sache dran, mh? Jetzt haben Sie eine Chance und dann ziehen Sie den Schwanz ein!"

„Gavin!", ermahnte Fowler und schlug mit der Faust auf die Tischplatte, denn allmählich hatte er genug von Schamlosigkeit.

Nines schaltete sich ein und legte eine Hand auf Gavins Schulter. Er wollte seinen Partner beruhigen und aus dem Büro bugsieren, ehe die angespannte Lage vollkommend eskalierte.