„Gute Arbeit, Detective Reed", beglückwünschte Connor.
Gavin räkelte stolz die Brust. Er trug ein prahlerisches Strahlen im Gesicht und er fühlte sich als könnte er Bäume ausreißen. Die Gerechtigkeit hatte diesmal wahrlich gesiegt, denn die Verurteilung von Johnson, Dominguez und Co. waren kürzlich über den Tisch gegangen. Die Staatsanwaltschaft hatte die Beweisgrundlage diesmal aus ausreichend erachtet und das Urteil ausgesprochen. Die Elster und ihr Gefolge waren endlich hinter Gitter.
Die Zeitungen und Nachrichtensender waren voll mit Schlagzeilen. Die Journalisten konnten sich nicht länger über das DPD lustig machen, stattdessen lobpreisten sie die Behörden nun in den Himmel – typisch heuchlerischer Journalismus eben. Wie Schmeißfliegen stürzten sie sich stets auf die beste Schlagzeile, die am meisten Publicity bescherte. Erst hatten sie das DPD in Grund und Boden gestampft, und nun galt es als die heiligen Stätte der Fähigkeit.
Das jahrelange Machtmonopol der Elster war gestürzt worden und das alles dank Detective Reed und seinem Partner Nines. In ganz Detroit sprach man davon und Gavin erfüllte es mit purem Stolz. Er konnte gar nicht genug davon bekommen die etlichen Schlagzeilen zu sehen sowie die Lorbeeren dafür zu ernten.
Nach der Gerichtssitzung war er regelrecht von Journalisten überfallen worden, die ihn und Nines mit Fragen bombardiert hatten. Alle hatten ein Interview mit ihm verlangt, diese elenden Geier. Wenngleich es ihn zufrieden stimmte, hatte er die Interviews abgelehnt, da er diesen heuchlerischen Journalisten nicht die Genugtuung geben wollte, nachdem sie sich vorher so die Mäuler über das DPD zerrissen hatten. Außerdem war das nicht sein Job, sondern Fowler hatte sich mit den Journalisten herumzuschlagen.
Nichtsdestotrotz genoss Reed jede einzelne Schlagzeile, die er nun in den prallgefüllten Zeitschriftenläden vorfand. Auf nahezu jeder Zeitung und jedem Magazin prangte die Überschrift, die den Sturz der Elster verkündete sowie Detective Reed und Nines als neues Dream-Team am DPD-Firmament ankündigte. Hank und Connor hatten somit erst einmal abgedankt, denn gegenwärtig war Gavin und Nines in aller Munde.
„Tja, scheint als hätte das DPD ihr neues Super-Ermittlungsteam gefunden!", griente Gavin und wedelte mit der Schlagzeile einer Zeitung. „Das bedeutet dann wohl, dass du doch bald in Pension gehen kannst und deinen Posten als Lieutenant abtreten darfst, alter Mann." Er warf dreist einen Blick zu Hank, ehe er zu dem RK800 sah. „Und was dich angeht, Connor, du bist eh das Vorgängermodell. Wurde also Zeit, dass man euch beide ausrangiert. Nines und ich sind nun das Super-Team im DPD!"
Hank belächelte Gavins Übereifer und fasste es nicht als Beleidigung auf. Schließlich kannte er derweil Reeds Marotten, so lange wie Hank bereits beim DPD tätig war. „Genieß deinen ruhmreichen Sieg ruhig, aber Connor und ich sind längst nicht obsolet. Wenn du nicht aufpasst, dann zieh ich dich locker noch über den Tisch."
„Ha!", prustete Gavin. „Du meintest wohl eher, dass du mich unter den Tisch trinken kannst – das bestreite ich nicht, wobei auch das mal dahingestellt sei, aber in allem anderen kannst du mir nicht mal ansatzweise das Wasser reichen, Hank. Seht es ein, Nines und ich sind das beste Ermittler-Duo im DPD. Ihr hattet lange genug diesen Posten innewohnen, aber jetzt bin ich der Star!"
Hank winkte ab. „Ja, ja, was auch immer. Wie wärs, Superstar, wenn du eine Runde spendierst?"
„Ja, lasst uns doch alle ins Havanas gehen!", klinkte sich Officer Miller freudig mit ein.
„Von mir aus", willigte Reed diesmal ohne jegliches Murren ein, denn nach dem erfolgreichen Abschluss der Ermittlungen war er gut aufgelegt und zeigte sich spendabel.
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„Auf Gavin und Nines!", prostete Tina mit ihrem Cocktail, als sie alle gemeinsam im Havanas an einem Tisch saßen.
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Reed900: What it meant to be Human || A Detroit: Become Human Story
FanfictionWas bedeutet es eigentlich menschlich zu sein? Was macht Menschlichkeit konkret aus und vor allem wie äußert sich diese? Dinge, die nicht nur der Android RK900 erörtern möchte, sondern dessen selbst manche Menschen sich nicht bewusst waren und keine...