24. Kapitel

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Elijah hatte sich, wie ich es ihm geraten hatte, unter die Leute gemischt, während ich an der Bar hockte und einen Drink nach dem anderen zu mir nahm.

Gott sei dank würde diese Feier gleich enden, denn die Männer versammelten sich bereits schon und verschwanden einem nach dem anderen.

Da nur noch ein paar vereinzelte übrig waren, die zu der Runde geladen waren, machte ich mich auf dem Weg zu Elijah.

Ich hielt mich im Hintergrund und machte ihm bemerkbar das er das Gespräch beenden sollte.

"Es war schön sie kennenzulernen Sir, Madam."

Ganz Gentleman like der Herr.

Ich rollte mit den Augen, während er auf mich zugelaufen kam.

"Was hast du?"
"Wir sind eingeladen, komm mit."
"Eingeladen bei was?"

Ich reagierte nicht und bewegte mich geschickt durch die Massen zu den langen Gängen, denn in den hintersten Räumen fand in ein paar Minuten die Pokerrunde statt und um an die großen Fische zu kommen, müsste Elijah wohl oder übel dort mitmischen.

"Wohin gehen wir?" fragte Elijah, als ich bereits Mr. Jackson am Ende des Saales stehen sah.

"Mr. Jackson."
"Ms. Wilson., Mr. Johnson."

Er reichte Elijah die Hand, während er sie perplex entgegennahm.

"Haben Sie es dem Herr denn nicht erklärt?"
"Er ist noch unwissend Mr. Jackson, ganz nach ihren Vorlieben."

Er belächelte meine Wortwahl.

"Mr. Johnson, Ms. Wilson, folgen sie mir doch bitte."

Mr. Jackson ging voraus während wir ihm unauffällig durch die Gänge folgten bis wir nach ein paar langen Gängen endlich einen Raum erreichten.

Mr. Jackson betrat als erster den Raum, dicht gefolgt von mir und daraufhin Elijah.

Einige der Männer hatten bereits ihren Platz eingenommen, der Rest versammelte sich nun ebenfalls um den Tisch.

"Die Herren."

Mr. Jackson nickte in die Runde, bevor sein Blick zu uns fiel.

"Wir haben heute ein paar neue Spieler, darunter ausnahmsweise mal eine Dame."

Alle skeptischen Blicken fielen auf uns.

"Na gut, dann nehmen wir mal alle Platz." entgegnete nach ein paar stillen unruhigen Sekunden Mr. Jackson in die Runde.

Alle fanden sich auf ihren Plätzen ein, inklusive Elijah und mir und dann wurden auch schon die Karten vom Dealer ausgeteilt.

Elijah schien angespannt, vielleicht konnte er ja nicht mehr Pokern?

Unruhig zappelte er mit seinem linken Bein auf und ab, während ich für einen Moment meine Hand auf sein Bein legte, damit er aufhörte und ich nicht auch noch nervös werden würde.

Perplex schaute er zu mir, während ich meine Augenbraue nach oben zog und kurz auf sein Bein schlug, bevor ich meine Hand an die Karten legte und das Spiel begann.

"Ms. .." sprach einer meiner Gegenüber.
"Ms. Wilson." ergänzte ich meinen Namen.

"Ihr Name kommt mir bekannt vor."
"Ich wüsste nicht wieso er Ihnen bekannt vorkommen sollte." entgegnete ich ihm und nahm die neuen Karten vom Dealer entgegen.

"Sicher? Wie kommen Sie dann auf diese Veranstaltung?"
"Ich bin Begleitperson, falls es sie so dringend interessiert." sprach ich unbeeindruckt.

"Und Sie Mr. ..?"
"Mr. Chan."
"Und Sie Mr. Chan, was treibt Sie hierher? Die Flucht vor Ihrer Frau, der Geliebten oder doch die Flucht vor beiden?"

Er lachte sanft, wenn auch ertappt, während die Runde weiter ging und Elijah immer unruhiger neben mir wurde.

Sein Blick verharrte öfters bei Mr. Chan, der seine Blicke auf mich gerichtet hatte.

"Also sind sie nur die Begleitperson von Mr. Johnson?" fragte ein weiterer aus der Runde nach ein paar stillen Minuten.

"Da es die Herren ja alle augenscheinlich so brennend interessiert, Ja, ich bin nur die Begleitperson. Nicht mehr, nicht weniger."

Mein Blick wanderte zu Elijah der mich skeptisch anschaute und seinen Arm auf meiner Rückenlehne ablegte.

Wahrscheinlich wollte er mein Blatt sehen, doch das konnte er ganz schnell vergessen, denn wenn ich was von Kev gelernt hatte, dann wie man Pokert.

Die Typen würde ich schneller von ihrem Geld lösen, als sie es verdienen könnten, bei meinem Blatt.

"Ms. Wilson ist etwas sauer."
"Sauer?" fragte Mr. Chan skeptisch.

Skeptisch schaute ich ihn an und wartete seine nächsten Worte ab.

Alle schauten uns fraglich an und er sagte nichts weiter, denn er legte es darauf an das ich mich einmengen würde.

"Zurecht." platzte es aus mir, da ich die Ruhe nicht aushielt.

"Das heißt Sie beide sind doch zusammen?"

Elijah bejahte teils, während ich gleichzeitig direkt verneinte.

Skepsis brach aus und wir würden wahrscheinlich gleich zur Lachfigur gekrönt werden.

"Mr. Johnson und ich sind nur alte bekannte."
"Hatten sie beide mal etwas?"

Diese Männer waren eindeutig Neugieriger als jeder Kaffeeklatsch zwischen Frauen.

Ich antwortete nicht.

"Wir sind hier zum Pokern und nicht um zu erfahren wer was mit wem hatte."

Einige aus der Runde grinsten und hatten demnach ihre Bestätigung bekommen.

Ich rollte mit den Augen, während Elijah seine Hand auf mein Bein legte.

"Vergiss es direkt wieder." knurrte ich.

"Er steht auf Sie Madam."
"Falsch, er will nur mein Blatt sehen, dass ist alles." konterte ich kalt und schubste seine Hand von meinem Oberschenkel.

"Meine Herren, ich würde ja gerne noch ewig mit Ihnen quatschen, doch sie hatten leider schon alle verloren als sie mich platz nehmen lassen haben."

Zufrieden lächelte ich sie alle an, während sie mich versuchten mit ihren Blicken zu durchbohren, bevor sie ihren Einsatz in die Runde warfen.

"Meine Herren nur zu, der Pott gehört mir." sprach ich gelassen, während sie immer mehr in die Mitte des Tisches warfen.

Meine Laune stieg, umso höher der Pott wurde.
Letztendlich blieben nur noch Mr. Chan, Elijah und ich übrig und keiner von uns war bereit aufzugeben.

"All in." entgegnete Mr. Chan letztendlich, während mein Blick zu Elijah wanderte.

Skeptisch schaute er mich an und überlegte.
Sein Blatt war gut, wahrscheinlich mehr als gut, womöglich auch besser als meins, wenn er seine Pokerkünste beibehalten hatte von damals, dennoch gab er auf und somit blieben nur noch Mr. Chan und ich übrig.

"Ich will sehen." sprach er.

"Gerne." lächelte ich ihn zufrieden an und warf meinen Royal Flush auf den Tisch.

Entsetzte Gesichter brachen aus, während Mr. Chans Miene undeutbar blieb. Der Herr klammerte sich an seinen Karten fest und sprach keinen Ton.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt