Gedämpfte Stimmen rissen mich aus meinen Schlaf, verzögerte Bewegungen ließen mich alles noch langsamer wahrnehmen, während mir jemand in die Augen leuchtete.
"Mr. Meyer" krächzte ich leise, doch es hörte mich niemand, geschweige denn hörte ich meine Stimme selbst.
Ich versuchte es, noch ein paar weitere male, doch meine Stimme ertönte nicht.
Rein garnichts war zu hören, selbst den Trubel um mich herum hörte ich immernoch nur gedämpft.Ich gab auf, es war zwecklos, denn sie bemerkten mich eh nur halbherzig.
Stattdessen starrte ich an die Decke, ließ den Schmerz Schmerz sein und wechselte meinen Blick von rechts nach links und wieder zurück, während mich eine Schwester bat tief Luft zu holen, immer und immer wieder.Natürlich folgte ich den Anweisungen, denn dagegen anzukämpfen machte eh keinen Sinn, bis die Türen des OP's sich irgendwann öffneten.
"Bringen Sie mir das MRT und das CT." waren die letzten Worte die ich hörte, bevor ich dank der Narkose und den Beruhigungsmitteln wieder einschlief.
♤♤
Keine Ahnung wie spät oder geschweige denn früh es war als ich aufwachte, doch die Sonne schien gerade unter oder aufzugehen.
Ich konnte es nicht wirklich einschätzen und wollte es letztendlich auch nicht, weswegen mein Blick durch den Raum wanderte.Es war nicht eins der üblichen Gemeinschaftszimmer die ich sonst hatte, nein es war gar ein Einzelzimmer und das konnte ja nur heißen das Elijah mich in den Ruin treiben wollte oder Papas Kreditkarte gezückt hatte.
In beiden Fällen war es keineswegs das was passieren hätte sollen.Er sollte schon längst zurück in seinem Flieger sitzen und nicht meine Krankenhausrechnung in die Höhe treiben.
Ich richtete mich schmerzerfüllt auf und siehe da, Dr. Meyer schaute mich erstaunt an.
"Was schauen Sie wie so ein aufgescheuchtes Schaf?" fragte ich schroff.
Er versuchte sich zu fangen und reagierte so schnell er konnte auf meine Aussage.
"Du hast 3 Rippenbrüche, 4 geprellte Rippen, eine Platzwunde am Hinterkopf, einen offenen Oberschenkel, die große Rosenvene ist beinahe gerissen, vereinzelte Brandwunden, unzählige blaue Flecken, ein verstauchtes Handgelenk, eine unglaublich starke Rauchvergiftung und letztendlich hattest du auch noch einen unfassbaren Blutverlust. Jeder andere Mensch, würde jetzt 3 Wochen um sein Leben Kämpfen im Koma und wäre bei den Verletzungen und der Rauchvergiftung womöglich auch schon auf dem Weg zum Krankenhaus verstorben und du, du stehst nach nicht einmal 24h wieder auf und schaffst es dich selbst zu bewegen ohne vor Schmerzen zu schreien"
"Unkraut vergeht nicht Doc."Er schüttelte verzweifelt mit dem Kopf.
"Bisschen Schmerzmittel und dann geht das von allein." entgegnete ich ihm, bevor ich mich aufdeckte und auf die Kante des Bettes setzte.
"Vergiss es sofort Ava."
"Ich kann mir weder dieses Zimmer, noch ein anderes leisten, geschweige denn die weiteren Behandlungen."Ich holte tief Luft, bevor ich weiter sprach.
"Allein für die Nacht oder den Tag den ich hier lag, werde ich Jahre brauchen um den abzuzahlen. Also doc, kramen Sie die ältesten Schmerzmittel heraus und dann verschwinde ich hier."
Ich riss das EKG, sowie die Infusion ab, bevor ich mich auf die kleine Tasche zu bewegte, in der bestenfalls ein paar frische Klamotten sein würden.
Zu meiner Erleichterung war zumindest diesbezüglich Verlass auf Elijah.
Dr. Meyer schaute mich an, jedoch nicht wirklich schockiert, denn er wusste so oder so wie ich reagierte.
"Doc, die Entlassungspapiere, hop hop."
Er rollte mit den Augen, folgte meiner Anweisung jedoch ohne Widerworte, denn er konnte an meiner Entscheidung nichts mehr ändern.
Ich schmiss die Tasche auf das Bett, auf dem ich eben noch lag und dann kramte ich bereits meine Jogginghose, sowie den Hoodie von Elijah hervor.
Unglaublich der Mann.
Verwunderlicher weise schaffte ich es mich kurz frisch zu machen und umzuziehen, ohne das mir eine der Krankenschwestern helfen musste, also konnten die Verletzungen ja eindeutig nicht so schlimm sein.
Danach packte ich die vereinzelten Sachen zusammen und unterschrieb die Entlassungspapiere, bevor ich endlich aus diesem Zimmer verschwinden konnte, auch wenn es eindeutig schöner als meine Bruchbude Namens Wohnung war.
Wie beinahe zu erwarten fing mich Raven direkt auf dem Gang, vor dem Zimmer ab und es dauerte auch keine Minute dann gesellte sich auch noch Elijah dazu.
"Keineswegs bleib ich hier!" zischte ich Raven an, während Elijah mich ungläubig anschaute.
"Was ist hier los?"
"Ich bin entlassen wurden, Punkt."Elijah schaute direkt zu Dr. Meyer, der nur die Hände entschuldigend hob und alle Schuld von sich wies.
"Du bist alles andere als fit."
"Ach und du hast wohl nen Arzt gefuttert oder woher willst du das wissen?" zischte ich."Du lagst vor nicht einmal 24h noch in einem brennenden Fahrzeug Ava!"
"Und? Was solls."Ich schubste die beiden beiseite und machte mich auf den Weg nach draußen.
Ob ich es den beiden erzählen würde wie es zu dem Unfall kam? Sicherlich nicht. Es war schon Schlimm genug das ich Elijah von seiner Firma und seinem festen Leben fernhielt, da musste ich ihn nicht auch noch mit mir in den Abgrund reißen.
"Ava!" rief Elijah mehrere male quer über den Parkplatz, doch ich reagierte nicht.
"AVA!" brüllte er ein weiteres mal.
"WAS ZUR HÖLLE WILLST DU? Lass mich in Frieden und geh endlich zurück! Du hast alles was du brauchtest, also verschwinde!"
Raven stand ca. 40 Meter entfernt, während Elijah vielleicht einmal 8 Meter von mir weg stand, dennoch erkannte ich das sie beide beinahe dasselbe Gesicht zogen.
"Was zur Hölle erwartest du!
Das ich dich hier lasse? Das ich dich wieder in dieses Drecksloch zurück lasse, zurück zu diesem Bastard?"
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Strangers again
RandomDies ist die Fortsetzung von "Friends, Strangers & Lovers" nach der sehr viele von euch gefragt haben und dessen Wunsch ich hiermit sehr gerne nachkomme. Danke an jeden von euch der den ersten Teil gelesen hat, ich kann es kaum glauben das es so vie...