7. Kapitel

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"Elijah, Beeilung! Das Badezimmer beißt dich schon nicht und du holst dir auch keine Tollwut, also mach schneller!!"

Ungeduldig hatte ich meine Arme vor der Brust verschränkt und tippte wie wild mit dem Finger auf meinem Arm herum.

Genervt stöhnte ich letztendlich auf und wollte erneut gegen die Badtür Hämmern, als er sie gerade öffnete.

"Wird Zeit!" zickte ich, während er leicht grinste.

Ich lief zu meinem Fenster und schob es nach oben.

"Ehm, was machst du da?" fragte Elijah skeptisch.

"Wir gehen über die Feuertreppe."
"Ist die genauso stabil, wie das Treppenhaus?"

Ich antwortete ihm nicht und bestätigte seine Aussage somit, dennoch folgte er mir letztendlich.

Leicht unbehaglich kletterte er auf die Feuertreppe und krallte sich an die Brüstung.

Belustigt schaute ich ihn an.

"Angst Johnson?" fragte ich lachend.

"Ich? Angst? Niemals!"
"Ach ja, deswegen krallst du dich auch so an die Brüstung."

Ich schmunzelte erneut und kletterte die erste Leiter nach unten.

"Willst du nicht dein Fenster zu machen?"
"Wer nichts hat, dem kann auch nichts geklaut werden Johnson."

Selbst wenn ich es zu machen würde, es würde keine 10 Sekunden dauern es wieder aufzubrechen, praktisch wenn man die Schlüssel vergisst, unpraktisch wenn hier nur komische Gestalten und Drogenabhängige herumlaufen nachts.

Entsetzt schaute er mich an.

"Steh nicht so dumm herum und kletter endlich Johnson!"

Die restlichen Feuerwehrleitern waren auch schnell hinter uns gebracht, jetzt blieb nur noch der Sprung auf den Müllcontainer.

"Gibts hier keine Leiter?"
"Nicht mehr.." entgegnete ich ihm und warf meinen Rucksack voraus.

"Wir springen?"
"Richtig erfasst."

Ich setzte mich auf das Gitter und dann sprang ich auch schon und landete auf dem Müllcontainer, wenn auch unsanft, bevor ich endlich wieder festen Boden unter den Füßen hatte.

"Jetzt du Johnson, na los!"

Er dachte keine Sekunde länger mehr darüber nach und sprang auf den Container.

Sichtlich eleganter sah sein Sprung aus, bevor er ebenfalls vom Container sprang und neben mir stand.

Zufrieden lächelte er.

Ich rollte nur mit den Augen und lief voraus.

"Was machen wir jetzt?"
"Wir suchen die kleine Schlange, die dich abgezockt hat." entgegnete ich ihm und rief nach einem Taxi.

"Und wie willst du sie finden??"
"Lass das mal meine Sorge sein, mach dir lieber Gedanken darum was die alles aus deinem Zimmer geklaut haben könnten."
"Scheiße."

Er schlug die Hände über den Kopf zusammen.

Ich stieg voraus ins Taxi und rutschte auf die andere Seite, damit Elijah ebenfalls einsteigen konnte.

"Keine Sorge, wir bekommen dein Zeug schon wieder. Jetzt steig schon ein."

Völlig fertig schaute er zu mir ins Taxi und stieg gedankenverloren ein.

Keine Ahnung was los war, doch anscheinend hatte er mehr als nur wichtige Sachen in seinem Zimmer gehabt.
Umso dringender mussten wir die Frau finden, denn umso eher war ich ihn ebenfalls wieder los und so schnell würde er sich nach diesem Trip sicher nicht mehr hier blicken lassen.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt