13. Kapitel

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"Was wollen wir hier, am Hilton??" fragte ich als er vor dem Page stoppte.

Er ignorierte meine Frage gekonnt.

"Kann ich Sie jetzt herunter lassen ohne das Sie mir flüchten gehen?"
"Sie können es ja versuchen."

Er setzte mich ab und schaute misstrauisch zu mir herab, da er einen halben bis ganzen Kopf größer war als ich.

Stille kehrte für einen Moment zwischen uns ein, während mein Hirn bereits nach dem perfekten Fluchtplan kramte.

Es fühlte sich wie eine halbe Ewigkeit an, doch es handelte sich nur um Sekunden und dann trat ich ihm auch schon volle Kanne auf den Fuß.
Kurzdarauf folgte ein tritt gegen sein Schienbein und dann Flüchtete ich bereits.

Leider Gottes kam ich nicht weit und wurde von drei weiteren Gorillas eingezäunt.

"EUER ERNST?" brummte ich wütend, während der andere bereits mich wieder am Arm packte und neben sich her zog.

Trotz allem wehrte ich mich weiter und siehe da, ich lag wieder über seiner Schulter und wurde durch die Lobby des Hilton getragen was voller Personal war.

Reichliche Augenpaare waren auf uns gewandt, doch immer noch fragte ich mich wieso Kev es plötzlich so.. naja sagen wir mal  'elegant' machte.
Konnte er mich nicht einfach wie jede andere in eine Gasse zerren und dort zu Tode prügeln?
Wieso ausgerechnet im Hilton?

Herrschte hier etwa soviel Diskretion das es nicht schwer werden würde eine weibliche Person durch den Müllschlucker zu schieben, nachdem man sie halb zu Tode geprügelt hätte?
Oder war die Leichenentsorgung hier gratis im Preis enthalten?

War denn hier beinahe jeder in New York ein verdammter Verräter der für Geld alles tut und verschweigen würde?

Okay, vielleicht waren meine Vorstellungen und Erwartungen etwas übertrieben, aber wir reden hier immerhin über Kev, also genau genommen war es demnach mehr als nur vorstellbar.

Der Aufzug im wohlgemerktem Gold, öffnete seine Türen und ein zierlicher Mann trat im Inneren zum Vorschein.

Er trug beinahe die selbe Uniform, wie der Page am Eingang, dennoch schaute er sichtlich erstaunter, als der Mann am Eingang.

Der schmachte Gorilla grüßte den Page höflich und stieg mit mir auf der Schulter in den Aufzug.
Die zwei Gorillas, die mich vor der Tür auf gehalten hatten, stiegen ebenfalls in den Aufzug und ließen den Fahrstuhl sichtlich kleiner wirken, während der Dritte in der Lobby blieb.

Sachte schaute der zierliche Mann mich an.

"Die Präsidenten-Suite?" fragte er kleinlaut.

Einer der Gorillas nickte, während die Türen des Aufzugs sich bereits geschlossen hatten.

Die Wände des Fahrstuhls waren ebenfalls in Gold gehalten, während der Boden von einem roten Teppich geziert wurde.

"Könnten Sie mich jetzt mal bitte herunter lassen!" brummte ich wütend, da mein Kopf schon 2x mit einer der goldenen Wände des Aufzugs eine Konfrontation hatte.

"Kein weiteres Risiko." erwiderte er schlicht und beendete die Diskussion somit.

"Argh! Sie denken wirklich ich könnte hier noch flüchten? Der Winzling hat schlichtweg jetzt schon Angst vor Ihnen, also wird er mich keineswegs nach unten lassen und eine andere Fluchtmöglichkeit gibt es nicht."

Er lachte, da er wusste das ich log.

"Netter Versuch, madam.
Sie haben das Treppenhaus neben dem Aufzug zu lange beobachtet, ebenso wissen Sie sicherlich vom Speiseaufzug oder gar dem Mitarbeiteraufzug den Sie mit Hilfe des Pagen, leicht finden würden."

Ich pustete mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht und seufzte innerlich genervt.

Was 'ne verdammte Scheiße, die Helferlein sind schlauer als die letzten.

Ich glaubte ein triumphierendes Lachen von ihm zu hören, kurz bevor sich endlich die Fahrstuhltüren im 75. Stock öffneten.

Die Gorillas liefen voraus und blieben vor einer nicht gerade schmalen Tür stehen, während der schmächtigste von ihnen die Tür öffnete und mich hindurch trug.

"Kann ich jetzt endlich herunter??" fragte ich ihn quengelig.

"Wenn Sie mir nicht wieder Stiften gehen."
"Das garantiere ich Ihnen keineswegs."

Trotz meiner Aussage ließ er mich endlich herunter und richtete sich sein Sacko.

"Wird ja Zeit!" zickte ich ihn an als er plötzlich etwas aus seiner hinteren Hosentasche zog.

"Wow, wow, wow.." sprach ich als ich die Handschellen sah und er näher auf mich zu kam.

Er versuchte meine Hand zu greifen, doch ich war schneller und zog sie rechtzeitig weg.

"Tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, doch ich steh leider nicht so auf Fesselspielchen." entgegnete ich ihm schlicht und dennoch zickig.

"Zu Ihrer Sicherheit."
"Zu meiner? Eher zu Ihrer, anderseits würde ihr Kopf bald nicht mehr an der selben Stelle sitzen und Kinder zeugen wäre ebenfalls für Sie unmöglich."

Ich lächelte breit und entzog ihm erneut meine Arme, als er versuchte Sie zu greifen.

Mein gegenüber seufzte.

"Es ist auch wirklich zu belustigend, dass Sie denken das die Teile mich aufhalten könnten."
"Wir können es doch schlichtweg versuchen und sie zeigen mir ihr angebliches Talent." sprach er reizvoll.

"Man soll nicht mit Talenten angeben."

Seine Augen funkelten vor Wut, bevor er mich packte und wirklich dachte das er gewonnen hätte.

"Dann machen Sie es sich doch im Sessel bequem und behalten Ihr Talent für sich." entgegnete er mir siegessicher, bevor er mich zu einem in rot gehalten Sessel begleitete und setzen ließ.

Gespielt lächelte ich ihn genervt an und lehnte mich zurück, da ich für die Handschellen nicht lange brauchen würde.

Ich zog die Haarklemme von meinem Hosenbund ab, da er mir bereits die anderen 3 unbemerkbar aus meinen Hosentaschen gezogen hatte.
Ich befreite mich unbeachtet und ohne eine Miene zu verziehen von den Handschellen hinter meinem Rücken.

Ja, ich hatte Haarklemmen dabei und davon genug, weil sie um ehrlich zu sein in fast jeder Situation mehr als hilfreich sind.

Und fragt lieber nicht von wem ich das mit den Handschellen gelernt hatte.

"Und wo ist er nun?" fragte ich nach ein paar stillen Sekunden ungeduldig.

"Er kommt gleich, keine Sorge."
"Ich hasse es zu warten." sprach ich augerollend.

"Ich bin schon da." sprach jemand belustigt, während mein Blick durch den Raum wanderte und ruckartig stoppte.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt