Strangers again

34. Kapitel

Unglaubwürdig schaute ich in den Spiegel.

"Wieder eine Unglaubliche Leistung Maison die du da abgeliefert hast!" lobte Elijahs Mutter ihren Stylisten.

"Ist mir jedes mal eine Ehre Mrs. Johnson."

Meine Hände streiften verblüfft über den Stoff des schwarzen Kleides, während ich nach den ganzen unzähligen Wunden schaute, die Maison einwandfrei kaschiert hatte mit Make Up und einem schlichten schwarzen Verband der die Wunde am Oberschenkel versteckte.

"Ich kann es nicht glauben.." platzte es aus mir.

"Maison ist ein Zauberkünstler, wenn er es nicht schafft schafft es keiner."

Er lief leicht rot an vor Scham.

"Sie sind grenzenlos der Beste!"

Er fühlte sich geschmeichelt und drückte mich leicht von der Seite, während wir alle drei in den Spiegel schauten, als es unerwartet klopfte.

"Wir müssen endlich los Madame! Sie warten bereits alle."
"Wir kommen sofort Claude!"

Mrs. Johnson schaute zuversichtlich zu mir, während ich nickte.

"Bereit?"
"Bereit."

Sie schritt voraus, während Maison und kurz darauf auch meines gleichen, ihr folgte.

Sie schwebte förmlichst die Treppe herunter, während Claude und auch Orsen zu uns herauf schauten.

"Endlich Mom, du weißt Dad hasst es wenn wir zu spät kommen."
"Schönheit braucht seine Zeit Schatz, dass weiß dein Vater."

Sie machte einen Schritt zur Seite und dann sah ich auch schon Orsen in voller Blüte.

Er trug einen schlichten tiefschwarzen Anzug, mit einem schwarzen Hemd und einer gemusterten Krawatte.
Kaum zu glauben das ich sowas jemals sagen würde über ihn, doch er sah so unglaublich gut aus, vielleicht lag dies auch daran das der Anzug maßgeschneidert war und ebenfalls seinen nicht gerade schlecht gebauten Körper super zum Vorschein brachte, sodass ich es nicht annähernd nachvollziehen konnte das er keine Begleitung für den Ball hatte.

Er sah erstaunt aus und genau so erstaunt schaute ich ihn wahrscheinlich ebenso an.

"W-W-Wow.." stammelte er perplex.
"Das kann ich ausnahmsweise nur zurückgeben." entgegnete ich ihm lächelnd.

Seine Mutter grinste.

"Wie hab ich das gematcht? Ihr seht einfach traumhaft zusammen aus!"

Orsen wurde leicht rosa und kratzte such am Hinterkopf.
"Wir sollten los Mom."

"Na dann!"

Mrs. Johnson wurde von Claude nach draußen geführt, während Orsen mir seine Hand als Stütze reichte und mit mir nach draußen lief.

Wie eigentlich zu erwarten standen bereits die zwei nächsten schwarzen Limousinen vor dem Haus.

"Müssen wir wirklich die Limousine nehmen?"
"Dein Vater hat den Geländewagen und dein Bruder zur Freude seiner Begleitung den Sportwagen."

Orsen verdrehte die Augen, während Claude ihm die Schlüssel reichte.

"Fahr ihn nicht zu Schrott, bitte." bat er ihn, während ich glaubte mich verhört zu haben.

"Seine Unfallrate klingt hoch.."
"Wäre schön wenn sie nur hoch klingen würde und nicht auch hoch wäre!" betonte seine Mutter, kurz bevor sie in der ersten Limousine platz nahm.

"Na super.." murmelte ich vor mir her, während Claude mir die Beifahrertür der zweiten Limo aufhielt.

Er lächelte bedrückt und schloss die Tür, während Orsen bereits auf der Fahrerseite Platz nahm.

"Aus reinem Interesse.. wie viele Autos hast du bereits geschrottet?"
"4.. vielleicht auch 5."

Ich griff mir an die Schläfen.

Das kann ja nur gut werden..

♤♤

Unzählige Fotografen und Journalisten warteten versammelt vor dem Veranstaltungsgebäude, während sich eine kleine Schlange an Autos gebildet hatte.

Oh Gott steh mir bei.. wenn das kein Aufsehen erregt, dann weiß ich auch nicht.. das kann ja nur wieder Ärger geben.

Ich schluckte schwer, als wir an der Reihe waren und Orsen mir die Tür öffnete.

Er reichte mir seine Hand, nachdem er dem Page den Autoschlüssel überreicht hatte.

"Bringen wir es hinter uns." sprach er ebenso angespannt wie ich und dann lächelten wir bereits sanft.

Alle Blicke vielen auf uns, grundlos meiner Meinung, denn es gab viel zu viele Gutaussehende Menschen hier.

Schritt für Schritt kamen wir dem Eingangsbereich näher, während seine Hand an meiner Taille lag und wir keine einzige Sekunde halt einlegten.

"Gleich geschafft." sprach er grinsend, während ich seine Ausssge nur belächelte und die nächsten Augenpaare auf uns fielen.

"Hört das heute garnicht mehr auf?" fragte ich schlichtweg rhetorisch.

"Vorerst nicht.."

Ich holte tief Luft, während Mrs. Johnson uns bereits zu sich winkte.

Orsen richtete seine Krawatte etwas, während ich den ersten Schritt auf seine Familie zu machte.
Er folgte mir dicht, als er irgendetwas vor sich her murmelte und ich das grauen sah.

Es stach aus der Masse heraus, mehr als ich. Es war schlichtweg rot, alles war rot..

"Da seid ihr ja endlich!"

Mrs. Johnson umarmte uns kurz, bevor sie uns ihre Gesellschaft vorstellte.

"Darf ich vorstellen Morella D'Azur Whiszon."
"Ah, schön sie kennenzulernen."
"Und Sie sind?" fragte sie hochnäsig.

"Ava.. Ava Wilson." sprach ich gelassen.

"Eine alte Freundin von Elijah und mir." ergänzte Orsen, während er plötzlich ein Whiskyglas in der Hand hielt.

Wo zur Hölle hat er dieses her? Und wo war mein Glas? Gott kann es eigentlich noch schlimmer werden?

Ich schaute Orsen fragend an, denn ich wollte unbedingt wissen wo er den Whiskey her hatte, während Morella im Hintergrund weiter sprach.

Er grinste und reichte mir das Glas, während ich sofort daran nippte, als ich nur noch ".. die zukünftige Mrs. Johnson." von Morella hörte.

Mit einer Sekunde Verzögerung verschluckte ich mich an dem Schluck Whiskey.

Der Abend konnte also schlimmer werden, Glückwunsch Ava.