Elijah
Ich versuchte Ava vom Gurt des Sitzes zu trennen, doch er klemmte, weshalb ich mir die nächstgelegene Scherbe schnappte und den Gurt Aufschnitt um sie loszubekommen.
Danach trat ich mehrere male gegen die Beifahrertür von innen, bis sie endlich nachgab und ich Ava aus dem Wagen zerren konnte.
Ein kurzer lautstarker Knall keine 5 Sekunden später und einer der umliegenden Bäume war auf den hinteren teil des Camaros gekracht.
Der Zusammenprall und die Hitze hatten dem Behälter des Tanks anscheinend den Rest gegeben, denn das Benzin bahnte sich nun geradewegs den Weg nach draußen.
Als ob es nicht noch schlimmer laufen könnte?
Ich hob Ava hoch und rannte los.
Es würde nicht lange dauern bis der Wagen explodiert und weitere Bäume fallen würden, bis der Weg zurück zur Straße komplett versperrt und wir vollkommen eingesperrt im Feuer wären.
Der Hang hatte sich bereits gelockert, aufgrund der Hitze und ließ den Aufstieg noch 5x schwerer als eh schon werden.
Ich sackte mehrere male ein und rutschte immer wieder weg, da ich keinen halt fand und dann explodierte der Camaro auch schon.
Die Stichflamme die sich den Weg nach oben bahnte, hatte mich zu Fall gebracht und ich rutschte den Hang erneut herunter, nur dieses mal vollständig.
Ich richtete mich erneut auf, da die Flammen und der Rauch um uns herum Dichter wurden.
Erneut versuchte ich den Hang rauf zu kommen und dieses mal schaffte ich es endlich, dennoch hatte der Rauch vollständig die Straße vernebelt."Halte durch Ava, bitte.."
Ihre Atmung war schwach, zu schwach und ich wollte mir nicht vorstellen, wie lange sie schon dem Rauch ausgesetzt war, geschweige denn wie viel Blut sie da unten in diesem Totalschaden verloren hatte.
Ich konnte nicht einmal mehr den Geländewagen, geschweige denn die Fahrbahnlinien erkennen, weshalb ich nach Raven rief.
Zu meiner Erleichterung hupte er nach wenigen Sekunden mehrere male, sodass ich dem grellen Geräusch folgte und den Geländewagen, nach ein paar Minuten herumirren, endlich sehen konnte.
Raven saß bereits auf dem Fahrersitz, während ich mich mit Ava auf dem Rücksitz platzierte.
"Fahr, sofort!"
Raven düste völlig blind durch den dichten Rauch.
Die Flammen, die der Straße immer näher kamen, verschwierigten die Situation zusätzlich."Ava, bitte halte durch.."
Ich versuchte erneut ihren Puls zu fühlen, doch es war fast unmöglich, denn sie war zu schwach.
Sie war einfach viel zu lange der Hitze und dem Rauch ausgesetzt gewesen..
Dennoch schlug ich ihr sanft gegen die Wangen und versuchte sie dazu zu bekommen wach zu werden."Bitte.. wach auf.."
Ihr Körper war aufgeheizt und glühte nur so, während der Ruß überall auf Ihrer Haut verteilt war.
Beunruhigt schaute ich auf und sah das wir das Feuer hinter uns gelassen hatten.
Der Rauch schwächte immer mehr ab, umso kleiner die Flammen im Rückspiegel aufflackerten und die Sicht wurde deutlicher.Die Lichter New Yorks tauchten langsam am Horizont auf und kamen näher, jedoch immer noch viel zu langsam.
Halte durch Ava, bitte!
Raven drückte das Gaspedal bis zum Anschlag, während ich aller 30 Sekunden Avas Puls ertastete und dann war auch endlich nach weiteren 10 Minuten die Notaufnahme in Sichtweite.
Ich hob Ava erneut hoch und rannte mit ihr zum Krankenhaus.
"Wir brauchen Hilfe!" entgegnete Raven den Leuten die vor der Notaufnahme standen, während uns keine 5 Sekunden später bereits ein paar Krankenschwestern mit einer Trage und ein altbekanntest Gesicht entgegen kamen.
"Legen Sie sie ab."
"Doc.." sprach ich perplex, während ich Ava zeitgleich auf die Trage legte."Was ist passiert?"
"Sie hatte einen Autounfall. Das Auto muss sich mehrmals überschlagen haben und dann ist es in Flammen aufgegangen."
"Wie lange war sie dem Rauch ausgesetzt?"
"Ich weiß es nicht...""Melden sie Sie sofort zum CT an." entgegnete Dr. Meyer einer der Krankenschwestern und dann rannten sie alle bereits in die Notaufnahme.
Raven und ich liefen ihnen hinterher, wurden jedoch in der Notaufnahme gestoppt, als wir ihnen weiter folgen wollten.
"Sie dürfen hier nicht durch. Nehmen Sie im Wartebereich Platz."
"Aber.."
"Kein Aber." sprach die ältere Dame stur und ich seufzte, nickte jedoch widerwillig.Raven legte mir behutsam seine Hand auf die Schulter, während mein Handy plötzlich klingelte.
"Geh ran, na los." sprach Raven, während ich die Nummer meines Bruders Orsen aufleuchten sah.
"Hey, was gibt's?" sprach ich desinteressiert und leicht abwesend, während ich die ältere Dame am Empfang beobachtete.
"Wieso ist es so laut bei dir?"
"Was hast du Orsen?" fragte ich ihn, anstatt auf seine Frage zu reagieren."Was ist los Elijah? Dad ist stocksauer."
"Mh.."
"Elijah.. er will zu dir nach New York fliegen und das noch in der nächsten Stunde."Ich rieb mir gestresst die Augen.
"Sag ihm es ist alles gut, ich hab 5 neue Großaufträge, dass sollte für das gesamte Jahr reichen."
"Bitte was?"
"Orsen, ich hab gerade keine Zeit. Halt ihn einfach auf und sag es ihm, bitte.
Ich bin in ein paar Tagen zurück." sprach ich gereizt."Elijah, was ist los verdammt? So gestresst geschweige denn genervt warst du Ewigkeiten nicht mehr. Das letzte mal vlt. in der Highschool.."
Erneute Hektik kehrte in die Notaufnahme, während ich Orsens Worte noch nicht vollständig realisiert hatte.
"Wo verdammt bist du? Das klingt wie ein Krankenhaus." entgegnete er witzelnd.
"Orsen, bitte halte Dad einfach auf. Ich klär den Rest später."
"Elijah, du bist doch nicht etwa?"
"Nein, bin ich nicht.."
"Wieso bist du dann dort?"
"Ich kann jetzt nicht, Orsen bitte tu einfach einmal das was man dir sagt!"
"Ja verdammt, ich sag es ihm gleich, aber ob er mir glauben wird.."
"Ich bin in ein paar Tagen zurück und dann erklär ich ihm alles."
"Er will dich spätestens morgen hier haben."
"Das geht nicht, nicht jetzt."
"Wieso nicht? Du hast die Aufträge doch, oder?"
"Ja, aber.."
"Aber was?!"Erneut fuhr ich mir über mein Gesicht und wählte meine nächsten Worte mit bedacht aus.
"Ich hab Ava gefunden.." platzte es letztendlich aus mir, während völlige stille am anderen Ende der Leitung einkehrte.
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Strangers again
RandomDies ist die Fortsetzung von "Friends, Strangers & Lovers" nach der sehr viele von euch gefragt haben und dessen Wunsch ich hiermit sehr gerne nachkomme. Danke an jeden von euch der den ersten Teil gelesen hat, ich kann es kaum glauben das es so vie...