30. Kapitel

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Der Landeanflug hatte begonnen und ich war mehr als heilfroh hier herauszukommen.

Nach 1h, in der ich sogar etwas schlafen konnte, wachte ich auf und spürte das mir das Atmen sichtlich schwerer fiel als vorher.
Das Brennen in den Lungenflügeln hielt sich in Grenzen, doch von Stunde zu Stunde wurde es grausamer.

Mein Herz hörte ich die letzte Stunde wie wild bis in meinen Kopf Hämmern, während meine Rippen ebenfalls anfingen schlapp zu machen, dennoch überspielte ich die Schmerzen und zappelte wie wild mit meinem Bein auf und ab um die Energie und das Adrenalin in meinen Adern loszuwerden.

30 Minuten lang benötigten wir für den Landeanflug. 30 grausame Höllen-Minuten in dem mein Kopf anfing zu Dröhnen, meine Lungenflügel sich anfühlten als hätte man sie in Brand gesetzt und meine Rippen, wie als hätte ich 1.000 Nadeln in meiner Haut stecken.

Einfach wundervoll.

Als wir endlich auf der Landebahn angekommen waren und wir nur noch zur Endposition fuhren, schluckte ich schwer und den sichtlich unübersehbaren Blicken von Elijah zu Urteilen war ich schweißgebadet.
Genauso fühlte ich mich leider auch.

1000% konnte ich seine Blicke jedoch nicht deuten, teilweise schien es ihm meiner Meinung nach sogar zu gefallen wie sehr ich leidete, Unglaublich.

Die Tür des Jets öffnete sich und Raven stand als erster auf.
Es drängte ihn förmlichst nach draußen, wahrscheinlich war er genauso wenig dafür gemacht lange still zuhalten, wie ich.

Elijah schaute teilweise skeptisch und zugleich nachdenklich zu mir.

"Gehst du von alleine oder muss ich dich zwingen?" fragte er letztendlich nach ein paar reichlichen schweigsamen Sekunden zwischen uns.

Ich schaute zur Tür des Jets und sah bereits die grellen blauen Lichter des Krankenwagens in der Dunkelheit aufleuchten.

"Nur über meine Leiche." erwiderte ich und blieb stur sitzen.

"Na gut."

Er stand ruckartig auf.

"Du wolltest es nicht anders."

Er kam auf mich zu, während ich ruckartig zurück wisch und auf dem teuren Sitz des Jets stand.

Angriffslustig schaute Elijah mich an und hatte vor mir gestoppt, während ich mich auf alles versuchte gefasst zu machen, was auch immer er jetzt in den nächsten Sekunden vor hatte.

Fraglich zog er die Augenbraue nach oben.

"So viel Angst vor mir? Hätte ich dir garnicht zugetraut."

Ich richtete mich etwas auf.

"WAS? Angst vor dir?? Niemals. Pff."

Mein Ego war in diesem Fall größer, weswegen ich bockig meine Armer vor der Brust verschränkte, als er mich plötzlich packte und über seine Schulter warf.

"ELIJAH!" brüllte ich geschockt, während mir langsam wieder die Luft knapp wurde.

"Elijah!" krächzte ich erneut, doch er trug mich aus dem Jet und überhörte gekonnt alles was ich von mir gab.

Ich trommelte wie wild auf seinem Rücken herum und versuchte mich mit aller macht dagegen zu wehren, als er mich plötzlich zu einem der schwarzen Jeeps anstatt zu dem Krankenwagen, in die Arme der Ärzte, trug.

Raven hielt ihm sogar gelassen die Tür auf, während er mich am Rand des Sitzes absetzte. Verwundert blickte ich den beiden entgegen und sah wie Elijah ansetzte ein paar Worte zu sagen. 

"So lange du mir endlich versprichst die Wahrheit zu sagen, egal was du hast oder was los ist, wirst du nicht im nächsten Krankenhaus landen, sobald ich aber auch nur merke das du mich wieder anlügst, binde ich dich am nächsten Krankenhausbett fest und stelle dir 10 Wachen vor die Tür und weitere 100 um das Krankenhaus verteilt und zum krönenden Abschluss bekommst du Raven als Babysitter an die Seite egal wohin, egal was du machst.."

Er holte Luft und verfolgte meine Blicke, während Raven gerade in schweiß ausbrach, aus Angst mich 24/7 Babysitten zu müssen.

"Hast du mich verstanden?"

Ich nickte stumm, da ich viel zu überrascht war und dann nickten die beiden auch schon ab. Elijah drückte sich kurz darauf vom Jeep weg, da er links und rechts von mir, jeweils seine Arme abgestützt hatte und dann lief er auch schon um den Jeep, während Raven darauf wartete das ich mich ordentlich hinsetzte und er die Tür schließen konnte.

♤♤

Die gesamte Fahrt über herrschte Totenstille. Es war beinahe gruselig, selbst für uns, dennoch überstanden wir die Fahrt, wohl oder übel, dennoch langsam.

Irgendwann hielt Raven vor einem Anwesen, was nicht gerade klein aussah.

"Was ist das?" fragte ich verwirrt.

"Ein Haus." antwortete er belustigt.

"Von Papi zum Geburtstag bekommen,mh?" konterte ich genau so gut entgegen.

Wer hätte es gedacht, seine Miene wurde direkt finster und er nahm es mir übel,ups.

Wer mit dem Feuer spielt verbrennt sich schnell, mein lieber.

Raven verkniff sich sein Grinsen, während wir uns alle daran machten auszusteigen.

Mühsam rutschte ich von den Sitzen des Geländewagens und ließ mich auf den Boden fallen, wo ich leicht weg knickte mit dem rechten Bein, anstatt wie geplant auf beiden Füßen zu landen.

Elijah hielt mich sofort fest und zog mich wieder aufrecht, bevor ich auch nur in die Nähe des grau schimmernden Asphalts kam.

Kleinlaut bedankte ich mich, während er nur belustigt grinste und sein Grübchen zum Vorschein trat.

Idiot.

Raven schloss die Türen des schwarzen Jeeps hinter mir während Elijah bereits die Auffahrt des Anwesens hinauf lief und auf der Treppe stoppte.

Fragend drehte er sich zu mir und beobachtete mich.

"Was?" maulte ich.

"Beweg dich Wilson."

Meine Kinnlade klappte nach unten, bevor ich meine arme vor der Brust verschränkte und ihn grimmig anschaute.

"Klappe Johnson."

Seine weißen Zähne blitzten in der Dunkelheit auf, als er erneut belustigt grinste.

"Lach nicht so blöd." knurrte ich, während er langsam die Treppenstufen wieder nach unten stieg.

Er streckte mir seine Hand entgegen.

Fraglich beobachtete ich diese.

"Na los Wilson, hab dich nicht so."

Ich rollte mit den Augen, ignorierte seine Hand und lief an ihm vorbei, die Treppenstufen hinauf.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt