29. Kapitel

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Ich sagte nichts, nicht nur, weil ich keine Antwort parat hatte, sondern eher, weil meine Lungenflügel brannten und jedes weitere Wort zur Belastung werden würde.

"Falls du wirklich denkst das ich dich hier lassen würde, nach alle dem, dann hast du dich geschnitten.
Deine Meinung dazu ist mir scheiß egal, denn es ist meine Entscheidung, nicht deine! Entweder du kommst mit oder zur Hölle nochmal werde ich dir hinterher laufen!"

Mein Hals Kratze und ein Kloß im Hals hatte sich zusätzlich zu dem brennen in meiner Lunge gesellt.

Er sollte keineswegs hier bleiben, vorallem nicht wenn Kev über Leichen ging.

Was sollte ich bitte seiner Mutter, seinem Vater oder gar Orsen sagen, wenn er stirbt und das alles nur, weil der Sturrkopf hier geblieben ist meinetwegen?

"Ich komme mit.."

Ich glaubte meinen Worten selbst nicht, aber es war das Sicherste für ihn vorerst, bis ich ihn wieder daran erinnert hätte wieso er mich gehen lassen hatte.

Elijah glaubte seinen Ohren ebenfalls nicht und Raven schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

"Gut, wenn wir das jetzt geklärt hätten und ihr beiden euch wieder einbekommen habt, dann können wir ja los, mh Sir?" unterbrach Raven das stille Spektakel nach ein paar Minuten und schaute zu Elijah.

Elijah fand seine Sprache noch nicht ganz wieder, doch ich stimmte Raven nickend zu.

"Gut, ich ruf den Piloten an und sag ihm, dass wir heute Abend abfliegen."

Raven war konzentriert und man spürte seine leichte Anspannung, wahrscheinlich, weil bei den Johnsons ein anderer Umgang herrschte, als wenn er nur mit Elijah unterwegs war.
Er lief voraus zum Wagen, während ich letztendlich neben ihm herlief und Elijah immer noch stillschweigend an Ort und Stelle blieb.

"Holst du ihn oder soll ich?" sprach Raven letztendlich, als wir am Auto angekommen waren.

Ich schaute nur kurz zu Elijah und dann zu Raven.

"Du machst das schon."

Ich räusperte mich und stieg auf der Rückbank ein, während Raven seufzend die Fahrertür schloss und zu Elijah lief.

Ich sah nicht was er tat, denn als ich wieder zu den beiden schaute, liefen sie bereits auf das Auto zu, doch Elijah war stets in Gedanken.

Wortlos stiegen die beide ein und dann lenkte Raven bereits den Wagen vom Parkplatz des Krankenhauses.

♤♤

Es war 22 Uhr und wir hielten vor dem Jet.

Raven hielt mir direkt die Tür auf, während Elijah noch kurz sitzen blieb und ich bereits ein paar Sanitäter oder gar Ärzte neben dem Jet stehen sah.

Mein Augen hatten sich automatisch zu Schlitzen geformt und wanderten zurück zu Elijah.

Das war nicht sein verdammter ernst, oder?

Er schaute absichtlich nicht zu mir, denn er wusste das mein Blick ihn an Ort und stelle töten würde, doch bevor ich auch nur ein Wort sagen konnte hielt Raven mich ab.

"Tu es einfach." sprach er schlicht.

Ich knurrte ihn wütend an.

Was sollte diese verdammte scheiße denn? Mir ging es gut!

"Sie fliegen nicht mit, sondern sind nur da damit du den Flug ohne Probleme überstehst." ergänzte Raven, doch selbst das beruhigte mich nicht wirklich, doch einer der Ärzte oder was auch immer zerrte bereits an mir und schneller als ich schauen konnte hatte ich eine Nadel im Arm stecken.

"EY!" brüllte ich auf, denn davon abgesehen das er davor dreimal daneben stach, ließ ich mich ungern abfertigen.

Letztendlich stieg auch Elijah nach wenigen Minuten aus dem Wagen aus und richtete sein Jacket, bevor er mit Raven zum Piloten lief.

Was ne Scheiße, wieso hatte ich nochmal zugestimmt?

Ein paar lange Minuten später und ich wurde noch bissiger zu den Leuten um mich herum, bis sie zurück schraken und ich die Infusion abriss.

Genervt lief ich auf den Jet zu und knurrte noch einmal heftig, als ich hörte das die Sanitäter oder was auch immer das für Witzbolde waren, mir hinterher kommen wollten.

Sie blieben zurück und ich ließ mich letztendlich wenige Sekunden später im Jet auf einem der Sitze nieder und riss die Nadel aus meinem Arm.

"Totaler Schwachsinn." murmelte ich, während Elijah dem Pilot zu nickte und dieser die Türen des Jets schloss.
Zeitgleich schnallten wir uns alle an und bemerkten wie das Flugzeug anfing sich in Bewegung zu setzen.

5h Ava. 5h in einem Flieger mit denen.
Was hast du dir nur dabei gedacht?

Ich raufte mir durch die Haare, denn es war jetzt schon frustrierend wie wir uns anschwiegend und betrachteten, davon abgesehen das ich Elijah am liebsten erwürgt hätte, aber ok. Man kann ja nicht alle Menschen auf diesem Planeten entsorgen.

Der Jet hob ab und vorerst schien alles perfekt zu laufen, ich hatte nicht die leisesten Probleme, trotz des Luftunterschieds und des Drucks.

Sofort atmete ich etwas auf und schaute etwas entspannter nach draußen, wie die Häuser New Yorks unter uns kleiner wurden, die Lichter immer mehr verschwanden hinter den Wolken und meine Probleme vorerst alle zurückgeblieben waren, Betonung lag natürlich wie immer auf vorerst.

Ich hatte vergessen wie schön es sein konnte allem zu entfliehen, aus meiner Gruft von Wohnung herauszukommen und nicht 24/7 mit Verbrechern umgeben zu sein.. einfach nicht das Risiko zu haben jede Sekunde sterben zu können, seie es denn nur auf dem Heimweg oder gar wenn das Drogenlabor nachts hoch geht.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt