9. Kapitel

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Elijah

Sie hatte mich vor dem Laden stehen lasse, ohne auch nur abzuwarten was ich zu sagen hatte.
Sie ließ nicht mit sich reden und so blieb ich, natürlich unter Protest, ein paar 100 Meter entfernt vom Laden stehen.

Ich schüttelte mit dem Kopf nur so vor mich hin.

Sie hatte sich verändert und zugleich irgendwie doch nicht.

Sie versuchte anders zu sein, doch sie packte es nicht, zumindest nicht in meiner Gegenwart. So sehr sie es auch versuchte, sie verfiel in ihre alten Muster, denn ich schätzte keiner von uns beiden konnte leugnen das da noch irgendwas war.
Vielleicht keine Liebe, aber irgendetwas war es.. oder?

Ich schüttelte meine Gedanken beiseite.

Ava hatte doch garkeine Ahnung was das für Typen waren, geschweige denn wie Cassandra aussieht, falls es denn überhaupt ihr richtiger Name war.

Ich verschränkte die Hände in meinem Nacken und machte mir Gedanken, da sie bereits über eine geschlagene Viertelstunde in diesem Laden verschwunden war.

Was wenn dieser Typ sie ebenfalls niedergeschlagen hatte und sie jetzt da unten irgendwo liegt?

"Fuck!" knurrte ich wütend, bei dieser Vorstellung vor mir her, als ich den Kerl von letzter Nacht aus der Ferne in den Laden gehen sah.

Ich zögerte für einen Moment und dachte kurz an Avas Worte zurück, doch ich konnte einfach nicht anders als ihm hinterher zu laufen.

Es war zu ihrer Sicherheit, egal was sie sagte. Sie würde Hilfe benötigen.

Ich folgte dem Typen somit und betrat den unscheinbaren Supermarkt kurz nach ihm.

Der Muskelprotz redete mit dem Mann an der Kasse, bevor er kurz darauf hinter dem Tresen verschwand und nach unten in den unscheinbaren Keller lief.

Was zur Hölle war das hier für ein Laden?

Der Mann an der Kasse hatte mich sofort unter Beobachtung und ließ mich nicht aus den Augen, was es erschwerte Ava zur Hilfe zu kommen.

Verdammt.

Mit ihm zu reden würde keinen Sinn machen, so lange ich nicht wüsste was das für ein Laden war.

Nachdenklich fuhr ich mir durch meine zerzausten Haare, während ich vor dem Whisky Regal stand.

Was würde wohl da unten sein?
Wieso hatten sie Ava wohl nach unten gelassen?

So viele Möglichkeiten konnte es ja nicht geben.. und letztendlich fielen nur 2 in die engere Auswahl.

50/50 Chance also.
Es stand schon mal schlimmer, sagen wir es mal so.

Ich ging mit einer der Whisky Flaschen an die Kasse.

"15,50$" sprach der Kassierer kalt, als er die Flasche über den Scanner gezogen hatte.

Skeptisch schaute ich ihn an.

"Die kleine Brünette die nach unten ist zahlt für mich." sprach ich schlicht.

Der Kassierer lachte.

"Die kleine gibt sich nicht mit sowas wie dir ab, tut mir leid dich enttäuschen zu müssen."
"Ach ja?" fragte ich mürrisch.

"Ich gebe dir einen Rat, lass lieber die Finger von ihr, mit ihr handelst du dir nur Ärger ein wenn du ihr zu nahe kommst."
"Wie darf ich das verstehen?"
"Greif sie auch nur an und es könnte passieren das du 1 Stunde später im Krankenhaus liegst."

Ich lachte.

"Die kleine tut mir nichts."
"Ich rede auch nicht von ihr." sprach er schlicht und nahm die Whisky Flasche vom Tresen.

"Geh lieber nach Hause."

Ich nickte nur dankbar und verließ den Laden nachdenklich.

Mit Ava ärger einhandeln? Wer es glaubt wird selig.

Mit ihr kam man immer aus all dem Dreck heraus und würde niemals in irgendeine Scheiße gezogen werden.

Ich wusste nicht wie gut er sie kannte, doch sicherlich keineswegs so gut wie ich sie kannte.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt