54. Kapitel

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Elijah

Der Camaro glitt durch die Straßen, während Ava förmlichst strahlte.

Sie hatte für den Moment sichtlich alles vergessen und schien glücklich zusein, auch wenn ich die Anspannung, sowie die Last auf ihren Schultern spürte.

Sie ließ es sich nicht anmerken, wie so oft, bis es aus ihr platzen würde, doch dies konnte dauern, denn wenn sie eins hatte, dann starke nerven die sie kaputt machten.

Ava schaute kurzerhand zu mir und lächelte bis über beide Ohren. Ihre Augen blitzten freudestrahlend auf, nachdem sie den Camaro geparkt hatte.

"Danke!" sprach sie erfreut, wie ein kleines Kind.

Ich grinste und stieg aus dem Wagen um ihr die Tür zu öffnen.

"Danke, Mr. Johnson."
"So viel Dankbarkeit heute Ms Wilson, unglaublich. " erwiderte ich neckend, während sie sich auf die Fahrertür lehnte.

"Wirst du wieder frech Johnson?"
"Auslegungssache würde ich meinen."

Sie zog ihre Augenbraue fraglich nach oben und blickte zu mir.
Eine weile zog sie ihren bösen Blick durch bevor sie kurzdarauf stur an mir vorbei lief.

"Hey!"
"Zu langsam Johnson."

Sie lief weiter und drehte sich nur einmal um sich selbst, während ich die Fahrertür schloss und ihr hinterher trottete.

Schneller als ihr lieb war hatte ich sie eingeholt und öffnete ihr die Tür des Restaurants.

Ava blieb skeptisch stehen und schaute zu mir.

"Das tu ich nur aus Höflichkeit. -
Aber Danke." entgegnete sie mir, bevor sie durch die Tür trat.

Ich verkniff mir das grinsend und folgte ihr, während der Chef des Restaurants uns schon von weiten wahrnahm und auf uns zu lief.

"Guten Tag Mr. Johnson!"
"Guten Tag Adelphos! Wie geht es Ihnen?"
"Gut Sir und Ihnen?"
"Danke, ich kann mich ebenfalls nicht beklagen."
"Was kann ich für Sie tun?"
"Ein Tisch für 5 bitte."
"Natürlich Sir, ihr Stammtisch ist frei."

Ich nickte ihm dankend zu, legte meine Hand an Avas Taille und führte sie zum Tisch, da meine Familie noch auf sich warten ließ.

Ava schien abwesend, als sie platznahm.
Sie versuchte es sichtlich zu überspielen und schaute sich im Restaurant um, während sie mit ihrem Bein auf und ab wippte.

Ich setzte mich neben sie und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel um sie zu beruhigen.

Ihr Blick wanderte sofort zu mir.

"Entschuldige.." murmelte sie leise und schaute sich weiter nervös um.

"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es wird alles gut, entspann dich." flüsterte ich ihr ins Ohr und sah wie sie leichte Gänsehaut bekam.
Ihre Angst, sowie die Nervosität konnte ich ihr dennoch leider nicht nehmen.

Sie legte ihre Hand auf meinen Handrücken und zeichnete sanfte Kreise mit den Fingern.

Es schien sie zu beruhigen, bis das Klingeln durch das öffnen der Eingangstür ertönte.

Sie striff sich mehrfach über den Rock, während meine Eltern uns gegenüber platznahmen.

"Ihr seid anscheinend gut durch den Verkehr gekommen." entgegnete uns meine Mutter.

"Ava ist gefahren." erwiderte ich amüsiert und streifte Ava sanft über den Oberschenkel.

Meine Mutter lächelte, während mein Vater seine Miene beibehielt.

Ava wurde, nachdem sie es bemerkt hatte, immer unruhiger, als Adelphos zu Tisch kam und die Stimmung versuchte anzuheben.

"Sir. Madame. Was darf ich Ihnen zu trinken bringen?"
"Eine Flasche des Hausweines."
"Gibt es was zu feiern madame?"
"Das werden wir bald wissen."

Adelphos schaute in die Runde.

"Noch etwas?"

Ich schaute zu Ava, doch sie schien nicht bei uns zu sein gedanklich.

"Danke Adelphos, das reicht."
"In Ordnung."

Er verließ den Tisch und ging hinter die Theke, als erneut jemand die Tür öffnete und das Klingeln ertönte.

Orsen betrat das Restaurant und bemerkte seinem Blick zu urteilen, keine 2 Meter später die angespannte Stimmung zwischen allen.

Er begrüßte unsere Eltern und nahm, nach kurzem Augenkontakt zwischen uns, neben mir Platz.

"Habt ihr schon bestellt?" unterbrach er die Stille.

"..nur die Getränke." erwiderte unsere Mutter, während er nickte und die Runde betrachtete.

"Hab ich irgendwas verpasst?" platzte es letztendlich aus ihm, da keiner ein Ton von sich gab.

"Frag das deinen Bruder." erwiderte unser Vater daraufhin.

Alle Blicke lagen nun auf mir, doch ich nahm es gelassener als ich hätte sollte.

Avas Hand fand ihren Weg auf mein Bein, während ich mich meinem Vater zu wandte.

"Du weißt es doch bereits, genau wie Ihr alle."

Ava wippte erneut mit dem rechten Bein auf und ab, während alle auf eine Reaktion warteten.

"Wir wissen es, inoffiziell dank deiner Mutter und dem offensichtlich, doch vielleicht wollten wir es von dir hören offiziell oder sollte ich besser sagen von euch?"

Ava richtete ihren Blick auf, ihr Bein wippte nicht mehr und sie suchte nach Worten.

"Inoffiziell oder offiziell, es war offensichtlich und wir wussten alle, ausgenommen der beiden, dass dieser Tag kommen würde und Gott sei dank, ich hab mir diesen Tag sehnsüchtig herbei gewünscht & wenn dein Vater ehrlich ist, hat er sich dies genauso gewünscht."

Meine Mutter schaute stur zu meinem Vater, der seufzend ihre Aussage bestätigte, was mir schlussendlich die Worte nahm.

Orsen lachte.

"Beide Sprachlos, das ich das einmal erleben darf." tönte er vor sich hin und schien sichtlich belustigt.

Meine Mutter grinste nun ebenfalls.

"Jetzt seit doch alle nicht so, es lässt sich alles lösen - auch geschäftlich." betonte meine Mutter und wandte ihren Blick zu meinem Vater der schon alles in Gedanken durchlief.

"Deine Mutter hat recht und ich freu mich sehr Ava, das du wieder bei uns bist."
"Danke Mr. Johnson!"
"Ich hoffe du bekommst ihn weiterhin so gut unter Kontrolle."

Ava lächelte und schaute für einen Moment zu mir.

"Ich glaube, das dürfte kein Problem sein Sir."

Mein Vater brachte nun ebenfalls ein Lächeln zu Stande, während Avas Nervosität vollkommen abgefallen war und sie wieder in voller Blüte am Tisch saß.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt