53. Kapitel

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Es war schon Filmreif, wie wir den Weg Richtung Fahrstuhl glitten und 75% der Kinnladen nach unten klappten, sobald der erste Blick auf unsere kalten und emotionslosen Gesichter traf.

Sein Image blieb also, wie das seines Vaters, erhalten, auch wenn reichliches getuschel ausbrach, als wir in den Fahrstuhl zu Elijahs Eltern stiegen und ich weiterhin meine Bedenken gegenüber Morella und Mr. Johnson hatte.

Als die Fahrstuhltüren sich schlossen brachen wir alle in leichtes Gelächter aus. Die Johnson macht sich einen minimalen Spaß daraus, selbst Mr. Johnson hatte einen weichen Kern auch wenn man anfangs danach suchen oder eher es sich erkämpfen musste.

Die Türen öffneten sich nach einer halben Minute wieder und wir liefen gemeinsam nach draußen zu den Autos, als Elijah mich beiseite zog.

Verwundert blickte ich Ihn an.

"Wir fahren mit meinem."
"Mit deinem?" fragte ich völlig suspekt.

Er rollte mit den Augen und zog mich zum Treppenhaus, 2 Etagen nach unten und siehe da, ein weiterer Autostall.

"Noch mehr Autos also.."
"Bei dem was Orson einbüßt, sind das nur Sicherheitsmaßnahmen und somit Ersatzautos." sprach er sich belustigt heraus.

"Natürlich, Ersatzautos.. das darf im Hause Johnsons nicht fehlen." wiederholte ich spöttisch.

Er lief leicht voraus während wir an all den Autos, darunter natürlich auch wieder einer seiner geliebten G Klassen von Mercedes für das Ego was er des öfteren besaß, vorbeiliefen.

Als er stoppte lief ich beinahe gegen Elijah, da ich auf die Autos achtete, anstatt auf das was vor mir ablief.

Ich schlunste leicht an seinem Körper vorbei und traute meinen Augen kaum.

"Ein Chevrolet Camaro Zl1 .."
".. inklusive V8 Motor." ergänzte Elijah.

"Wow, was ein Prachtexemplar!" erwiderte ich begeistert und streichte über die schwarze Lackierung.

Es gab immernoch nicht viele Autos die mich begeisterten, aber dieses Exemplar war stets eins davon.

Ganz besessen vom Camaro, bemerkte ich garnicht das Elijah mit mir sprach, bis er mir seine Hände auf die Schultern legte und mir ins Ohr flüsterte.

"Ich überlege es mir gleich anders, wenn du so gierig auf das Auto schaust, anstatt auf mich."

Überrascht von seiner Aussage, sah ich den Schlüssel den er kurzerhand darauf vor meinem Gesicht baumeln ließ.

Skeptisch schaute ich zu ihm.

"Wenn du mir versprichst, mich auch mal so anzuschauen wie dieses Auto, darfst du."

"Mal sehen." entgegnete ich ihm, um sein Ego anzustacheln und schnappte ihm die Autoschlüssel aus der Hand.

Seine Augen flammten leicht auf, während ich bereits die Fahrertür öffnete.

"Ich weiß, ich weiß, das zahlst du mir noch heim, wie soll es anders sein, aber wieso bietest du mir auch sowas an? Ein Auto kann niemanden enttäuschen, denn man weiß was man bekommt, während ein Mensch.. naja.. plötzlich mit jemanden verlobt ist und mit einer anderen schläft."

Ich zuckte mit den Schultern, da diese Situation bzw allgemein dieses Thema leider immernoch in mir brannte, egal wie oft mir jeder sagen würde das es aus Zwang oder für das Familiengeschäft sei, er war offiziell mit Morella verlobt.

"Ava.." stammelte er.

"Wir machen alle unsere Fehler." unterbrach ich ihn und stieg in den Camaro.

Ja, es war nicht gerade in Ordnung das ich einfach so damit herausplatzte, obwohl wir dieses Thema gerade erst besiegelt hatten, doch es quälte mich.

Ungeduldig wartete ich darauf das er einstieg, doch Elijah stieg nicht ein, stattdessen kam er zur Fahrertür und öffnete diese.

Stur schaute ich gerade aus und beachtete ihn nicht, während er mir seine Hand reichte.

"Ava!" sprach er seufzend, während mir erneut die Tränen in den Augen standen.

Er beugte sich zu mir und legte eine Hand auf das Dach des Camaros.
Mit der anderen Hand zog er mein Gesicht in seine Richtung.

"Wir klären das, heute! Das ganze soll ein Ende haben und ich will mich nicht dauernd deswegen mit dir streiten müssen und noch weniger will ich dich jedes mal so verletzt sehen."

Er wischte mir mit seinem Daumen die Träne, die sich nicht verkneifen lassen hatte wie die anderen, weg und küsste mich unerwartet sanft.

Wir hielten Inne, der Moment hielt ewig an, was mich etwas entspannen ließ und mir etwas die Unsicherheit nahm.

Als wir uns voneinander lösten forderte er mich belustigt erneut zum Lächeln auf.

"Wie war das damals nochmal? Ich weine nicht, vorallem nicht wegen einem Johnson?"

Ich rollte mit den Augen und riss mich zusammen, während ich mir ein kleines Lächeln dennoch nicht verkneifen konnte.

Elijah lachte, schloss die Fahrertür und saß keine 2 Minuten später neben mir auf dem Beifahrersitz.

"Na dann, zeig mal was du noch kannst Wilson." entgegnete er mir provokant, weshalb ich mich nicht zweimal bitten ließ und den Camaro aus der Tiefgarage lenkte.

Strangers againWo Geschichten leben. Entdecke jetzt