.....nur um bei einem anderen zu landen.

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Einen winzigen Vorteil, hatte es, dass die Waldlandelben uns gefunden hatten. Je näher wir ihrem Reich kamen, desto klarer wurde mein Kopf. Aber desto klarer mein Kopf wurde, desto mehr begriff ich wie tief wir in Schwierigkeiten steckten. Die Elben hatten uns mit einem Seil aneinandergebunden, dass uns die Hände vorne fesselte und schubsten uns ab und zu damit wir weitergingen. 

Ich ging hinter Thorin her, der kurz davor war einen Wutanfall zu bekommen und mit den Zähnen knirschte, als riesige Wasserfälle in Sicht kamen. Wir gingen über eine Brücke durch eine mächtige Türe, hinein in das Königreich der Düsterelben. In den Hallen des Thranduil war nichts mehr von der Krankheit des Düsterwaldes zu sehen. Die Pfade die sich rauf und runter wandten, waren in gesunde Bäume geschlagen worden. Wasserfälle rauschten in die Tiefe, Elben gingen geschäftig ihren Tätigkeiten nach. Diese Elben waren so anders als jene in Bruchtal, sie waren widerstandsfähiger, kampflustiger und sie hassten Zwerge.
Legolas redete etwas auf Sinderin, ich kniff die Augen zusammen und konzentrierte mich um etwas zu verstehen. Ich sprach Sinderin zwar fliesend, aber Waldlandelben hatten ihren eigenen Akzend und der machte es mir gerade schwer Legolas zu verstehen.

"Den Anführer und den Mischling nehmt mit, den Rest sperrt ein." Legolas schritt mit erhobenen Kinn voran.
Thorin und ich wurden von dem Seil der Gruppe getrennt. Nach einigen Sekunden hörte ich einige Türen zuschlagen und das Gefluche von Dwalin. Aber ich hatte im Moment eigene Probleme. Von Wachen umringt wurden Thorin und ich zum König eskortiert. Schon von weitem sah ich ihn. Thranduil saß auf seinem Thron, der alles andere in seinem Reich überragte. Widerwillen musste ich zugeben, dass er ungemein majestätisch aussah, mit seiner Silbernen Robe und der Krone aus Zweigen auf seinem Kopf. Einer der Elbenringe steckte an seinem Finger.

Arrogant und überheblich, lächelte er uns an als wir vor seinem Thron standen, es war ein kaltes lächeln ohne jegliches Gefühl "Eure Reise täuscht edle Absichten vor, aber ich vermute etwas weitaus weniger ehrenhaftes dahinter." er fing an um uns herumzutiegern, meine Hände ballten sich zu Fäusten "Ihr wollt einen Diebstahl begehen und einen Drachen töten." sein Blick verweilte kurz auf meinen Ohren, für eine Sekunde konnte ich einen Funken Emotionen durch seine Maske durchblitzten sehen, dann verschloss er sie wieder und sah Thorin direkt ins Gesicht "Ihr wollt das zurück was euch das Recht verleiht zu herrschen. Das Königsjuwel, den Arkenstein."

"Was geht euch das an?" Thorin hatte seine Hände zu Fäusten geballt.
Thranduil lächelte wieder sein kaltes Lächeln "Das er für euch über alle Maße Wertvoll ist verstehe ich. In diesem Berg gibt es Edelsteine die auch ich begehre." seine Augen funkelten "Weiße Edelsteine aus purem Sternenlicht."

"Könnt ihr euch mal verständlich ausdrücken!" frech zu einem König zu sein, war zwar nicht zu empfehlen, aber es war mir egal.
Missbilligend verzog Thranduil seinen Mund "Ich werde euch gehen lassen, wenn ihr mir zurückgebt, was mir gehört."
"Ein Gefallen also, für einen Gefallen." murmelte der Zwerg neben mir und drehte sich so, dass er auf das Königreich sehen konnte, das hinter ihm lag.
Thranduil neigte seinen Kopf und legte sich die Hand aufs Herz "Ich gebe euch mein Wort, von einem König zum anderen."

Ich biss mir auf die Unterlippe, Thranduil hatte gerade in Thorins Achillesferse gepikt.
Der Zwergenfürst lachte spöttisch "Ich glaube kaum, dass Thranduil der große Elbenkönig je sein Wort halten wird." die nächsten Worte brüllte er quasi, damit auch jeder im Waldlandreich sie hören konnte "Selbst wenn uns das Ende aller Tage bevorstünde. Euch" er zeigte anklagend auf den Elben" fehlt jegliche Ehre." schäumend vor Wut ging er auf den Elb zu "Einst kamen wir zu euch, hungernd, heimatlos, baten um eure Hilfe. Aber ihr habt euch abgewandt. Ihr habt keine Anteilnahme gezeigt an dem Leid meines Volkes und dem Inferno dass uns vernichtet hat. IMRID AMRAD URSUL!" schrie er ihm entgegen.

Schneller als ich blinzeln konnte schnellte Thranduil zu Thorin hinunter "Erzählt mir nichts von Drachenfeuer, ich weiß genau wie zerstörerisch es sein kann!" er löste eine Art Zauber auf. Das Fleisch seiner rechten Gesichtshälfte verschwand fast vollständig, ein weißes blindes Auge kam zum vorschein. Die wenigen Gesichtsmuskeln die noch übrig waren, waren mit Brandnarben überzogen. "Ich kämpfte schon gegen die großen Feuerschlangen des Nordens!" er ließ sein Gesicht wieder normal aussehen und schritt zurück zu seinem Thron "Ich warnte euren Großvater vor dem was seine Gier hervorrufen würde. Aber er wollte nun einmal nicht hören."
Thorin entschlüpfte ein Knurren als er von zwei Wachen gepackt wurde.
"Ihr seid genau wie er." mit einem Wink gab Thranduil den Wachen zu verstehen, dass sie Thorin wegbringen sollten "Bleibt nur hier und verfault. Hundert Jahre sind nur ein Wimpernschlag in dem Leben eines Elbs. Ich habe Geduld, ich kann warten." er ließ sich auf seinen Thron fallen.

Ich ballte hinter meinem Rücken die Hände zu Fäusten, ich hatte ein ganz mieses Gefühl, dass ich jetzt hier alleine vor dem Elbenkönig stand.
Mit seinen stechenden Augen musterte mich der Elb wie ein seltenes Tier "Also, du hast die Größe eines Zwerges, aber die Ohren einer Elbe."
Ich starrte einfach zurück, in meinem Leben stand ich schon weitaus furchteinflößenderen Kreaturen gegenüber als einem verbitterndem Elben.
"Vielleicht bist du ja kooperativer, wie haben die Zwerge vor in den Erebor hineinzukommen?" er erhob sich von seinem Thron und sah missbilligend auf mich herunter.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken und lachte schallend, ein Geräusch welches in diesen Hallen gewiss nicht oft vernommen wurde "Dachtet ihr wirklich nur weil Elbenblut durch meine Adern fließt, würde ich Thorin bei der ersten Gelegenheit verraten?" mit vor Wut zusammengebissenen Zähnen starrte ich ihn an, denn seit einigen Jahren wusste ich welcher Elbenkönig meinen Vater auf dem Gewissen hatte "Ishkh khakfe andu null." spuckte ich ihm die schlimmste Beleidigung auf Khuzdul entgegen die es gab.

Thranduil schüttelte den Kopf "Nana, als letzte deiner Art solltest du etwas freundlicher sein."
Ich taumelte zurück, als hätte mich jemand geschlagen. Woher wusste er das.
"Denkst du ich habe nicht die Geschichten von dem Mischling gehört, der letzten Feuerelbe, die irgendwie das Massaker überlebt hat?" Thranduil neigte den Kopf und nahm wieder auf seinem Thron Platz "So mächtig wie du bist, könntest du so viel mehr tun, aber stattdessen ziehst du mit einer Bande dreckiger Zwerge umher."

Ich ließ meine Hände aufflammen und stürzte mich schreiend auf ihn, er hatte nicht das recht so von ihnen zu reden. Ich kam nicht weit, zwei Wachen stießen mich zu Boden und hielten mich mit den stumpfen Enden ihrer Speere zu Boden gedrückt. Rasend vor Wut hob ich den Kopf.
"Ich hatte wirklich gehofft, wir könnten das zivilisiert lösen." Thranduil sah wirklich enttäuscht aus.

Es war mir egal, ich spuckte vor ihm auf dem Boden aus.
Der Elbenkönig seufzte "Holt eine Peitsche her." nach einem Blick auf meine Hände fügte er hinzu "und jede Menge Wasser."
Mein ganzer Körper verspannte sich, doch das eine wusste ich jetzt schon, egal was sie mir antun würden, ich würde ihm nicht das geben was er haben wollte. Ich würde nicht nachgeben, nicht dem Elb der meinen Vater ermordet hatte.

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Also in dem Kapitel gibt es ja zwei Sätzte auf Khudzul, hier die übersetztung nach der ich eine halbe Stunde lang im Inernet gesucht habe:

 Imrid Amrad Ursul = möget ihr enden im Feuer des Drachen
Ishkh khakfe andu null = ich spuck auf dein Grab


Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin MittelerdesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt