Schlachtvorbereitung

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Ich saß zwischen Thranduil und Thèoden und löffelte genüsslich meinen Eintopf. Mein Kopf dröhnte. Die letzten Stunden war ich damit beschäftigt gewesen gemeinsam mit Thèoden und Thranduil unsere Schlachttaktiken auszuarbeiten. Doch auch wenn unser Plan so gut war wie er den Umständen entsprechend sein konnte, waren wir noch lange nicht fertig.

Denn dass die Zwerge aus dem Erebor sich uns anschließen würden, wusste Thèoden nicht einmal. Es würde schwierig werden, das Heer einzuplanen, wenn sein Anführer nicht da war. Aber ich kannte Fili gut genug um abschätzten zu können, dass er in den Bergen vor Minas Tirith warten würde um sich mit uns zusammenzuschließen.

Wo Legolas, Aragorn und Gimli sich herumtrieben wusste ich nicht, als letztes sah ich sie wie sie zu dritt loszogen um sich etwas zu Essen zu sichern. "Also" ich nahm einen weiteren Löffel "Fili meint sie brauchen höchstens drei Tage bis sie vor Minas Tirith stehen." ich lehnte mich etwas zurück an den Baumstamm vor dem ich saß und beobachtete die Reaktionen der beiden. Thranduil sah nicht besonders überrascht aus, was klar gewesen war, denn ich hatte es ihm schon erzählt, außerdem wusste er genau wie überzeugend ich sein konnte.
Thèoden jedoch sah so aus als hätte ich ihm gerade erklärt, dass sich Sauron ergibt und ein Kaffeekränzchen mit uns halten möchte.

Thèoden strich sich nachdenklich über seinen Bart "Wie viele werden kommen?" er schielte ins Tal hinunter, in denen seine Männer ein provisorisches Lager aufgeschlagen hatten, seine Augen drückten aus, dass er genau wusste, dass er zu wenige Männer hatte.
"Ganz Erebor ist geräumt." ich versuchte abzuschätzen, wie viele Menschen sich dort unten befanden, bestimmt nicht mehr als sechstausend, gemeinsam mit Thranduils Soldaten, höchstens neuntausend "und die Zwerge aus den Eisenbergen werden mit Sicherheit auch kommen."

Thèoden lächelte "Nun das ist gut." Thèoden murmle das so leise, dass ich ihn nur wegen meines Elbengehöres verstand. Er war entmutigt, welcher Anführer würde das nicht sein, wenn er mit viel zu wenigen Männern in eine Schlacht reiten würde.
Aber ich wüsste nicht wessen Hilfe wir noch beanspruchen könnten. Jedes Volk von Mittelerde das noch in Freiheit war kam uns bereits zur Hilfe.

Ich beschloss mir darüber am nächsten Morgen Gedanken zu machen, würde ich noch mehr denken, mein Kopf würde zerbersten. Ich stand auf und stellte die leere Schüssel neben den Kessel mit Eintopf "Ich suche mir dann einmal ein Zelt." ich ließ meine Hand als Fackel aufleuchten, da es schon tiefste Nacht und so dunkel war, dass ich selbst mit meinen geschärften Sinnen Probleme mit dem Sehen hatte "Habt eine angenehme Nachtruhe, Thèoden." verabschiedete ich mich von dem König.


Dann drehte ich mich zu Thranduil, der es irgendwie schaffte auf dem dreckigen Waldboden zu sitzen und gleichzeitig unheimlich autoritär auszusehen "Wir sehen uns morgen."
Er nickte mir noch zu, sagte aber nichts. Er war schon seit ich wieder hier war, auffällig schweigsam und zurückhaltend. Morgen würde ich ihn mal darauf ansprechen.

Ich ging an den wenigen Zelten vorbei die auf dieser Höhe standen und nur den höchsten Generälen der Armee gehörten. Ein Zelt würde ich nicht brauchen, nur einen ruhigen Platz an dem ich etwas meine Gedanken ordnen und ein wenig schlafen konnte. Idealerweise so weit von dem Gebirgspass weg wie möglich. Diese Berge strahlten eine Dunkelheit aus die mich schier erdrückte. Aber noch bevor ich mir einen geeigneten Rastplatz suchen konnte, wurde ich auf einen Auflauf von Männern aufmerksam.

Mit ein paar Schritten war ich dort und konnte nicht glauben was ich sah, Aragorn, Legolas und Gimli gingen mit schwer beladenen Pferden in den Gebirgspass hinein. Kurz bevor sie darin verschwanden, konnte ich einen Blick auf etwas erhaschen, dass für immer verloren geglaubt war. An Aragorns Seite baumelte das Schwert Narsil. Ich lächelte, Aragorn hatte endlich akzeptiert wer er war und sein Schicksal angenommen. Das musste er auch bei dem was vor ihm lag. Um die Toten, die in diesen Gebirgen hausten Befehle erteilen zu können, war der König von Gondor nötig.
Würde Aragorn seine Sache glücken, hätten wir die Unterstützung die wir so dringend brauchten.

Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin MittelerdesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt