Der Wind umwehte meine offenen Haare. Ich war im Hof vor dem Tor in Minas Tirith und verabschiedete Kili, Lillith und Jessel. Egal wie sehr ich auch versucht hatte es ihnen auszureden. Meine Töchter hatten es sich nicht ausreden lassen in die Schlacht zu ziehen.
Ich spürte jeden einzelnen Pfeil von Lillith in ihrem Köcher und Jessels Dolche die überkreuzt über ihrem Rücken hingen, als ich die beiden an mich drückte "Passt auf euch auf."
"Machen wir Mutter." kam es synchron von ihnen, dann rannten sie davon und schwangen sich auf ihre Pferde. Vor allem Jessel dürstete es nach Ork Blut als Rache für Andreas Tod.
Ich fühlte wie mich die Nüstern von Thranduils Hirsch sanft anstupsten, ich lächelte etwas und fuhr dem Tier über die Nüstern, dann sah ich auf zu der Stelle an der Thranduil sein musste "Sei nicht leichtsinnig." bat ich ihn.Er lachte "Natürlich nicht." er trieb seinen Hirsch an und schon nach kurzer Zeit waren die Geräusche der Hufe verschwunden. Er musste sich wohl zu Aragorn, der die Menschen schon Richtung Mordor führte sowie Fili und Thorin gesellt haben, die schon bei ihren Truppen waren aber noch auf Kili und Thranduil gewartet hatten.
Ich hörte ein Schnauben, in Kombination mit einem Grummeln, ich drehte mich um und stieß gegen ein Pferd auf dem wohl Legolas und Gimli sitzen mussten "Tut nichts was ich nicht tun würde."
Gimli brummelte nur, Legolas grinste "Würde mir nie einfallen." er trieb sein Pferd an und ritt seinem Vater durchs Tor hinterher.Und dann war nur noch Kili übrig. Derjenige von dem mir der Abschied so viel schwerer viel als von allen anderen. Ich wusste genau, dass es so unmöglich wäre ihn vom Gehen abzuhalten wie es bei mir gewesen wäre. Könnte ich nur mit ihm gehen, aber ich wäre innerhalb von Sekunden Tod, ein Schlachtfeld war etwas anderes als die Gänge von Minas Tirith in denen ich mich schon zurechtfand.
"Leona" er beugte sich wohl etwas von seinem Widder herunter, denn ich konnte seinen Atem in meinem Gesicht spüren "Fili, Thorin und ich haben etwas beschlossen." er nahm meine Hände in seine und hielt sie etwas hoch "Sollten wir nicht zurückkehren......"
Mir schossen schon bei dem Gedanken Tränen in die Augen "Nein Kili sag das nicht." wisperte ich.
Er verfestigte seinen Griff um meine Hände etwas „sollten wir nicht zurückkehren, wollen wir, dass du Filis Nachfolger wirst."Ich nickte wie betäubt, dann fiel mir etwas ein und nahm mir die Kette meiner Mutter vom Hals. Ich streckte sie Kili entgegen "Nimm sie mit, als ein Versprechen." ich legte meine Stirn an seine, eine Träne lief mir die Wange hinunter "Komm wieder zurück zu mir." hauchte ich.
Kilis Stimme klang rau als er die Kette nahm "Das werde ich immer." er drückte seine Lippen auf meine, der Kuss schmeckte nach Verzweiflung und salzigen Tränen.
Er löste sich und legte noch eine Hand auf meine Wange "Ich muss gehen." flüsterte er.
Solange ich konnte hielt ich seine Hand fest, sie rutschte aus meiner und nach einigen Schritten konnte ich ihn nicht mehr hören.Ich wischte mir die Tränen ab, doch es half nichts. Wie von alleine liefen sie weiter meine Wangen hinunter. Mit zitternden Händen tastete ich nach den beiden Schwertern die an meiner Hüfte baumelten. Sie waren genauso nutzlos wie ich.
Ich wollte einfach nur hier weg. Ich wollte alleine sein. Ich wollte weg von diesen neugierigen Blicken die jedes Mal auf mir lagen, wenn ich vor die Türe trat. Normalerweise störten sie mich nicht, aber heute ertrug ich sie keine Sekunde länger.
Ich fuhr meine Flügel aus und katapultierte mich in die Luft. Erst als ich hoch genug war, dass ich nicht gegen einen der weißen Türme fliegen konnte, drehte ich mich in eine bestimmte Richtung. Vor zwei Tagen hatte ich eine Klippe in einem Wald gefunden, sie war mein Ziel. Dort war ich oft gewesen, wenn ich mal einfach meine Ruhe brauchte, hatte oft mit Kili einige Stille Momente genossen. Immer noch liefen mir Tränen übers Gesicht, wäre ich nicht sowieso Blind wäre ich es vor lauter Tränen gewesen.
Ich ließ mich in das weiche Gras fallen. In der Ferne konnte ich die Schritte der marschierenden Armee hören. Die kurzen Schritte der Zwerge, die schwebenden Schritte der Elben, die trappelten der Widder, die schwerfälligen Schritte der Menschen. Ich lauschte einfach nur bis sich die Armee so weit entfernt hatte, dass ich sie nicht mehr hören konnte.
Tränen tropften auf den Boden, meine Tränen. Alle die ich liebte waren dort in dieser Armee, die in einen Aussichtslosen Kampf zog.Alles erlebte prasselte auf mich ein. Mein Kampf mit dem Hexenmeister. Der Verlust meines Augenlichtes. Andreas Tod. Alle die mir je wichtig waren, die seit Jahrzehnten meine Familie waren, zogen in einen Kampf den sie nicht gewinnen konnten. Ein Schrei ballte sich in meinem innersten zusammen. Ich hatte nicht die Kraft ihn aufzuhalten. Ich ließ ihn hervorbrechen. Verzweifelt warf ich den Kopf in den Himmel und schrie. Schrie so laut ich konnte. Schrie mir meine Verzweiflung von der Seele.
Eine Feuerwelle brach aus mir hervor, alles in ihrem Weg wurde niedergebrannt. Ich hob vom Boden ab, immer noch knieend schwebte ich in der Luft und schrie immer weiter. Mein Feuer brannte heißer als jemals zuvor, kam tief aus meinem innersten und ließ die Luft vor Hitze flimmern. Verzweifelt ließ ich mich wieder auf den Boden hinunterfallen und krümmte mich auf dem Boden zusammen.
Blinzelnd öffnete ich die Augen. Für einen Moment konnte ich es nicht glauben. Ich sah das grüne Gras vor mir. Ich lachte immer noch unter Tränen auf, kniff die Augen zusammen und machte sie wieder auf. Ich schrie auf, doch diesmal vor Freude ich hatte es mir nicht nur eingebildet. Ich konnte wieder sehen. Ich sah die Verwüstung die meine Feuerwelle angerichtet hatte, im Umkreis von Hundert Meter war das Gras nur noch Asche. Bäume waren umgeknickt worden und brannten lichterloh. Ich sah den blauen Himmel, die weiße Stadt, die Ebene in der die Schlacht stattgefunden hatte.
Mein Blick verfinsterte sich als er auf Mordor fiel. Rote Blitze zuckten über dem orangenen Himmel hinter den Bergen die an Mordor grenzten. Ich fuhr mit der rechten Hand einen ausholenden Kreis hinter meinen Kopf und streckte dann die Hand mit der Handfläche nach oben aus, das Feuer der Bäume folgte meiner Bewegung und floss dann in meine Handfläche.
Normalerweise hätte mich das angestrengt, aber irgendetwas war mit mir geschehen. Meine Kräfte waren stärker geworden. Ich richtete meinen Blick gen Osten, dort lag das schwarze Tor. Mit einem Schrei fuhr ich meine Flügel wieder aus, und stürzte mich den Vorsprung hinunter. Jetzt wo ich mein Augenlicht wieder hatte, konnte mich nichts und niemand aufhalten für die zu kämpfen die ich liebte. Ich drehte eine Schraube in der Luft, korrigierte so die Richtung und schoss auf das Schwarze Tor von Mordor zu. Noch war kein Schlachtgetöse zu vernehmen, aber ich war mir sicher, würde ich mich nicht beeilen würde ich zu spät kommen und würde nichts mehr ausrichten können.
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So das ist das letzte Kapitel für heute. Ich hoffe euch hat es gefallen und ihr hatten spaß beim Lesen.
LG
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Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin Mittelerdes
FanfictionLeona ist eine Feuerelbe, die letzte ihrer Art. Noch dazu ist sie halb Zwerg. Als Kind wurde ihr Dorf von Orks angegriffen. Sie hat nur knapp überlebt und wurde von einem gewissem grauem Zauberer aufgenommen. Sechzig Jahre später soll sie eine Grupp...