Ich bin Feuer, ich bin........ du bist eine Dramaqueen

685 31 9
                                    

So schnell es ging half ich Tilda und Sigrid einige ihrer Sachen einzusammeln, ohne die sie nicht gehen wollten. Längst hatte jemand die Alarmglocke geläutet und viele der Menschen befanden sich bereits auf dem Wasser um die Stadt zu verlassen solange es noch ging. Ich warf einen kurzen Blick seitlich zu Kili, dem sein Bruder gerade vom Küchentisch half. Unbewusst musste ich grinsen, ich hätte es nie für möglich gehalten, dass er meine Gefühle erwidern könnte. Und doch wurde mein Glück von einer schrecklichen Tatsache überschattet. Smaug war gekommen. Einige Male hatte ich ihn schon über der Stadt kreisen sehen. Er hatte nur noch nicht angegriffen, weil er sich an der Angst die er verbreitete weidete.

"Wir werden nicht ohne unseren Vater gehen." Bain sah mich entschlossen an.
Ich schüttelte nur den Kopf "Wenn ihr hierbleibt, werden deine Schwestern sterben." ich nahm zwei Bündel in meine Hand "Würde dein Vater das wollen?" ich sah wie er mit sich rang, doch dann schüttelte er seinen Kopf und folgte mir auf den Steg hinaus. Ich half Tilda ins Boot, Kili lag am Bug des Bootes, Fili saß direkt daneben und hatte schon ein Ruder in der Hand. Bofur saß am Heck des Bootes. Bain und Sigrid sprangen elegant ins Boot, ich folgte ihnen, etwas vorsichtiger, aber nicht weniger schnell. Denn ich konnte immer öfter aus den Augenwinkeln, die gigantische Gestalt von Smaug erkennen, die über die Stadt kreiste. 

Ich nahm ein Paddel in die Hand und fing gemeinsam mit Fili und Bofur an das Boot auf die Wasserstraße zu bewegen.
Smaug knurrte, er hatte genug davon zu Warten. Sein Bauch glühte auf und ihm Fliegen spie er Feuer über einen Streifen der Stadt.

Die Schreie der Menschen waren fast unerträglich, war es noch vor einer Sekunde fast vollständig dunkel, war es jetzt so hell wie am Tage. Ich tauchte mein Paddel erneut in das Wasser, als unser Boot auf einmal mit etwas kollidierte. Entsetzt riss ich die Augen auf und wir schafften es gerade noch so das Boot vorm Kentern zu bewahren. Mit Abscheu sah ich den Bürgermeister und Alfred an, die auf einem riesigen Boot standen. Auf der Frachtfläche Unmengen an Gold. Diese Fläche hätte genug Platz für mindestens ein duzend Menschen gehabt, aber die beiden retteten ja lieber sich selbst und ihren Reichtum.

Wieder holte Smaug tief Luft und ließ Feuer auf die Stadt niederregnen. Dieses Mal raste es direkt auf uns zu. Schnell legte ich das Ruder auf die Seite, streckte die Hände aus und hielt das Feuer zurück. Das Feuer schwebte in der Luft, ich riss die Hände nach unten und das Feuer erlosch als es zischend auf das Eiswasser traf.
Wir paddelten weiter, überall im Wasser schwammen Menschen herum, Menschen die sich vor dem Feuer geflüchtet hatten. Einige hatten sich schon auf den offenen See flüchten können. Aber weitaus mehr waren noch in der Stadt und versuchten verzweifelt zu überleben, genauso wie wir. Die Alarmglocke läutete immer noch. Durch den ganzen Rauch konnte ich eine Silluette erkennen, die mit Pfeil und Bogen auf den Drachen schoss. "Das kann doch nicht....." murmelte ich und kniff die Augen zusammen.

Jetzt hatte auch die Kinder ihren Vater entdeckt "Vater!" schrien sie alle drei nach ihm.
Aber er konnte sie nicht hören, er verschoss weiter seine Pfeile, obwohl es aussichtslos war, denn den einzige Pfeil in ganz Mittelerde, der einen Drachenpanzer durchdringen konnte, hatte Bain irgendwo versteckt. Wahrscheinlich lag er längst auf dem Grund des Sees und war für immer verloren.
"Getroffen." schrie Kili plötzlich.
Aber das konnte unmöglich sein "Nein, das ist unmöglich." eine Flamme von einem brennendem Haus umhüllte mein Gesicht während ich erneut mein Ruder ins Wasser tauchte.
Kili verrenkte seinen Kopf um den Smaug sehen zu können "Doch er hat den Drachen getroffen, ich habs gesehen!"
Immer noch zweifelnd zog ich meine Brauen zusammen "Nichts kann seine Haut durchdringen."
Ich fing Bains Blick auf, der auf einem Kanu lag. Gerade noch rechtzeitig packte ich ihn am Arm um zu verhindern, dass er aus dem Boot sprang "Was soll das denn werden?" fuhr ich ihn an, ich würde sicher nicht zulassen dass sich der Junge mitten in die Gefahr stürzte.

Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin MittelerdesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt