.....doch unsere Probleme fangen erst an

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Seit Stunden schon durchsuchte ich den Erebor nach dem Arkenstein. So wie jeder andere Zwerg im in diesem Berg. Thorin stand auf einer Erhöhung mit Bilbo und sah grimmig auf uns herunter. Ich schmiss einen riesigen Diamanten zur Seite, das war doch Sinnlos. Der einzige Grund wieso Thorin den Arkenstein so dringend gebraucht hatte, war um die Zwergen Armee dazu zu verpflichten mit ihm gegen Smaug zu kämpfen. Aber Smaug war Tod. Es wäre nur eine Frage der Zeit, bis der Arkenstein von alleine auftauchen würde.
"Habt ihr irgendetwas?" brüllte Thorin von seinem Balkon hinunter. Wir verneinten. Ich sah zu Bilbo der an der Reihe war sich um Lillith zu kümmern. Ich hatte Thorin mit größter Mühe dazu überreden können, dass immer einer von uns nicht suchen musste und auf die Kleine aufpassen konnte.

"Sucht weiter." Thorin tigerte auf und ab "Keiner ruht bis er gefunden ist." seine vor Gier triefende Stimme hallte durch den ganzen Berg.
Frustriert schmiss ich einen Berg Münzen auf die Seite, am liebsten hätte ich das ganze Gold eingeschmolzen und in den See geworfen.
Dwalin kam zu dem Balkon gerannt, er war an der Reihe gewesen Wache zu stehen "Thorin, Überlebende aus der Seestadt, sie strömen zu hunderten nach Thal."
Thorins Miene verfinsterte sich "Alle zum Tor!" er drehte sich um "Sofort!" hallte seine Stimme durch den Erebor. Ich ahnte furchtbares. Bard würde für die Bewohner den Versprochenen Anteil einfordern, aber Thorin würde nichts hergeben. Ich rannte neben Kili zum Tor.
Zwischen den Ruinen in Thal konnte ich einige Feuer erkennen, Menschen wuselten geschäftig hin und her.

Thorin stieß ein animalisches knurren aus "Sichert das Tor, schafft Steine her!" eiligst begannen die Zwerge seinem Befehl Folge zu leisten. Ich stand einfach nur Fassungslos daneben. Wie konnte er so etwas nur tun?!

Als effiziente Handwerker die sie nun einmal waren hatten die Zwerge innerhalb einer Stunde fast die Hälfte des Tores mit Steinen verbarrikadiert. "Los ich will, den Erebor bis zum Tageseinbruch gesichert haben." Thorin hob einen Stein hoch, der so gigantisch war, dass ich mich wunderte warum er nicht unter ihm zusammenbrach. "Den Berg zurückzuerobern war schwer, ich lasse ihn mir nicht noch einmal nehmen."
Kili ließ eine Schubkarre mit Seinen Fallen "Die Menschen in der Seestadt haben nichts mehr, alles was sie hatten haben sie verloren." er sah seinen Onkel vorwurfsvoll an "Wegen uns."

Aber vernünftig mit Thorin reden zu wollen war Sinnlos "Erzähl du mir nicht was sie verloren haben, jene die das Drachenfeuer überlebt haben, sollten sich freuen, sie haben allen Grund dankbar zu sein."
Ich schmiss den Stein den ich gerade in der Hand hatte auf den Boden und ging davon, ich würde mir nicht länger Thorins Wahnsinn anhören. Ich ging zu Bilbo, der die schlafende Lillith an seinen Oberkörper gedrückt hielt.
Mit meinen Nerven am Ende ließ ich mich neben Bilbo fallen "Ich habe es noch nie selbst gesehen, die Drachenkrankheit, weißt du." ich fuhr mir verzweifelt durch die Haare "Aber es ist so viel schlimmer, wenn man die Person vor der Krankheit kannte."

"Leona." Bilbo sah sich um "Wenn Thorin den Arkenstein hätte." er zog die Augenbrauen hoch "Würde es helfen."
Ich atmete vor Schreck tief ein und schloss die Augen. Wusste der Hobbit eigentlich, dass er hier mit seinem Leben spielte!? "Nein Bilbo, der Arkenstein ist der Gipfel von allem, es würde höchstens schlimmer werden." ich sah ihn eindringlich an, unter keinen Umständen durfte er Thorin erzählen, dass er den Arkenstein die ganze Zeit über hatte. Er würde Bilbo umbringen, egal ob sie früher gute Freunde gewesen waren oder nicht.

Ich deutete auf Lillith "Ich kann sie wieder nehmen, ich gehe sowieso schlafen." ich nahm die Kleine Bilbo ab und nickte ihm zu, bevor ich in eines der Schlafzimmer ging und Lillith aufs Bett legte. Ich rollte mich auf dem Boden auf einer Matratze zusammen, aber schlafen konnte ich noch lange nicht. Die Angst vor dem was noch kommen könnte hielt mich lange wach.

Ich schreckte auf, als jemand an meine Türe hämmerte, ich rappelte mich ächzend auf und riss die Türe auf, Bofur stand davor und sah nicht gerade begeistert aus "Du solltest ans Tor kommen, sofort."
"Was ist denn geschehen?" ich hob Lillith hoch, die von dem Gehämmer ebenfalls geweckt worden war und rannte hinter Bofur her.
"Das siehst du dir lieber selbst an." antwortete mir der Zwerg.

Ich kletterte die Steintreppe hinauf, und schnappte nach Luft. Eine Armee von Waldlandelben stand in Bruchtal. Zu tausenden, standen sie dort, ich wusste genau, was das bedeutete. Thranduil war gekommen um das einzufordern was ihm gehörte. Mein einziger Gedanke war Lillith. Ich hatte sie mitgenommen damit sie sicher war und jetzt war sie in einer Festung, dessen Herrscher nie nachgeben würde, egal was geschah. Selbst wenn es noch so offensichtlich war, dass er den kommenden Kampf nicht gewinnen konnte.

Auf dem Hauptweg konnte ich einen Reiter erkennen, der sich rasch näherte. Als ich genauer hinsah, erkannte ich, dass es Bard war. "Es freut mich sehr euch zu sehen Thorin Eichenschild. Euch lebend wiederzusehen, wagte ich nicht zu hoffen." begrüßte er den Zwergenkönig.
"Wieso kommt ihr mit einem Heer von Waffen im Rücken an meine Türe?" ging Thorin nicht gerade freundlich auf seine Begrüßung ein.
"Wieso verschanzt ihr euch, wie ein Räuber in seiner Höhle?" konterte Bard.
Thorin stieß ein Knurren aus "Vielleicht weil ich erwarte, beraubt zu werden!"

Bard schüttelte den Kopf "Um euch zu berauben bin ich nicht hier, nur um einer Gerechten Einigung willen." er stieg von seinem Pferd herunter "Wollt ihr nicht mit mir reden?"
Thorin nickte und stieg dramatisch langsam die Steinstufen hinunter.
Ich starrte immer noch mit Entsetzten auf das Elbenheer, das ohne jeden Zweifel früher oder später den Berg unter Beschuss nehmen würde. Lillith musste hier weg. Hastig kletterte ich die Treppen hinunter, hoffentlich war es noch nicht zu spät.
"Verschwindet, bevor unsere Pfeile fliegen!" schrie Thorin gerade und ging von der Öffnung weg.

Ich sah Bard, wie er sich umdrehte und gehen wollte "Wartet, bitte." schrie ich.
Der Mann drehte sich um "Was wollt ihr?" fuhr er mich nicht gerade freundlich an.
Ich hob Lillith so hoch, dass Bard sie durch die Öffnung sehen konnte "Bitte, nehmt sie mit. Hier wird sie sterben." die Öffnung war groß genug, dass ich Lillith hindurchschieben konnte.
Bards Gesichtsausdruck wurde weicher "Gebt sie her."

Erleichtert setzte ich Lillith auf die Öffnung "Du musst mit dem Mann mitgehen. Ja Lillith." sie sah mich aus traurigen Augen an "Lona?" sie konnte meinen Namen noch nicht richtig aussprechen.
"Na los geh schon." ermutigte ich sie und schniefte etwas, als sie durch die Öffnung krabbelte. Bard nahm sie hoch und setzte sie vor sich aufs Pferd.
"Bereiten wir uns auf Krieg vor." murmelte ich zu mir selber. Denn Krieg stand uns jeden Zweifel bevor.

Es war mittlerweile tiefste Nacht. Ich saß auf der Dachterrasse und beobachtete die Sterne. Feuer brannten in Tal, Elben patrolierten und sie brachten ihre Bogenschützten in Stellung. Die Zwerge saßen alle im Thronsaal oder schliefen, nachdem sie sich den ganzen Tag über mit Waffen und Rüstungen eingedeckt und Kriegspläne geschmiedet hatten, von denen Thorin mir nichts erzählen wollte. Er schien in alte Muster zu verfallen und vertraute mir nicht mehr aufgrund des Elbenblutes in meinen Adern.

Ich hörte ein rascheln und sah Bilbo wie er ein Seil an einen Eisernen Ring knüpfte "Was wird das wenn es fertig ist?"
Der Hobbit zuckte er ertappt zusammen und sah mich aus großen Augen an. Er entspannte sich sichtlich wieder als er sah dass ich es war "Ich bringe den Arkenstein zu Thranduil und Bard, als Austausch, Thorin wird ihnen alles geben was sie wollen um ihn zurückzubekommen."
Ich schüttelte den Kopf und streckte die Hand aus "Nein das werde ich tun." ich wusste das ich viel mehr ausrichten konnte, wenn ich auf Bard einreden könnte, als wenn ich hier herumsitzen und auf den Krieg warten würde. Zögernd legte Bilbo den Stein in meine Hand, bevor ich mich über die Mauer schwang sah ich ihn noch eindringlich an "Du darfst Thorin auf keinen Fall sagen, dass du daran beteiligt warst, hast du mich verstanden!" der Hobbit nickte eifrigst.
Ich packte das Seil und kletterte die Mauer hinunter. Mich im Schatten von Bäumen und Seinen haltend lief ich auf Thal zu.

Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin MittelerdesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt