Wie in Trance kniete ich auf den Steinen. Es war meine Schuld, das Gandalf tot war. Ich hatte den Balrog wieder freigegeben, bevor er endgültig in die Tiefe gestürzt war. So oft hatte mich Gandalfs Tod in meinen Alpträumen geplagt und jetzt waren sie Wirklichkeit geworden. Er war wie ein zweiter Vater für mich gewesen und jetzt war auch er weg, tot, meinetwegen.
Legolases Gesicht schob sich in mein Blickfeld, ich sah wie sich seine Lippen bewegten, konnte aber nicht verstehen was er sagte. Ich starrte ihn einfach nur an und ließ mich von ihm aufziehen. Jetzt verstand ich, wir mussten hier weg. Ich wischte mir die Tränen von den Wangen und lief der Gemeinschaft hinterher. Wir mussten an einen Sicheren Ort. Hier würde es bei Anbruch der Nacht von Orks nur so wimmeln. Aragorn lief voran, er führte uns in die Richtung in der die Wälder von Lothlórien lagen. Immer noch unfähig einen klaren Gedanken zu fassen lief ich einfach weiter, bis wir die Grenze der Wälder überschritten. Sofort fühlte ich die Magie des Waldes. Sie umschloss mein Herz und trotzdem fühlte ich mich nicht besser. Zu tief schmerzte Gandalfs Verlust.
"Bleibt dicht beieinander junge Hobbits." Gimli hielt seine Axt fest in der Hand "Man sagt eine große Elbenhexe treibt hier ihr Unwesen." er sah sich immer wieder misstrauisch um.
Ich hatte nicht die Kraft um ihm zu erklären, dass Galadriel keineswegs eine Hexe war, sondern einfach nur durch Gedankenkraft kommunizieren konnte.
Gimli grummelte etwas "Aber zum Glück habt ihr einen Zwerg dabei und den kann sie nicht so leicht umgarnen. Ich habe die Augen eines Adlers und die Ohren eines Luchses." belehrte er die Halblinge.
So gut konnten seine Ohren nicht sein, denn aus den Gebüschen sprangen Elben hervor und hielten ihm einen Pfeil vor die Nase.
Der Anführer von ihnen trat hervor "Der Zwerg atmet so laut wir hätten ihn im Dunkeln erschießen können." spöttisch kräuselte er seine Lippen.Wir waren umzingelt von Pfeilspitzen, ich war zu erschöpft und zu zerstört um auch nur ans Kämpfen zu denken. Also hob ich einfach nur die Hände in die Luft um zu signalisieren, dass ich kein Feind war. Glücklicherweise schienen die Elben uns nicht feindlich gesinnt zu sein.
"Folgt uns." nach einer Handbewegung des Anführers nahmen die Elben die Waffen runter.
Die Sonne war schon kurz davor zu versinken, wenn sie ganz versunken war, wollte ich so weit wie möglich von der Waldgrenze weg sein. Ich nahm meine Hände wieder runter und trottete Gimli hinterher.Es war tiefste Nacht als wir an unserem Ziel angekommen waren. Wir standen vor der Grenze zu dem großem Königreich Lothlórien. Einige Elben beäugten unsere Gemeinschaft misstrauisch.
"Nathla Legolas ion o Thranduil. (Willkommen Legolas Sohn von Thranduil)" der Anführer neigte den Kopf vor Legolas.
Legolas Gesicht war verdreckt und Trauer spiegelte sich in seinen Augen wieder " In govannas crumguru hanna.(Die Gemeinschaft dankt dir)"
Haldirs Blick blieb kurz auf mir liegen, wanderte dann aber zu Aragorn weiter " Ah Aragorn ah Dùnedain, estanen ah annen(Aragorn von den Dùnedain, du bist uns bekannt.)."
Aragorn legte die Hand aufs Herz "Haldir."
Sah so aus als währe Aragorn diesem Elben mehr als nur bekannt.
Neben mir knurrte Gimli "So viel zu der Freundlichkeit der Elben, sprecht gefälligst Worte die wir alle verstehen!"Als wäre er ein Insekt musterte Haldir den Zwerg. Die Elben Loriens waren den Zwergen nach wie vor abgeneigt "Wir haben nichts mehr mit den Zwergen zu schaffen seit der großen Finsternis."
"Und weißt du was dieser Zwerg dazu zu sagen hat?" Gimli funkelte den Elb vor ihm an " Ishkh khakfe andu null(Ich spuck auf dein Grab.)."
Ich kniff mir in den Nasenrücken, den zu beleidigen dessen Hilfe wir brauchten war ein neuer Tiefpunkt.
Aragorn packte Gimli bei der Schulter "Das war nicht sehr höflich." er sah den Zwerg vorwurfsvoll an.Haldir biss die Zähne zusammen, ignorierte die Beleidigung und ließ seinen Blick weiter zu Frodo wandern. Er musste die dunkle Macht des Ringes gespürt haben "Ihr führt großes Übel mit euch." er sah Aragorn an "Ihr dürft nicht weiter gehen!"
Ich kickte frustriert gegen einen Felsen und ließ mich auf dem selbigen nieder. Aragorn fing an mit Haldir auf Sindarin zu diskutieren, Legolas stand daneben und starrte Löcher in Haldirs Kopf.
Besorgt sah ich zu Boromir, der sich neben Frodo niedergelassen hatte, entspannte mich dann aber wieder, als ich bemerkte, dass der Mensch Frodo Trost spendete "Gandalfs Tod war nicht vergeblich." Boromir sah Frodo aufmunternd an "Du trägst eine große Last Frodo, trage nicht auch noch die Last der Toten."
Boromir hatte recht, Frodo trug keine Schuld an Gandalfs Tot. Die Last seines Todes lastete auf meinen Schultern.
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Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin Mittelerdes
FanfictionLeona ist eine Feuerelbe, die letzte ihrer Art. Noch dazu ist sie halb Zwerg. Als Kind wurde ihr Dorf von Orks angegriffen. Sie hat nur knapp überlebt und wurde von einem gewissem grauem Zauberer aufgenommen. Sechzig Jahre später soll sie eine Grupp...