Schlechte Waffen, angefressene Zwerge und eine Erleuchtung

715 35 16
                                    

Ich hatte mich getäuscht. Das hier war um so vieles Schlimmer, als die Fässer. Ich war bis zum Hals im Wasser und versuchte mich irgendwie über Wasser zu halten. Im Schutz vom Nebel schwammen wir zu den Haus, das Bard gehörte. Einige Eisschollen schwammen im Wasser, Wellen plätscherten. Ich strampelte mit meinen Füßen und versuchte die Handbewegungen der Zwerge nachzuahmen. Immer wieder schluckte ich Wasser. Meine Kleidung klebte an meinem Körper, meine Stiefel waren voller Wasser, meine nassen Haare hingen mir ins Gesicht und versperrten mir teilweise die Sicht. Dwalin hielt unter einem der hunderten Stege der Seestadt an und griff nach dem Holzbalken über ihm, er war der erste von uns und sah grimmig in den Schacht in der er gleich würde tauchen müssen. Ich suchte mir meinen eigenen Holzbalken an dem ich mich festhalten konnte, damit ich nicht einfach unterging und sperrte meine Ohren auf.

Da nahmen meine empfindlichen Ohren auch schon das Klopfen wahr. Es war das Signal, das Haus war sicher und wir konnten loslegen "Alles klar los jetzt." ich zischte auf, als ich eine ungute Bewegung machten und Schmerzen meinen Rücken hinunterjagten.

Dwalin stieß noch ein Knurren aus, holte tief Luft und tauchte in den Abflusskanal der Toilette hinein. "Wenn du das irgendjemandem erzählst, reiße ich dir beide Arme aus!" hörte ich wie der Zwerg Bain drohte "Nimm die Finger weg." knurrte er noch, dann war er außer Hörweite.
Ich hangelte mich jedes Mal ein Stückchen weiter, wenn einer der Zwerge in dem Schacht verschwand. 

Der Arme Bilbo, der als Hobbit nicht so eine dicke Haut hatte wie wir Zwerge, schlotterte vor Kälte. Er verschwand vor mir in dem Schacht. Ich atmete noch einmal kurz durch, hielt die Luft an und tauchte unter. Verschwommen konnte ich den Eingang erkennen, ich drückte mich mit den Händen leicht nach oben und strampelte mit den Füßen, mich selbst zwingend nicht in Panik zu geraten. Ich sah ober mir schon die verschwommenen Umrisse von Bain. Nach einem letzten Armschlag tauchte ich auf und schnappte nach Luft.
Der Junge hielt mir die Hand hin, dankbar ergriff ich sie und stieg mit seiner Hilfe aus der Toilette heraus. Ich nickte ihm freundlich zu.

Ich hörte hinter mir ein Ächzen, schnell drehte ich mich um und sah wie Kili sich abmühte aus dem Holzquatrat zu kommen. Leicht besorgt ging ich zu ihm hinüber, sogar Bilbo der der schwächste unter uns war, hatte das geschafft. Für einen Krieger wie Kili sollte so etwas eigentlich kein Problem sein. Ich hockte mich vor ihn hin "Halt dich fest." ich hielt ihm meine Hände hin.
Stur wie er als Zwerg nun einmal war schüttelte er nur den Kopf "Nein ich schaff das schon." sein verwundeter Fuß rutschte zu fünften Mal ab.
Ich sah ihn streng an "Halt die Klappe, tust du nicht." widersprach ich ihm und streckte ihm meine Hände noch ein Stückchen näher entgegen.

Einsichtig ergriff Kili sie, mir wurde warm ums Herz, als sich unsere Hände berührten und das lag nicht an meinem inneren Feuer. Unter größter Anstrengung zog ich ihn zu mir hinauf, unglücklicherweise hatte ich etwas zu viel Schwung erwischt, kippte Rückwerts um und fiel mit meinem Rücken auf die Rauen Holzpalanken. Ich konnte mir gerade noch so einen Schrei verkneifen, stattdessen zerquetschte ich fast Kilis Hand, die ich immer noch hielt.

"Bei Durin! Leona, alles in Ordnung?" Kilis brauner Haarschopf schob sich in mein Blickfeld.
Ich schloss kurz die Augen, atmete den Schmerz weg und nickte "Ist nur mein Rücken." zischte ich durch zusammengebissene Zähne und rappelte mich wieder auf.
"Die Treppe führt ins Haus!" Bian zeigte auf eine nicht besonders stabil aussehende Holztreppe.
Ich grinste etwas, obwohl mir nicht wirklich danach zumute war "Danke Bain." ich überließ Kili seinem Bruder, der nach ihm aus dem Wasser gekommen war und ging mit schnellen Schritten die Stufen hinauf.

Das einetagige Haus war nicht besonders groß. In der Mitte des Hauses stand ein Esstisch über dem einige Netzte, Knoblauch-Ketten und Töpfe von der Decke hingen, in der einen Ecke war eine kleine Küche. Im hinteren Teil des Zimmers führte eine Stufe auf eine Erhöhung in der ein schmales Bett stand. Eine Türe führte in einen anderen Raum, höchstwahrscheinlich zu den Betten der Kinder. Denn außer Bain schien Bard auch noch zwei Töchter zu haben die ältere ging durch die Gruppen von Zwergen die sich gebildet hatten und teilte trockene Kleidung aus. 

Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin MittelerdesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt