Ich segelte über die grünen Wipfel des Düsterwaldes. Der Wind zerrte an meinen Haaren. Ein Lächeln erschien auf meinem Gesicht, als der Erebor in Sicht kam.
Ich korrigierte meinen Kurs etwas und flog direkt über Thal hinweg. Die Menschen hatten sich schon längst daran gewöhnt, dass ab und zu jemand mit Feuerflüglen über ihre Stadt hinwegflog. Blos die Kinder waren immer wieder begeistert und konnten sich nicht sattsehen. Normalerweise winkte ich ihnen kurz zu, aber nicht heute. Denn heute waren auch keine Menschen auf den Straßen von Thal zu sehen. Keine Marktverkäufer priesen ihre Waren an, keine Kinder rannten spielend über die Straßen. Die einzigen Menschen die ich ausmachen konnte waren Wachen von Thal. Sie hielten alle ihre Speere fest in der Hand und hielten ihren Blick allesamt stur in die Richtung der Berge.
Ich flog weiter, ging in den Tiefflug über und segelte über die Brücke die zu den Haupttoren des Erebor führte, bevor ich breitbeinig vor den Wachen landete."Willkommen daheim Lady Leona." beide Wachen deuteten eine Verbeugung an.
Ich nickte ihnen nur kurz zu, normalerweise war ich freundlicher. Aber für Freundlichkeit war gerade keine Zeit. Denn genau wie Thal wirkte der Erebor wie ausgestorben.Für gewöhnlich tummelten sich viele Zwerge vor dem Tor. Händler welche Wahren auf den Handelsrouten die Thorin in den letzten Jahrzehnten bauen ließ, in fast alle Winkel von Mittelerde brachten. Auch die Balkone waren verlassen. Ich konnte fast schon die Anspannung und Angst die in der Luft lag riechen.
Sobald ich in den Berg hineinging, änderte sich alles Schlagartig. Ich konnte kaum einen Fuß vor den anderen setzten ohne in einen Zwerg hineinzulaufen. Ich bahnte mir den Weg durch die vielen Zwerge. So gut wie jeder von ihnen trug bereits eine Rüstung am Körper und obwohl ich mehrere hundert Meter davon entfernt war konnte ich selbst von hier aus den Lärm aus der Waffenkammer und der Schmiede hören. "Wenigstens können sie gleich aufbrechen." das war jedoch ein schwacher Trost, denn wenn sich die Zwerge auf einen Angriff vorbereiteten, musste das heißen, dass der Feind gegen den Erebor zog. Der Erebor würde völlig ungeschützt sein.
"Leona?" ich drehte mich um und sah in Bofurs grinsendes Gesicht.
Auch er trug eine leichte Rüstung und hatte sich einen Kampfhammer über die Schulter gelegt. Wie immer saß sein Hut etwas schief auf seinem Kopf "Bofur, schön dich zu sehen." ich umarmte ihn kurz.
"In was bist du jetzt wieder reingeraten?" Bofur sah mich fragend an.
Ich schüttelte leicht den Kopf. Jetzt war nicht der Zeitpunkt um ihm von meinem Abenteuer zu erzählen, zudem dieses noch lange nicht vorbei war "Bofur, wo ist Kili?" ich betete zu allen woran ich glaubte, dass Bofur die Richtige Antwort gab."Er ist im Thronsaal, mit Fili und Thorin, aber was hat......" ich wartete gar nicht erst bis er ausgesprochen hatte und rannte los. Die komischen Blicke ignorierend welche die Zwerge mir zuwarfen, rannte ich die verwinkelten Gänge von Erebor entlang. Als ich am Thronsaal angekommen war, riss ich einfach ohne anzuklopfen die Türe auf.
"WAS ZUM...." setzte Thorin zu einer Standpauke an, ich wusste wie sehr er es hasste unangekündigt unterbrochen zu werden.
Doch ich grinste einfach nur, denn ich sah Kili, wie er auf dem Tisch saß ein Bein angezogen, auf dem Tisch abstütztend. "Kili!" es war mir egal, dass Thorin und Fili mich so ansahen, als hätte ich endgültig meinen Verstand verlohren. Ich war einfach nur froh meinen Ehemann in Sicherheit zu wissen. So schnell es meine noch nicht vollständig verheilte Wunde es erlaubte rannte ich auf ihn zu.Sobald er sich aus seiner Überraschung gerissen hatte, sprang er vom Tisch herunter und kam mir entgegen "Leona wo kommst du denn her?"
Ich antwortete ihm nicht, sondern viel ihm stattdessen um den Hals. Ich spürte seine Hände auf meinem Rücken, während ich einfach nur meinen Kopf für einige Sekunden in seiner Halsbeuge vergrub. Ich löste mich von ihm und drückte meine Lippen auf seine, jetzt wo er hier vor mir stand fielen meine ganzen Sorgen von mir ab. Ich hatte das Gefühl ich könnte endlich wieder frei atmen.
Plötzlich riss uns ein Räuspern aus unserer Zweisamkeit. Wir fuhren auseinander und sahen in die Gesichter von Thorin und Fili, die uns vorwurfsvoll anschauten.
DU LIEST GERADE
Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin Mittelerdes
FanfictionLeona ist eine Feuerelbe, die letzte ihrer Art. Noch dazu ist sie halb Zwerg. Als Kind wurde ihr Dorf von Orks angegriffen. Sie hat nur knapp überlebt und wurde von einem gewissem grauem Zauberer aufgenommen. Sechzig Jahre später soll sie eine Grupp...