Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin Mittelerdes

Eine Jagt, eine Begegnung und ein alter Freund

Die Sonne brannte von dem Himmel hinunter. Ich atmete schwer und musste mich sehr anstrengen mit dem Tempo von Legolas und Aragorn mitzuhalten. Nur meinen elbischen Genen hatte ich es zu verdanken, dass es mir nicht so wie Gimli erging, der einige Dutzend Meter hinter uns war und immer wieder die Hügel einfach nur herunterrollte.
Plötzlich hielt Aragorn an, kniete sich auf den Boden und presste sein Ohr auf einen Felsen. Erleichtert stützte ich die Hände in die Knie und nutzte die kleine Pause um wieder zu Atem zu kommen. Legolas Atem war nicht einmal beschleunigt, er sah einfach nur abwartend, ungeduldig zu Aragorn. Gimli kam lautstrak fluchend den felsigen Hügel hinter uns heruntergekugelt. Schnell ging ich zu ihm und zog ihn wieder auf die Beine "Komm schon Gimli, nicht aufgeben." ermutigte ich den Zwerg.
"Sie marschieren schneller." Aragorn öffnete seine Augen wieder.
Legolas Blick wanderte in die ferne "Sie müssen uns gewittert haben."
Aragorn sprang wieder auf die Beine und rannte wieder los "Und sie sind höchstens noch einen Tagesmarsch voraus."

Ich seufzte auf "Einfach weiteratmen Gimli." riet ich den Zwerg noch, bevor auch ich mich wieder in Bewegung setzte. Schon seit drei Tagen rannten wir durch die Grenzgebiete von Rohan und verfolgten die Orkmeute, die Merrin und Pippin in ihrer Gewalt hatte. Wir rasteten kaum, nur drei bis vier Stunden Schlaf pro Nacht und Essen taten wir was wir unterwegs so fanden. Das hieß wir hatten seit Tagen nur Beeren und Grünzeug gegessen. Legolas störte das nicht, Gimli und ich waren schon ziemlich ausgelaugt, aber Aragorn, der weder die Elbische Ausdauer noch die Widerstandsfähigkeit der Zwerge hatte, war nur noch nicht umgekippt, weil er sich so um die beiden Hobbits sorgte. Wir erreichten einen Kamm, an dem das Land der Pferdeherren begann. Nach Atem ringend, froh über die Pause, stütze ich die Hände auf meine Oberschenkel ab. Legolas sprang elegant auf einen Felsen und starrte in die Ferne.
"Legolas." ich stützte mich an einem Felsen ab "Was siehst du?"
Der Elb kniff die Augen zusammen "Die Uruk-hai laufen nach Nord-Westen. Sie bringen die Hobbits nach Isengard!"
"Saruman." knurrte Aragorn neben mir und begann den Hang vor uns hinunter zu laufen.

Ich sah auf das Land das vor uns lag. Das Böse war deutlich spürbar. Die Dunkelheit von Isengard hatte sich schon vor langer Zeit nach Rohan ausgebreitet und wurzelte tief und fest. Ich atmete noch zwei Mal tief ein und aus bevor ich mich von Felsen abstieß und wieder loslief.

Nach einigen Wegstunden, schien Aragorn etwas im Boden zu entdecken. Ich war noch zu weit weg um es zu erkennen, denn langsam aber sicher fiel ich zu Gimli zurück.
Ich seufzte auf, als Legolas und Aragorn wieder losliefen, bevor wir überhaupt zu ihnen aufgeschlossen hatten.
"Gimli, Leona kommt, sie sind nur noch einige Wegstunden voraus." rief Legolas über die Schulter zurück.
Neben mir schnaufte Gimli und fing sich gerade noch ab bevor er Bekanntschaft mit dem Boden machte "Für lange Strecken bin ich nicht zu gebrauchen, wir Zwerge sind eher die geborenen Spurter." er schnaufte schwer "mordsgefährlich über kurze Distanzen."

Ich sprang über einen Felsen. Im Moment sah Gimli nicht so aus als könnte er irgendjemandem mordsgefährlich werden, eher so als würde er jeden Moment umkippen. "Nicht reden Gimli, laufen." schnaufte ich.
Auf einmal fing der Boden unter meinen Füßen an zu beben. Was konnte das nur sein? Ich sah wie Legolas und Aragorn hinter einem größerem Felsen in Deckung gingen und rannte auch darauf zu. Gerade noch rechtzeitig erreichten Gimli und ich den Felsen. Hunderte von Rohirrim kamen über den Hügelkamm geritten, in Rüstung und mit Helmen auf dem Kopf. Ich hielt unwillkürlich den Atem an, ich war erst wenige Male durch Rohan gereist und ich hatte nie eine solche Ansammlung an Pferdereitern gesehen. Sie sahen so aus als kamen sie direkt vom Schlachtfeld.
Bevor ich ihn aufhalten konnte, sprang Aragorn von unserem Versteck hervor "Ihr Reiter Rohans was gibt es Neues in der Riddermark!" überbrüllte er das Hufgeklapper der Pferde.
Eher wiederwillig kam ich von dem Felsen hervor und stellte mich neben Aragorn. Jedes einzelne Pferd wendete und kam auf uns zugeritten. Sie umkreisten uns, als wäre das nicht genug richteten die vorderen Reihen ihre Speere auf uns. Meine Hände wanderten zu meinen Schwertgriffen.