Reise in die Vergangenheit

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"Seid Vorsichtig lasst sie nicht fallen!"
".......wird sie es schaffen?"
"....ist stark, sie wird kämpfen."

Meine Welt war dunkel. Bloß einzelne Wortfetzen drangen zu mir durch.
Ich spürte noch immer wie mich die Dunkelheit von innen heraus auffraß.
Viele verschiedene Stimmen drangen an mein Ohr, ich wusste ich müsste sie erkennen. Doch ich tat es nicht.

Ich schwebte einfach nur in einer unendlich schwarzen Leere. Plötzlich flammte ein Licht auf, es war ganz weit entfernt. Mein Gefühl sagte mir nicht zu ihm zu gehen. Aber es war so als würde ich mich in einem Sog befinden und ich wurde zu dem Licht hingezogen. Verzweifelt strampelte ich mit den Füßen. Versuchte panisch etwas zu finden woran ich mich festhalten konnte. Ich wollte nicht sterben. Denn was könnte dieses Licht schon anderes sein als der Eingang zu den Hallen meiner Vorfahren?

Ich schrie. Doch kein Ton verließ meine Lippen. Oder er wurde von dem schwarzen Nichts um mich herum verschluckt, welches immer weniger wurde, je näher ich dem Licht kam. Ich hielt mir die Hand vor die Augen um sie vor diesem gleißenden Licht zu schützten, welches heller brannte als die Sonne und sich schmerzhaft in meine Augen grub.
Immer näher wurde ich dorthin gezogen "Es tut mir leid Kili." murmelte ich. Wieder konnte ich meine eigene Stimme nicht hören. Ich schloss die Augen und spürte wie ich verschluckt wurde.

Das nächste was ich mitbekam war, wie ich gegen irgendetwas prallte. Vorsichtig öffnete ich die Augen.
Eine grüne Wiese erstreckte sich vor mir, gesäumt von hohen Buchen. Verwirrt setzte ich mich auf und sah mich um. Blauer Himmel erstreckte sich über meinen Kopf. Einige Waldtiere streiften auf Suche nach Futter durch den Wald. In der Ferne konnte ich die Umrisse eines Dorfes ausmachen.

Ich rappelte mich auf und ging darauf zu, denn was sollte ich sonst anderes tun. Vielleicht konnten mir die Bewohner dieses Dorfes sagen wo ich gelandet war, denn dass ich nicht tot war, war gewiss. Ich erkannte den Himmel unter dem ich mich befand, die Gebirgszüge die sich in der ferne erstreckten kamen mir vertraut vor. Ich war mit Sicherheit nicht in den Hallen meiner Ahnen.

"NEIN VATER BITTE! ICH TUE ES NIE WIEDER!" der Schrei war so laut, dass einige Vögel aus den Bäumen hervorstoben.
Ich fing an zu laufen, schon nach kurzer Zeit war ich an dem Dorf angekommen und verbarg mich etwas hinter einem Baum. Einige Menschen standen in einer Traube versammelt auf einem Platz. Zwei Männer hielten einen jungen Mann an beiden Armen fest. Seine schwarzen Haare standen wild von seinem Kopf ab und fielen ihm bei jedem seiner Versuche sich loszureißen ins Gesicht. Er trug eine einfache braune Stoffhose und ein weißes Hemd. Ein Schwert baumelte an seiner Hüfte, ebenso wie ein brauner Lederbeutel. Seine nackten Zehen gruben sich ins Gras.

Ein Mann mittleren Alters, der dem Jungen unglaublich ähnelte, hielt einem Mädchen ein Messer an die Kehle. Das junge Ding hatte Tränen in den Augen und umklammerte die Arme des Mannes. An ihrer Lippe war etwas Blut. Ihre braunen langen Haare waren zu mehreren Zöpfen geflochten, die ihr bis zur Hüfte reichten. Ihr lilanes Kleid hatte sich im Bereich ihres Bauches mit Blut vollgezogen.

Der Mann mit dem Messer schrie voller Wut "Ich will das nicht tun Sohn, aber die Natur muss im Gleichgewicht bleiben!"
Ich hatte genug gesehen, während sich der Junge immer noch gegen seine Bewacher wehrte lief ich auf die Lichtung "Hey lasst sofort das Mädchen los!" ich ließ beide meine Hände aufflammen.

Es gab schon viele Reaktionen auf meine Kräfte, Erkenntnis, Bewunderung, Abscheu und auch Angst. Doch ich hatte es in meinem langem Leben noch nie erlebt, dass man mich ignorierte. Die Menschen standen einfach so da als gäbe es mich nicht und starrten weiter auf das Mädchen, dessen Lippen angefangen hatten zu zittern.

"Habt ihr keine Ohren!" schrie ich "Lasst sie gehen!" ich ging auf einen der Menschen zu, der sich dann tatsächlich umdrehte. Er kam auf mich zu, aber er sah so aus als würde er mich nicht einmal sehen.

Der Hobbit- Die letzte Feuerhüterin MittelerdesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt