83. Heal - Heilung (Oikawa x Reader Part 2)

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Huhu:)
Sooo und damit geht unser Oikawa Wochenende zu Ende :) Dieser Os steht im zusammenhang mit, ist die Fortsetzung :)
Viel Spaß und ich denken bis nächstes Wochende :)
Anfragen, Kritik oder sonstige Meinungen sind immer gern gesehen:)


glg Yuriako


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Es waren zwei Tage seit meiner Begegnung mit Oikawa vergangen und ich wusste immer noch nicht, was ich davon halten sollte. Mir war bewusst, dass er mich bloß um den Finger wickeln wollte, dass er es nicht leiden konnte, dass ich ihm keine Beachtung schenkte. Wie falsch er da lag. Seine Worte hatten mich total aus dem Gleichgewicht gebracht, denn ich hatte mir geschworen, ihm nie näherzukommen. Ich wusste genau, dass es mich nur verletzten würde. Was wollte er auch mit der kleinen Streberin? Ich hasste ihn beinah für seine Worte, die mir Hoffnung gemacht hatten, die mein schwaches Herz so viel hatten höher schlagen lassen. Du bist wirklich hübsch.
Nie hatte mir das jemand gesagt und es gerade aus dem Mund des beliebten Captains zu hören, hätte ich mir nie zu träumen gewagt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war es um mich geschehen gewesen. Trotzdem ließ es mir keine Ruhe, was an dem Tag mit ihm los gewesen war. Oikawa war so anders gewesen, so normal. Ich war sich ziemlich sicher, dass ich Tränen in seinen Augen gesehen hatte. Generell wollte mir dieser unglaublich traurige Ausdruck, den ich in ihnen gesehen hatte, nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er hatte so verletzlich ausgesehen, so hilflos. Nie hätte ich gedacht, dass auch er solche Gefühle hegte. Der Setter wirkte sonst immer so gefasst, so stark, als könne er alleine gegen den Rest der Welt bestehen und doch hatte ich in diesem Moment begriffen, dass auch er nur ein normaler Mensch war. So wie ich. Meine trüben Gedanken weiter nach hängend, beobachte ich draußen den Himmel und bemerkte nichts um mich herum. Erst als ich ein lautes, plumpes Geräusch hörte, schreckte ich auf und sah in warme, braune Augen, die mir viel zu nah waren. „(Y/N)-chan, ignoriere mich doch nicht immer!", jammerte Oikawa direkt vor mir.
Ehe ich reagieren konnte, schoss mir das Blut wieder ins Gesicht und ich wurde rot. Könnte er nicht einmal meinen persönlichen Freiraum respektieren?
Aus Reflex rückte ich mit meinem Stuhl nach hinten und spürte nur noch wie er sich verkantete und kippte. Ein leiser Aufschrei verließ meine Lippen, doch blieb der Fall aus. Starke Arme hielten mich fest und bewahrten mich davor auf den Boden zu knallen. „(Y/N)-chan! Erschreck mich nicht so!" Völlig überfordert sah ich wieder hoch in seine Augen. Ein Lächeln zierte seinen Mund und ließ mein Herz höher schlagen. Herrisch riss ich mich aus seinen Armen und brachte Abstand zwischen uns. Beruhig dich! Er hat dir nur geholfen!
„Danke", stotterte ich unsicher und sah bewusst nicht in seine Richtung. Etwas pendelte vor meinem Gesicht auf und ab und ließ mich aufsehen. „Ich wollte dir den eigentlich schon seit zwei Tagen zurückgeben, aber du bist mir aus dem Weg gegangen", erklärte er sich und lächelte mich wieder an. Für den Moment hörte ich auf zu Atmen. Da war es wieder, dieses falsche Lächeln das seine wunderschönen Augen nicht erreichte. Warum zwang er sich dazu, wenn er es nicht wollte? Oder lag es etwa an mir, dass ich ihm so zuwider war und er nur höflich sein wollte?
Ohne ein weiteres Wort schnappte ich mir den Anhänger aus seiner Hand und drückte mich an ihm vorbei. Ein leichter Duft stieg mir dabei in die Nase, der mir bei unserem letzten Zusammentreffen auch aufgefallen wahr. Er roch wirklich gut. Ich unterdrückte den Impuls mir selbst auf die Wangen zu schlagen, damit meine Gedanken vertrieben wurden. Dankbar stellte ich fest, dass der Lehrer die Klasse betrat und der Braunhaarige sich zu seinem Platz zurückzog. Endlich konnte ich durchatmen und mich auf etwas anderes konzentrieren.

Als ich aufsah und anfing meine Umgebung um mich herum wahrzunehmen, war es schon wieder dunkel. Warum passierte mir das immer wieder, dass ich beim Lernen die Zeit so sehr vergaß?
Seufzend packte ich meine Sachen zusammen und verließ das Klassenzimmer. Unweigerlich musste ich an vorgestern denken und ging ohne groß darüber nachzudenken an der Sporthalle vorbei. Das Licht in der Halle war schon aus und ich atmete erleichtert aus, weil die Volleyballer wohl alle schon gegangen waren. Immerhin hatten sie morgen ihr großes Spiel, die letzte Chance für die Drittklässler zu den Nationalmeisterschaften zu fahren. Ein lauter Knall ließ mich zusammenfahren. Wo kam der her? Vorsichtig und auf der Hut ging ich um die Ecke. Der Anblick, der sich mir bot, brannte sich in meinen Kopf.
Oikawa, der immer fröhliche und gut gelaunte Oikawa Tooru, schlug immer wieder mit einem Ball gegen die Wand, während dunkle Schatten sein Gesicht verdeckten. Ihn so zu sehen machte mir Angst. Er war völlig in sich versunken. „Nicht mal das bekommst du hin", knurrte er vor sich hin und schlug mit der Faust gegen die Wand. Alleine vom zusehen tat es schon weh. „Oikawa-kun!"
Ich wusste nicht warum, aber ich wollte nicht zusehen, wie er sich verletzte. Schon wieder.
Mit vor Überraschung weit aufgerissenen Augen sah er mich an. Sie funkelten im Mondlicht und ich bemerkte Schlieren auf seiner Wange, die Tränen hinterlassen haben mussten. Mutig schritt ich auf ihn zu und nahm sanft seine geschundene Hand in meine. Sie war (so) warm von den ganzen Schlägen. Ich wusste nicht, woher ich diese Selbstsicherheit nahm, denn alles, was ich wusste, war, dass ich ihn nicht so leiden sehen wollte. Der Mann, der in diesem Moment vor mir stand, war ein ganz andere, als der er sich sonst zeigte. Nichts war von dieser Überheblichkeit oder Arroganz zu spüren, die ihn sonst umgaben. Er stand vor mir wie ein gebrochenes Kind, das weder vor noch zurück wusste. War es dieser Druck, der ihn hatte so werden lassen? Ich konnte nichts gegen den Drang tun den Mann hinter dieser sonst so hoch gebauten Mauer kennenlernen zu wollen. Genau diesen Oikawa, der gerade vor mir stand, fand ich noch interessanter, als den Schönling, den beliebten Captain, den Weiberheld, der er sonst war. Einem Impuls folgend, umarmte ich ihn und drückte mich ganz fest an ihn. Ich bemerkte, dass das Beben seines Körpers nach ließ und er vorsichtig seine Arme um mich legte. Sein Kopf vergrub er in meinen Haaren und ich spürte ihn tief einatmen.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir so zusammen standen, als ich realisierte, was ich da gerade getan hatte. Eilig löste ich mich von ihm und sah ihn unsicher an. „Danke."
Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl sein wahres Lächeln zu sehen. Es war so viel schöner, als die ganzen aufgesetzten. Seine warmen braunen Augen waren von Emotionen erfüllt. Ein Schauer lief meinen Rücken entlang und ich konnte es nicht mehr leugnen. Ich hatte mich in ihn verliebt.
Verlegen schaute ich zur Seite, damit er nicht sah wie ich errötete. „Es tut mir leid, dass du mich schon wieder so gesehen hast. Ich dachte ich wäre alleine, sonst hätte ich mich nicht so gehen lassen", flüsterte er nachdenklich und schaute in den Sternen behangenen Himmel. Was sollte ich ihm antworten?
„A-Alles gut...", stotterte ich und beobachtete ihn aufmerksam. Er richtete sich zu seiner vollen Große auf und streckte sich. „AAAAAAAH!"
Erschrocken über seinen plötzlichen Schrei, stolperte ich zwei Schritte zurück. „Gomen, Gomen. Ich musste mir nur einmal Luft machen, jetzt geht es mir schon wieder besser." Erneut grinste er mich schief an, dass ich vergaß zu atmen. „Komm, heute begleite ich dich wirklich nach Hause, ohne Zwischenfälle."

120 Ways of love (OS Sammlung) (boy x reader /oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt