16. Caged - eingesperrt (Ukai x OC)

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Du bist nicht allein <3

Müde schleppte sich Yume in die Wohnung. Die Kopfschmerzen wurden nicht besser und durch die beginnenden Unterleibkrämpfe wusste sie nur zu genau, was ihr in nicht allzu ferner Zukunft blühte. Einziger Lichtblick war der entspannte Abend zusammen mit ihrem Freund. Zumindest hoffte sie darauf. Er würde heute erst spät nach Hause kommen, also war es nicht so unwahrscheinlich, dass er einfach bei ihr auf dem Sofa versackte.

Ihre Stimmung hellte sich etwas auf, während sie sich der unordentlichen Küche widmete. Schnell das Essen aufwärmen, duschen und dann hörte sie schon ihre Couch rufen.

Unschlüssig stand sie nach einer halben Stunde in der nun wieder aufgeräumten Küche. Wollte sie wirklich die aufgewärmte Pampe von gestern essen? Ein Blick nach draußen verriet ihr, dass sie aber noch weniger Lust hatte sich bei dem Wetter noch mal auf den Weg zu machen. Also ergab sie sich ihrem Schicksal und setzte den Topf auf.

Während das Essen langsam vor sich hin kochte, begab sie sich ins Bad. Vor dem Spiegel betrachtete sie ihr Gesicht etwas genauer.

Müde und etwas leblos wirkend sahen ihre braunen Augen ihr entgegen, ihre Haut hatte auch schonmal weniger blass ausgesehen und ihre hellen braunen Haare wirkten wie strähnig und fettig. Yume fand, dass sie wirklich fertig aussah. Aber wunderte sie das auch wirklich?

In letzter Zeit war viel zu viel auf der Arbeit zu tun und sie schob regelmäßig Überstunden, was dazu führte, dass sie ihn auch nicht oft sahen. Alles trug nicht wirklich zu einer besseren Stimmung bei.

Das warme Wasser war eine Wohltat. Ihre verspannten Muskeln lockerten sich etwas und sie seufzte erleichtert auf, als die Wärme ihr Innerstes erreichte. Konnte nicht alles so leicht sein?

Wasser an und alles Negative verflog?

Frisch geduscht und endlich ein wenig was im Magen, lag Yume unschlüssig auf dem Sofa. Dick eingewickelt in ihre Kuscheldecke starrte sie den schwarzen Bildschirm an. Was wollte sie jetzt machen?

Nach längerem hin und her ließ sie sich wieder in die Kissen fallen und startete den Anime. Er sollte genug Folgen haben, um sie ein paar Abende zu beschäftigen.

Es dauerte nicht lange, da wurden ihre Augen immer schwerer. Die Bilder verschwammen vor ihrem Auge, bis sie irgendwann nur noch die Stimmen der Charaktere wahrnahm und langsam abdriftete.

Eine Welt öffnete sich vor ihrem inneren Auge und nahm sie warm in Empfang. In diesem kurzen Moment zwischen Realität und Traum fühlte sie sich wohl, erleichtert, gut aufgehoben.

Sorgen fielen von ihr ab, als sie glaubte einen seichten Wind zu spüren und ein angenehmes Gefühl der Geborgenheit ergriff Besitz von ihr. Die Musik ihre Serie ließ sie tiefer in ihre Träume gleiten. Es gab Magie, Freundschaft und Liebe. Und mitten in all dem stand sie so frei, wie sie sich schon lange nicht mehr gefühlt hatte.

Selbst wenn es nur ein Traum war, selbst wenn es ihr in diesen wenigen Sekunden so sehr bewusst war, gab sie sich hin und ließ sich treiben. Es tat einfach gut für den Moment zu vergessen und abzutauchen.

Erschrocken riss sie die Augen wieder auf und schreckte hoch, als sie eine kratzige Berührung an ihrer Wange spürte.

„Na du Schlafmütze?", nahm sie die erheiterte Stimme ihres Freundes wahr.

„Keishin...?"

Müde gähnte sie und rieb sich die Augen. Ihr Herz schlug von dem kleinen Schreck ganz schnell und sie fühlte sich noch nicht wieder ganz in der Realität angekommen. Wie lange hatte sie wohl geschlafen?

120 Ways of love (OS Sammlung) (boy x reader /oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt