Er konnte es einfach immer noch nicht fassen, aber die Fakten lagen schwarz auf weiß vor ihm auf dem Tisch.
„Was machen wir nur?", murmelte Himika bestimmt zum zehnten Mal leise vor sich hin. Man sah ihr nur zu genau an, dass sie die letzten Tage viel geweint hatte. Ihre ganze Gestalte wirkte ausgezehrt und ihr hübsches Gesicht war von großen, dunklen Augenringen gezeichnet.
„Ich weiß es wirklich nicht. Und du bist-"
„Verdammt ja! Ich hatte mit niemand anderem was und ich habe bestimmt fünf Millionen Mal nach gezählt, es kann nur aus dieser Nacht sein!", unterbrach sie seine Frage heftig. Ihre sonst so freundlichen Augen funkelten ihn wütend und verzweifelt an.
Sawamura biss sich schuldbewusst auf die untere Lippe. Er hatte sie mit seinen Worten nicht das erste Mal heute verletzt. Aber auch er war heillos mit dieser ganzen Situation überfordert. Als sie ihn gefragt hatte, ob sie vorbeikommen könnte, hatte er mit vielem gerechnet, aber ganz bestimmt nicht damit.
Aber so war nun mal die bittere Realität. Er konnte die eindeutigen Ultraschallbilder vor ihm und diese völlig hilflose Himika nicht leugnen oder ignorieren. Die Nachricht, dass sie schwanger von ihm war, war noch nicht ganz bei ihm angekommen. Irgendwie versuchte sein Verstand es immer noch für einen schlechten Witz zu halten. Doch wäre das einfach nur unfair ihr gegenüber. Sie mussten gemeinsam eine Lösung finden.
Die beiden kannten sich kaum und wurden jetzt vor so eine große Hürde gestellt. Es schien für ihn momentan unmöglich, sich ein Leben als Vater an ihrer Seite vorzustellen. Aber genau das war es, was die Gesellschaft jetzt von ihnen erwarten würde.
Wollte er das denn? Wollte sie das? Könnten sie das?
So viele Fragen schossen ihm durch den Kopf, dass er nicht wusste, wo er anfangen sollte. Diese erdrückende Stille zwischen ihnen machte es auch nicht besser.
„Ich weiß, dass es gerade viel ist. Ich meine, ich hatte schon ein paar Tage, um mich mit dem Gedanken auseinander zu setzten, deshalb erwarte ich auch nicht sofort eine Antwort", ergriff sie als erstes nach einer gefühlten Ewigkeit deutlich gefasster das Wort.
„Vielleicht sollten wir es einfach langsam angehen lassen. Schauen, ob wir uns überhaupt verstehen. Weil, selbst wenn es schwierig wird, will ich das schaffen. Ich meine..." Ihre Hand wanderte zu ihrem Bauch und ihr Gesichtsausdruck wurde etwas weicher.
„Das kleine Ding in mir kann nichts für unseren Fehler. Natürlich habe ich Angst und weiß absolut nicht, was das Richtige ist. Aber abgesehen von der Schwierigkeit und den Komplikationen die Schwangerschaft zu beenden, fühlt sich der Gedanke daran schon einfach falsch an."
In diesem Moment bewunderte er sie wirklich für ihren Mut und ihre Zuversicht. Einem Impuls folgend, stand Sawamura auf und ging vor ihr auf beide Knie. Zaghaft legte er seine Hand auf ihre.
„Egal wie du dich entscheidest, ich werde dich, nein euch, in jeder erdenklichen Weise unterstützen."
Selbst wenn gerade so viel Chaos in ihm herrschte, kamen diese Worte tief aus seinem Herzen.
Ja, er hatte Angst.
Ja, es war wahrscheinlich eine der dümmsten Sachen, die ihm in seinem Leben passiert war, aber er wollte dafür gerade stehen.
Wollte nicht zulassen, dass andere Schultern diese Last allein trugen.
Zögerlich lächelte sie von oben zu ihm herunter und er erwiderte es. Dieser Moment war einfach viel zu surreal, als dass er wahr sein konnte.
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120 Ways of love (OS Sammlung) (boy x reader /oc)
FanfictionLiebe. Ein großes Wort mit so vielen Bedeutungen. Ich möchte euch hier auf eine Reise mitnehmen und mit 120 kleinen bis großen OS rund um Haikyuu!! ein paar davon zeigen. (OS sammlung)(boy x reader /oc)(Lemon gekennzeichent)(Wünsche offen)