Nervös zwirbelte Asuka an einer Strähne ihrer Haare zwischen ihren Fingern. Der Frisör hatte wirklich ganze Arbeit geleistet und auch wenn es noch sehr ungewohnt für sie war, fand sie den neuen Schnitt gar nicht so schlecht. Sie sah dadurch etwas älter und reifer aus, das gefiel ihr.
Jetzt hatte sie jedoch ein anderes Problem. Unauffällig hatte sie versucht Haiba zu folgen, der sich auf dem Weg zu den Drittklässlern befand. Gestern auf dem Heimweg hatte sie noch etwas gekauft, was sie Yaku gerne geben würde, als Dankeschön für seine Mühen.
„Yakkun! Lev will irgendwas von dir!"
Bei dem Spitznamen ihrer Zielperson zuckte sie unmerklich zusammen und zerdrückte fast den kleinen Glücksbringer in ihrer Hand. Eilig versteckte sie sich hinter einer Ecke und versuchte ihren Herzschlag zu beruhigen. Es war wirklich nervig mit ihren Gefühlen. Vorher war es nie ein Problem gewesen. Mit zitternden Beinen ging sie Richtung Türe, nachdem sich ihr Klassenkamerad verabschiedet hatte. Jetzt oder nie.
Sie wollte gerade das Klassenzimmer betreten, da wurde sie von jemand großen angerempelt. „Oya? Noch eine Erstklässlerin? Willst du mir etwa Glück für die Prüfungen wünschen?" Ehrfürchtig sah sie hoch und sah in schelmisch blitzende, helle braune Augen, die sie aufmerksam und belustigt musterten. „Ist...ist Yaku-senpai da?", stotterte sie und sah beschämt zu Boden.
Ihr Herz raste so schnell, dass es in ihren Ohren rauschte. Schallend fing der Drittklässler an zu lachen. „Oi, Yakkun hier ist noch jemand für dich! Der Oni-Senpai scheint wohl seinen Fanclub gefunden zu haben!"
„Ach halt die Klappe Kuroo!" Sich genervt am Kopf kratzend trat er neben den anderen. So schnell ihr Herz bis gerade geschlagen hatte, so heftig hatte sie bei seinem Anblick das Gefühl, dass es einfach stehen blieb. „Nanu...Asuka?! Wow ich habe dich ja fast nicht erkannt! Die kurzen Haare stehen dir total gut!"
Überrascht über seine Komplimente sah sie ihn mit offenem Mund an. Breit grinsend stand er vor ihr und sie blendete einfach alles um sie beide herum aus. Wie konnte man nur so ein unglaublich schönes Lächeln haben?
„Also was gibt es?"
Sie brauchte wieder einen Moment um sich zu sortieren, ehe sie an den Talisman in ihrer Hand dachte. Mit gesenktem Kopf, damit er die Röte nicht sah, streckte sie ihn Yaku entgegen. „Vielen Dank für deine Mühe und viel Glück für deine Abschlussprüfungen, Senpai!" Asuka war selbst erschrocken, wie laut ihre Stimme war. „Da-Danke!" Leicht spürte sie seine Berührung an ihrer Hand und sah doch auf in seine braunen Augen. Weich lächelte er sie an und sie wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen und hätte ihm hier auf der Stelle ihre Gefühle gestanden. Aber bevor sie auch nur irgendetwas tun konnte, schlug jemand Yaku heftig auf den Rücken und lachte laut. „Da hat unser Yakkun sich aber eine süße Kohai geangelt, der alte Weiberheld!"
Errötend entschuldigte sie sich und wollte den Rückzug antreten. Irgendwie war ihr bei dem Gedanken nur von großen Drittklässlern umgeben zu sein nicht so wohl. „Viel Glück", stammelte sie noch und ergriff eilig dir Flucht.Eine nervenaufreibende Zeit lag hinter ihr, aber jetzt hatte Asuka endlich ihre Ergebnisse. Sie hatte wirklich alles bestanden! Jetzt musste sie es nur noch ihrem Senpai erzählen.
So schnell sie konnte und auf direktem Weg machte sie sich nach Schulschluss auf den Heimweg. Sollte sie ihn anrufen oder doch lieber ein Bild schicken? Es machte sie einfach so nervös, wenn sie an sein Versprechen dachte. Würde er sich denn auch dran erinnern oder war es einfach nur daher gesagt gewesen?
Je länger sie darüber nachdachte, umso unsicherer wurde sie. „Alles gut Asuka-chan? Willst du Morisuke-kun nicht Bescheid sagen?"
Merklich zuckte sie beim Erwähnen seines Namen zusammen und ihre Mutter tätschelte ihr die Schulter. „Melde dich bei ihm, er wird sich freuen von dir zu hören. Er ist wirklich ein vernünftiger junger Mann", ermutigte ihre Mutter sie liebevoll. „Wenn du mal mit ihm nach Hause kommst, habe ich auch nichts dagegen", fügte sie neckend hinzu und zwinkerte Asuka zu, was sie nur zum Aufstöhnen brachte.
Ohne ein weiteres Wort ließ sie ihre Mutter links liegen und stürmte in ihr Zimmer. Sie brauchte jetzt Zeit für sich um ihre Gedanken zu sortieren.
Nachdenklich legte sie sich auf ihren flauschigen Teppich und starrte die Decke an. Ihre Gedanken kreisten nur um Yaku. Sie hatte ihn jetzt schon wegen der Prüfungen so lange nicht gesehen und merkte, dass er ihr wirklich fehlte. Was war wenn er das Treffen doch nicht wollte?
Immer mehr haderte sie mit sich, bis sie schließlich frustriert in ein Kissen schrie, das sie sich vors Gesicht drückte. Asuka wusste, dass sie nur weiter kam, wenn sie sich bei ihm meldete. Es führte kein Weg daran vorbei.
Ihre Hände bebten, als sie die Nachricht in ihr Handy tippte. Die Minuten die vergingen, kamen ihr vor wie Stunden. Würde er sich wirklich melden?
Sie konnte ihr Telefon nicht aus den Augen lassen und starrte abwartend das schwarze Display an. Kurz davor das blöde Ding in die Ecke zu werfen, fing es plötzlich an zu vibrieren und sie ließ es vor Schreck in ihr Gesicht fallen. „Aua", fluchte sie laut und griff wieder danach. Er rief sie wirklich an!
Sie atmete einmal tief ein, ehe sie nervös abnahm. „Hallo, Asuka hier."
„Herzlichen Glückwunsch!" Seine Stimme zu hören, ließ ihr Herz vor Freude hüpfen. „Ich wusste, dass du das schaffst!"
„Da-Danke, Yaku-Senpai. Ohne dich hätte ich das aber niemals geschafft", gestand sie leise und setzte sich auf. Ihr Rücken lehnte an ihrem Bett und sie zog die Knie zu ihrer Brust, während sie wieder anfing mit einzelnen Haarsträhnen zu spielen. „Quatsch! Du warst so fleißig, du hast das selbst geschafft!"
Stille herrschte auf einmal. Sollte sie es ansprechen? Ihr Mund wurde ganz trocken und sie hatte das Gefühl etwas würde ihr die Kehle zuschnüren. Gerade als sie glaubte ihre Stimme und ihren Mut wieder gefunden zu haben, räusperte er sich am anderen Ende. „Hast du denn am Sonntag schon was vor? Ich habe ja versprochen dich einzuladen, solltest du bestehen."
Seine Stimme klang so ruhig, ganz anders als sonst. Schwer schluckte sie und wollte ihm antworten. „Natürlich nur wenn du das willst! Fühle dich bitte zu nichts gezwungen", unterbrach er ihren Versuch zu reden. Konnte es sein, dass er etwa auch nervös war?
„Nein ich habe Zeit und würde dich sehr gerne wiedersehen", flüsterte sie in den Hörer und vergrub vor Scham ihr Gesicht in ihrem Oberteil. Sie war so froh, dass er sie gerade nicht sah. Ein wenig redete sie noch weiter und Asuka entspannte sich immer mehr. Mit ihm zu telefonieren fühlte sie irgendwie natürlich an. Er machte es einem so einfach mit ihm ins Gespräch zu kommen und ihn zu mögen. Das war einer der Dinge, die sie wirklich an ihm schätze.
Mit klopfendem Herzen beendete sie das Telefonat und erstickte erneut einen Schrei im Kissen, doch dieses Mal vor Freude. Sie hatte wirklich ein Date mit Yaku!
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120 Ways of love (OS Sammlung) (boy x reader /oc)
FanfictionLiebe. Ein großes Wort mit so vielen Bedeutungen. Ich möchte euch hier auf eine Reise mitnehmen und mit 120 kleinen bis großen OS rund um Haikyuu!! ein paar davon zeigen. (OS sammlung)(boy x reader /oc)(Lemon gekennzeichent)(Wünsche offen)